Vorab erstmal danke für die vielen Links. Hab sie tatsächlich alle gelesen, bestätigen jedoch genau das, was ich angesprochen habe:
Link1: (Focus)
Da steht nichts von "gleicher Arbeit". Da steht nur, dass die im bundesweiten Durchschnitt 20% weniger verdienen. Daraus lässt sich nicht folgern, dass die für gleiche Arbeit weniger Geld kriegen. Erst recht, wenn noch im selben Artikel steht, dass über 90% aller Führungspositionen (die ja in der Regel besser bezahlt sind) von Männern besetzt sind. Dazu kommen dann noch die ganzen frauendominierten und schlechter Bezahlten Jobs wie Kindergärtner, Reinigungskräfte und so weiter. (Zugegeben, ich hab keine Ahnung, was eine Kindergärtnerin verdient, aber du verstehst schon, was ich meine.)
Link2: (Stellenboersen)
Hier gilt im Prinzip das selbe. Und das mit steigender Berufserfahrung der Unterschied größer wird, macht auch "Sinn", da höher bezahlte Jobs auch stärkere Anstiege im Gehalt haben als schlechtbezahlte Jobs.
Und wenn ich aus dem Artikel zitieren darf:
"So sind Frauen häufig noch schlechter ausgebildet als Männer und werden deswegen schlechter bezahlt. Das liegt vor allem daran, dass viele Frauen nicht soviel Zeit und Geld in ihre Ausbildung investieren, weil sie damit rechnen, durch familiäre Verpflichtungen ihrer Arbeit nicht immer ihre ganze Aufmerksamkeit widmen zu können."
Der selbe Satz erklärt übrigens auch ganz gut, warum es weniger weibliche Führungskräfte gibt. Wer schlechter ausgebildet ist, kann sich bei Bewerbungen natürlich nicht durchsetzen. Das hat nichts mit Benachteiligung von Frauen zu tun. Zumindest nicht bewusste. Frauen sind natürlich benachteiligt, weil die nunmal die Kinder kriegen und sich daher (oft) zwischen Karriere und Familie entscheiden müssen. Aber dafür können weder die Männer was, noch der Bund. Das ist einfach die Biologie schuld. Ein Rezept, wie man das Problem lösen kann hab ich nicht, aber gibt ja schon zumindest Ansätze, wie Kinderpause für Männer, damit die Frau arbeiten gehen kann, während der Mann sich um die Familie kümmert usw.
Aber hat halt alles nix mit chauvinistischer Benachteiligung von Frauen zu tun.
Noch ein unterstützendes Zitat aus dem Artikel:
"Ein weiterer Grund für die durchschnittlich schlechtere Bezahlung der berufstätigen Frauen, sind die vielen Frauen, die Teilzeit arbeiten."
Diese spielten in der Focus-Statistik zwar keine Rolle, aber in dieser scheinbar schon.
Aber um dir auch entgegen zu kommen:
"Viele Arbeitgeber glauben, dass ihnen geschäftliche Einbußen drohen, wenn sie Frauen beschäftigen, weil diese vielleicht in Phasen wie Mutterschaftsurlaub länger abwesend sind. Diese Verluste kalkulieren Arbeitgeber in ihre Gehaltsvorschläge ein, wenn sie Frauen einstellen, darum fallen deren Gehälter oft geringer aus."
Sowas darf natürlich nicht sein. Ich denke aber nicht, dass das den Löwenanteil ausmacht, siehe Argumente oben.
Link3: (arbeits-abc)
"Zentraler Grund sind geschlechtsspezifische Diskriminierungen (zum Teil sogar in Tarifverträgen festgelegt)"
Stimmt das wirklich und wenn ja, ist das nicht illegal? Wenn nicht, wäre das schonmal eine Sache, an der man was tun könnte.
Der Rest des Artikels stimmt mit meinen Hypothesen überein.
Link4: (OECD)
Steht das selbe drin, weil Quelle für die anderen Artikel.
Link5: (Lohnspiegel)
Gleiche Zahlen, gleiche Erklärungen.
Fazit:
Deinen Quellen nach zu urteilen, stimmen alle meine Hypothesen. Ein Gehaltsvergleich bei gleichem Job und Qualifikation fand nirgendwo statt. Von daher hier meine Frage: Wo liest du da die Diskriminierung raus und wie kommst du darauf, dass die selben Stellen verschieden bezahlt werden, wenn das nirgendwo steht? (Gab Ausnahmen, s.o., aber aus einer Ausnahme kann man keine Regel-Aussage machen. Ich verdiene in meinem Nebenjob als ungelernter auch genauso viel Geld wie mein Freund der ausgebildete Postbote. Darauf basierend kann ich aber jetzt nicht behaupten, dass ungelernte nicht schlechter verdienen als gelernte Kräfte.)
