Gaußkanone via Selbstinduktion

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Johann
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Gaußkanone via Selbstinduktion

Beitrag von Johann » 29. Jan 2010, 18:35

Hey Leute,
Die Chancen stehen nicht gut, aber vielleicht kann sich jemand noch düster an mich erinnern :P
Wir sind letztens im Physikunterricht über die Selbstinduktion gestolpert^^
Hab jetzt erst mal Wikipedia und Co bisschen drüber ausgefragt und bin auf die sogenannte Gaußkanonen gekommen.
Gibt scheinbar 2 Typen davon, eine bei der ein Ferromagnet mit 'Normalspulen' beschleunigt wird.
Der andere und meiner Meinugn anch interessantere Typ war jedoch einer, bei dem ein Leiter mittels Selbstinduktion durch, an Wechselspannung angeschlossene, Spulen einen Wirbelstrom erzeugt und dann wegen der Lenzschen Regel vom Feld der Spule und auch somit von der Spule selbst abgestoßen wird.
Soweit alles klar :P
Jetzt hab ich mich gefragt in wie weit das denn mit 'Haushaltstechnik' nachzubaun ist. Spannung dürfte ja an sich kein Problem darstellen, die 50 Hz sollten schon nen Effekt zeigen, denk ich jedenfalls.
Bin jetzt auf dem Gebiet Elektromagnetismus (oder wie auch immer das heißt :D) nicht so der Überflieger, ich hab aber mal was von nem Tesla Transformator gehört, der ja recht große Wechselspannungsfrequenzen aufbringen kann^^
Könnte man sowas kombinieren, bzw ist es überhaupt sinnvoll?
Da hier ja meiner Meinung nach immer kluge Köpfe rumgegeistert sind, hoff ich einfach mal drauf, dass ihr euren (im besten falle produktiven) Sempft dazugebt :D

Grüße Johann :D
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Schlomo Gross
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Beitrag von Schlomo Gross » 30. Jan 2010, 21:29

Such mal nach dem Stichwort "Railgun". Dazu gibt es massenhaft Literatur. Das Grundprinzip ist: Man hat eine Doppelschiene, an die eine Stromquelle (z.B. ein Schweißtravo) angeschlossen ist. Senkrecht zur Doppelschiene liegt ein möglichst starkes Magnetfeld an. Als Projektil verwendet man einen Kunststoffblock, an dessen Rückseite eine Kupferplatte angebracht ist. Wenn man das Projektil in die Doppelschiene schiebt, schließt die Kupferplatte die Schienen kurz, es fließt ein sehr hoher Strom und das Projetil beschleunigt im Magnetfeld. In Berichten aus ungewöhnlich schlecht informierten Kreisen heißt es, dass hochentwickelte Railguns (US-Army) Mündungsgeschwindigkeiten von bis zu 1% c erreichen. Glaub ich aber nicht.

Selbstbau, speziell, wenn man in Physik nicht topfit ist, dürfte alles andere als einfach sein. Und ist vor allem sauteuer.

Wenn du nach etwas realistischerem suchst: "Linearmotor" ist hier das passende Stichwort. Einfache Linearmotoren kannst du für wenige 100 Euronen selbst basteln. Wenn du den Motor irgendwo festschraubst, kannst du die Schiene, auf der er eigentlich laufen soll, als Projektil verwenden.

Wenn du keine Geschwindigkeits- oder Entfernungsrekorde aufstellen willst, kannst du sogar ein Demomodel eines Linearmotors für wenige Euronen (unter 10) basteln. Informier dich, wie ein Linearmotor funktioniert (Wiki und die Links...), und wenn du es dann ernsthaft ausprobieren willst, kann ich dir ja mal eine simple Bastelanleitung schicken. Sei aber nicht enttäuscht, wenn die Schiene nur einen halben Meter weit fliegt.

Schalom,

Schlomo

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