RenDhark-FanBoard

"Vorne oben 10."

wat is los

"Hinten oben 10. Maschinenraum: Langsame Fahrt!"

"Auf Sehrohrtiefe gehen."

Gibt es eine neue Auflage von "Das Boot"

"LI: Laufen die eMotoren auf langsamer Fahrt?"

"Verdammt. LI, eFuchsi, bist wieder eingepennt? Wo bleibt die Meldung? Laufen die eMotoren jetzt?"

Steht kopfschüttelnd in der Zentrale. Die paar Jahre abgetaucht im Tiefschlaf haben der Besatzung offensichtlich nicht gut getan.

"Steuermann, falls du wach bist, sag Bescheid, wenn wir auf Sehrohrtiefe sind."

Überlegt noch ein wenig, drückt dann auf die Rundruftaste:
"Ist irgend jemand wach?"

Keine Antwort auf den Rundruf.

"Verdammt. Alles muss man selber machen."

Rennt hinter in den Maschinenraum, wo er von einer Vielzahl unterschiedlicher Schnarchgeräusche begrüßt wird. Dann stellt er die Regler für beiden eMotoren auf Halbe Fahrt, schaltet sie ein. Sie laufen problemlos an. Dann rennt er wieder vor in die Zentrale.

Am Tiefenmesser beobachtet er, wie das Boot langsam steigt.

Blick auf den Tiefenmesser: "Ah, sind auf Sehrohrtiefe."

Sieht zum Steuermann, der das eigentlich hätte melden müssen, aber von ihm kommen nur Schnarchlaute.

"Durchpendeln!" - Mist, muss ich auch selber machen. Hoffentlich wacht bald mal einer auf, sonst muss ich wirklich alles selber machen. Drei jahre abgetaucht im Tiefschlaf, nur mit kurzen Pinkelpausen, das war für die Besatzung anscheinend etwas zu viel...

Da alle im Tiefschlaf liegen, kurbelt er selbst an den Ventilen, bis das Boot waagrecht liegt.

"Sehrohr ausfahren!"

Wie erwartet: Immer noch keine Reaktion von irgend jemand.

"Verdammt."

"Verdammt!"

Da hat man ein U-Boot mit der besten Besatzung, die jemals ein U-Boot hatte, und dann muss man abtauchen, wegen einer blöden Pandemie und so, und vertut sich EIN MAL bei der Dosierung des nötigen Tiefschlafmittels, und schon sind die Typen nicht mehr wach zu kriegen. Kurzzeitig macht mal einer die Augen auf, dreht sich aber bereits im nächsten Moment um und pennt weiter.

Muss wohl das Sehrohr sebst ausfahren. (Fährt das Sehrohr aus)

Wirft einen Rundumblick durch das Sehrohr: "Nix los da oben. Sogar das Meer ist ruhig. Wir können also auftauchen. Anblasen!"

Natürlich kam niemand dem Befehle nach. "Steuermann!", wobei er an Nobby rüttelte, der jedoch so tief und fest schlief, dass er nicht einmal grunzte.
"Alles muss man selber machen. Verdammt."

Also fuhr er das Sehrohr ein, drehte an mehreren Ventilen, was das Boot mit lautem Zischen und Blubbern beantwortete, aber es schien die gewünschte Wirkung zu haben. Die Nadel des Tiefenmessers wanderte in Richtung Null.

Den leicht schwankenden Bewegungen des Boots nach zu urteilen, schwamm es jetzt an der Oberfläche.

"Maschinenraum: beide eMotoren stopp und wirf den Diesel an, damit die Batterien nachgeladen werden."

Grunz

[Zwischenmeldung aus dem Real Life: Kaum schreib ich eine U-Boot Geschichte, schon hab ich Wassereinbruch. Hm. In der Küche. Wollte mir gerade eine Tass Kaff holen, schon stand ich im Wasser. Kam aus der Waschmaschine, die meine Schwester gestartet hatte. Hab dann die Einbaukästen ausgebaut, alles aufgetrocknet (gab ja genügend Nachschub) und als die Maschine fertig war, hab ich die auch ausgebaut, aufgeschraubt - und den Fehlker gefunden: Der Ablaufschlauch hatte einen Riss. Hab das Teil ausgebaut (vier Anschlüsse, aber mit wenig Verrenkungen zu lösen) und hab dann im Internet nach einem passenden Ersatzteil gesucht. Gefunden. Bestellt. Kommt am Freitag.]

"Na, wenigstens grunzt der Steuermann doch noch. Vielleicht wacht er ja bald auf."

Dann drückte er noch einmal auf die Taste der Sprechanlage: "LI, eFuchsi, was ist jetzt mit dem ausgefuchsten Diesel? Ich hör ihn nicht laufen."

Keine Antwort.

Also rennt er wieder hinter in den Maschinenraum - voll mit Schnarchgeräuschen - , schaltet die eMotoren ab - Stille - und geht dann die Checkliste zum Starten des Diesels durch. Schwierig. Wäre für den LI kein Problem. Er dreht das Treibstoffventil auf, schaltet "Vorglühen" ein, wartet, bis die grüne Lampe angeht, drückt dann auf den Startknopf. Der Diesel gibt eine Reihe gequälter Geräusche ab, Mehr passier nicht. Also erst mal die Zylinder entlüften. Dann wieder der Startknopf. Quälende Drehgeräuschen, dann: Katschunk, katschunk, katschu--pfff. Und wieder Stille.

Also noch einmal Zylinder entlüften, Startknopf drücken. Katschunk, ka-ka-tschunk, ka-tschunkt, Katschunk, Katschunk, Katschunk...

Diesel läuft!

Zurück in die Zentrale. Nachmal den Steuermann rütteln. Wo steckt eigentlich der 1O? Drückt auf die Rundspruchtaste: "1O! Wach auf! Wo steckst du? Drei Mann müssen auf die Brücke. Ausschau halten."

Jetzt hatte er eine Idee: "Koch! Brau sofort eine Riesenkanne mit extrastarkem Kaff!"

Er steigt die Leiter hoch zum Turm, schraubt am Stellrad für die Luke, die sich nur schwer und mit zahnschmerzauslösendem Quitschen öffnen lässt und steigt hoch auf die Brücke. Kalt ist drausen. Und dämmerig. Aber egal. Er sieht sich mit dem Feldstecher um - keine Schiffe. Nur Wasser. Dann fällt ihm auf, dass sich die Farbe des Bootes geändert hat: Es ist grün! Vollgewachsen mit Algen und Tang.

"Hm, eigentlich eine prima Tarnung..."

Dann klettert er wieder runter in die Zentrale. Es riecht nicht nach frischem Kaffee. Sollte der Koch auch noch pennen? Er rüttelt noch einmal am Steuermann. Immer noch keine Reaktion. Also geht er selbst in die Kombüse, findet dort jedoch nur den schnarchenden Koch. Also setzt er selber Kaff auf. Von der Sorte: So tot kann niemand sein, dass er davon nicht munter wird.

Zurück in der Zentrale drückt er wieder einmal auf die Sprechtaste: "Funk! Sende eine Meldung an den B.E.R.N.D. Sag bescheid, dass wir wieder aufgetaucht sind." Kurze Pause. "Und frag, ob der Krieg schon aus ist."