Armidala hat geschrieben:Wer ist denn KAUM in Führungspositionen zu finden?
raiseer hat geschrieben:Woran liegt das denn? Ist das Diskriminierung? Oder hat das vielleicht andere Gründe. Z.B. dass sich weniger Frauen auf Führungspositionen bewerben und dass viele Frauen einfach nicht so "karrieregeil" sind wie viele Kerle und (auch natürlich aus Gründen der Familienplanung) nicht in eine Führungsposition passen.
So ein Unfug, echt. Frauen bewerben sich genauso in Führungspositionen wie ihre männlichen Kollegen. Nur wird ihrer Bewerbung in den seltensten Fällen stattgegeben.
Woher weißt du das? Wie kannst du auch nur abschätzen, ob das so ist? Das kannst du höchstens für deine Firma wissen, wenn die Personal-Abteilung zum Tratschen neigt, aber jenseits davon kannst du das null beurteilen. Falls dem wohl so ist, korrigiere mich.
Armidala hat geschrieben:Und nicht passen wegen Familie, das IST Diskriminierung! Wo steht geschrieben, dass ne Frau mit Kindern ihre Chefposition nicht ausfüllen kann?
Sorry, Missverständnis. Ich bezog mich mit dem "nicht passen" auf die "nicht-karrieregeilheit", womit ich mich einfach nur auf ungenügend ausgebildete Frauen bezog. Ich wollte damit nicht sagen, dass gleichausgebildete Frauen aufgrund potenzieller Mutterschaft keine Führungspositionen übernehmen könnten. Hätte ich vllt. klarer formulieren sollen.
Armidala hat geschrieben:Der Ehegatte tut in den seltensten Fällen mehr als er muss
Das ist ja wohl bitteschön die Schuld des jeweiligen Ehegatten, und nicht der Arbeitgeber oder der Gesamtheit der Männer in Deutschland und hat überhaupt gar nichts mit der Gehaltsdiskussion zu tun.
Armidala hat geschrieben:Und sag mal als Vadder, Du willst 1 Jahr Erziehungsurlaub - nicht nur, dass Du zum Quotenclown mutierst, nein, Du bist aus deinem Job ganz schnell raus. Betriebsbedingte Kündigung heisst das Zauberwort.
So ein Riesenquatsch. Du kannst doch hier nicht irgendwelche Arschlochkollegen als Argument verwenden. Also ich hab in meinen Jobs noch nie erlebt, dass n Kerl, der in Elternzeit gegangen ist, dafür irgendwie ausgelacht wurde. Ganz im Gegenteil. Die Frauen sagen: "Yay, die zelebrieren die Gleichstellung" und die Kerle sagen: "Nice, die Frau muss arbeiten und der Kerl kann zu Hause bleiben." (oder sowas halt) Und kündigen kann man die genausowenig wie Frauen in Elternzeit (denke ich mal. Wenn doch, wäre das Diskriminierung gegen Männer).
Anmerkung: Ich will hier nicht behaupten, dass das nicht vorkommt (mit dem Quotenclown), aber das ist doch kein Argument. Wenn der Mann sagt: "Ne, ich geh nicht in Elternzeit, sonst lachen mich alle aus." dann muss der Mann sich halt Eier wachsen lassen. Aber das ist ne Sache, die innerhalb des jeweiligen Paars geregelt werden muss und kann nicht den Arbeitgebern oder dem Staat angekreidet werden.
Armidala hat geschrieben:Frag Dich mal warum hier in DE die Geburtenrate so übelst gesunken ist. Weil die Mädels das nicht mehr mitmachen und sagen - dann lieber keine Kinder. Und Recht haben sie meiner Ansicht nach.
So lange sich das gesellschaftliche Problem imer noch zum Nachteil der Mädels auswirkt, haben Viele die Notbremse gezogen und verzichten auf Nachwuchs. Der Anteil der kinderlosen Mädels ist gerade in akademisch gebildeten Kreisen signifikant hoch.
Das muss ich mich nicht fragen, das ist ein Problem, das mich jeden Tag umgibt (bin ja gerade im Finalstadium meines Studiums). Das hat aber ebenfalls absolut gar nichts mit Gehalt zu tun, sondern einfach damit, dass Kinder und Ausbildung parallel einfach ein gewaltiges Zeit- und Stressproblem ist. Da kann man versuchen, was gegen zu machen, auch wenn sich das Problem nicht ganz lösen lässt (manche Menschen wollen halt lieber ihre Kinder selber erziehen, anstatt die an KiTas abzugeben). Aber wie gesagt, das hat weder was mit Gehältern zu tun, noch mit Diskriminierung. Das ist einfach nur ein Zeitproblem.
Armidala hat geschrieben:Ach Gottchen, mein Firmenchef ist auch eine Chefin na und? Das ist die einzige da oben, der Rest in der Führungsriege alles Männer.
Und warum? Man(n) hat doch Angst, daß Mädels alles anders machen, daß sie buchstäblich gründlich auskehren und der alte Schludrian und die Seilschaften passee sind, wenn sie in entsprechender Position sitzen.
Dann doch lieber den weniger qualifizierten Kollegen wählen und weitermachen wie bisher.
Was ist das bitte für ein Argument? Einfach irgendetwas zu behaupten mit selbstausgedachten Begründungen. Albern. Erst recht, weil du gerade behauptest, dass Männer nicht ordentlich arbeiten würden und es einer Frau bedürfe, um "gründlich auszukehren" (und daraus folgend Männer und Frauen scheinbar doch nicht gleich sind in ihrem Arbeiten).
Armidala hat geschrieben:Schwachsinn ist höchstens das was Du hier von Dir gibst. Auch das mein Lieber ist Realität!
Ich bin Naturwissenschaftlerin und arbeite mittlerweile als Informatikerin und bin jetzt gut 20 Jahre im Berufsleben - ich weiss also was abgeht. Wir Mädels haben viele Jobs nicht bekommen weil wir Mädels waren (auch wenn das niemals jemand offen zugegeben hätte).
Und wieder sone Weisheitslöffelaktion. Woher weißt du bitte sehr, dass in den dich umgebenden Einzelfällen tatsächlich der Grund war, dass ihr Frauen seid und nicht irgendein anderer. Meine männlichen Freunde mussten sich auch auf Dutzende von Stellen bewerben, bevor die einen Job bekommen haben. Das ist völlig normal. Keiner von denen käm auf die Idee anschließend zu behaupten, es läge daran dass die grüne Augen haben oder ähnliches. Job nicht bekommen, weil jemand anders geeigneter war. Fertig. Solange man dir nicht sagt "weil du eine Frau bist", kannst du das auch nicht einfach so behaupten.
Und meine Aussagen als Schwachsinn zu bezeichnen, weil du "seit 20 Jahren Naturwissenschaftlerin bist und daher den totalen Plan von allem hast" ist ja wohl arm. Ich habe einfach nur meine Erfahrungen der letzten Wochen dargestellt. Machs doch selbst. Guck dich um in der Biologie und schau dir die Arbeitsgruppen an, anstatt mich einfach als Lügner darzustellen, obwohl du das überhaupt nicht beurteilen kannst. Ich weiß nicht mehr genau, was dein Beruf ist, aber ich hab irgendwo "Systemadministrator" im Hinterkopf. Warum du deswegen beurteilen kannst, wie der Arbeitsmarkt in Biologie aussieht, kann ich mir gerade nicht erklären.
Armidala hat geschrieben:Ach Gottchen, Du glaubst wohl auch noch an den Weihnachtsmann.
Super Argument!
Armidala hat geschrieben:Natürlich steht das da drunter, weils derzeit opportun ist, das drunterzuschreiben.
Das sagt _rein gar nichts_ darüber aus, dass die Mädels die Stelle auch bekommen.
Diese Aussage ist richtig.
Armidala hat geschrieben:am Ende wird doch wieder der Kerle eingestelt.
Das ist wieder reine, basisfreie Behauptung. Woher willst du das wissen? Du weißt es nicht. Und du kannst es auch nicht wissen. Aber trotzdem behauptest du das einfach. Das einzige was wir zwei beurteilen können, sind die Sachen die in unserem direkten Bekanntenkreis passieren. Und selbst da wissen wir nichts von den Hintergründen. Und trotzdem willst du darauf basierend den gesamten Arbeitsmarkt über einen Kamm scheren. Von den drei Mädels aus meinem Jahrgang, die vor mir fertig geworden sind und mit denen ich noch Kontakt habe sind alle drei bereits im Berufsleben in ihrem Feld. Trotzdem behaupte ich nicht, dass alle Frauen sofort Jobs kriegen. Weil es nur eine minikleine Stichprobe ist. Du allerdings nimmst dir raus sagen zu können: "Frauen kriegen keine Jobs, sondern nur Männer." Und das obwohl ich doch bereits gesagt habe, dass man sich nur die Arbeitsgruppen mal ansehen muss und sofort sieht, dass die voll sind mit Frauen. Aber nein. Das ist ja Schwachsinn. Das hab ich mir ausgedacht. Richtig ist nur, was du dir ausdenkst.
Armidala hat geschrieben:Genauso läuft das auch bei Behinderten - wenn Personaler will, findet er IMMER einen Grund, den entsprechenden Bewerber NICHT einzustellen.
Keine Ahnung. Damit hab ich mich nie beschäftigt und kann es daher nicht beurteilen.