Der blaue Planet der Florakszyi T3

Wie der Titel schon sagt, Fangeschichten und andere Projekte von Fans für Ren Dhark

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Der blaue Planet der Florakszyi T3

Beitrag von emmes » 9. Okt 2005, 14:02

Liebe Foristen hier im Board, :hallo:
nachdem ich schon 2 Geschichten in das Board gestellt habe, möchte ich euch meine dritte Story präsentieren. :vertrag: :agrue:

Titel der Story ist: Die Kristallwelt des Bewahrers

Diese Geschichte setzt die beiden vorangegangenen Geschichten fort. Meine Empfehlung: noch mal nachlesen :lehrer:
Und weil mir das zur Zeit Spass macht, habe ich vor, die drei Teile zu verknüpfen und eine Erzählung oder mehr daraus zu machen. Hierbei dreht sich alles um den Titel: Der blaue Planet der Florakszyi

Das Werkchen kann dann Noid auf die Fansite laden :roll: :wink:

Aber exlusiv nur für euch (für wen sonst?) ist die dritte Story ab Montag hier :twisted:
Wie bereits bei den anderen Geschichten fordere ich euch auf, diskutiert :agrue: jubelt :multi: oder kritisiert :bad-words: aber macht was :help: nur in einem anderen thread bitte :!:

MS am Sonntag
Ich lese zur Zeit Ebook .... Das Deltaschiff

http://www.sternenradar.de
letztes Update: 13.01.09

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Beitrag von emmes » 10. Okt 2005, 07:22

Die Kristallwelt des Bewahrers

Die Höhle im Felsen war nicht so hoch, wie das sagenhafte Höhlensystem von Deluge auf dem Planeten Kaso, den die Terraner Hope nannten. Der Fels wölbte sich zu einer domartigen Höhle mit ovalem Grundriss, die flankiert von vielfältigen Karstformationen, Stalaktiten und Stalagmiten, brüchige Steinvorhänge und bizarre Formen erzeugte. Die Stalagmiten ragten wie deformierte Säulen in die Höhe. Sie wurden vom Dunst des Wassers umwoben. Hauptelement der Höhle war jedoch ein hoher Kamin, der bis zu einer Spalte in der Decke reichte und das Licht der Sonne herein lies. Die Kaminwände waren durchzogen von Spalten und Klüften, in denen verschiedene Mineralien, in Geoden eingeschlossen, hervortraten. Die eingeschlossenen Mineralien und Quarze spiegelten das blaue Licht der Sonne Infugaos wieder, reflektierten es, bündelten die Strahlen und tauchten die Höhle in ein angenehmes blaues Licht. Es schien, als würde die Sonne ihren Scheinwerfer genau in diese Höhle gerichtet haben.
Der Fels war durchsetzt mit vielerlei Mineralien, die teilweise groteske Formen annahmen.
In den Geoden waren verschiedene Kristalle, in hexagonaler, kubischer oder auch trigonaler Form zu sehen. Aber auch amorph angeordnete Kristalle waren hier zu finden. Sie kamen vorwiegend an den Stalagmiten vor, da diese noch nicht das Alter, der anderen Karstformationen hatte. Die meisten Kristalle und Mineralien waren gekennzeichnet von Lichtdurchlässigkeit und Eigenglanz. Die Farben Blau bis Grün dominierten in allen Tönen der Farbenskala. Vor allem der Lapislazuli, ein dunkel- bis hellblaues Silikat, und Jadesteine aus monoklinem Nephrit, das hauptsächlich die Grüntöne wiedergab, sowie Turmaline erzeugten einen faszinierenden Eindruck. Quarze, wie Bergkristall und Amethyst verstärkten das Leuchten in der Höhle so, dass es aus allen Ecken des Raumes zu kommen schien. Ein Funkeln und Glitzern, wie die Nachtbeleuchtung von Las Vegas.
Auffällig hervortretendes Element war ein intensiv smaragdgrün schimmernder Dioptas in kurzprismatischer, monolithischer Quaderform. Diese Diopten sassen an allen markanten Stellen der Höhle auf dem Quarz und wirkten wie aufgesetzt in ihrer klaren einfachen Struktur. Ihr dunkelgrüner bis schwarzer Glanz strahlte in der Kälte des Raumes.
Im Mittelpunkt der Höhle dominierte ein kleiner See, der auf der rechten Seite in eine blaugrüne Pflanzenfläche überging. Von da aus, lichtete sich der Fels zu einer weiteren Spalte, die den Zugang in den Dschungel öffnete. Die Dschungelpflanzen schienen von hier aus, immer grösser werdend, in den Wald zu wachsen.
Im Hintergrund stand auf einem Felsplateau ein fremdartiges, technisches Objekt. Hinter dem sich wiederum der Lichtkamin hervortat. Die Oberfläche des Sees gab das Spiegelbild der Formen und das blaue Leuchten wieder; ein Diorama der Faszination.
Das Objekt war von einer Aura aus Energie umgeben und leuchtete golden. Der Kontrast zum blaugrünen Umfeld war auffällig. Ein goldener Fleck inmitten einer kalten blauen Kristallwelt.

Es war die Kristallwelt des Bewahrers.

Der Bewahrer war ein fremdes technisches Relikt, das schon seit vielen Megazeiteinheiten seinen Platz auf dem Felspodest hatte. Von seinen Schöpfern hatte er die Bezeichnung ##XE394857ASD%/%26354fgh## bekommen. Nach so langer Zeit des Schaffens hatte er sich jedoch selbst, entsprechend seiner Aufgabe, zum Bewahrer des Lebens auf Indigoszyin ernannt. Er bestand aus vielen kleinen Einzelelementen, die der Programmierung einer kalten Logik folgten. Es wirkte wie ein Klotz aus Bausteinen, die die Terraner in Vorzeiten Legosteine nannten und sah irgendwie zerklüftet aus, so wie die Kristalle um ihn herum. Nur das Goldene Schutzfeld verbarg die Details und gab ihm ein Aussehen, wie aus einem Guss. Dieses Schutzfeld war resistent gegen Einwirkungen jeglicher Art und es machte den Bewahrer unangreifbar.

Das Sonnensystem Infugaos war nicht wie andere. Um die blaue Sonne kreisten 4 Planeten. Ein Gürtel von Gesteinsbrocken und Trümmern umgab das System wie eine Schale.
Vor vielen Megazeiteinheiten hatte eine fremde Macht, Wesen aus einer anderen Galaxis, die in einer anderen Dimension lebten, bei einem nie dagewesenem Erstversuch versucht die Bahnen zweier Sonnen mit all ihren Planeten und Monden so zu verändern, dass ihr Energiepotential vervielfacht und für andere Zwecke genutzt werden konnte. Dieser Versuch war jedoch aus Mangel an Erfahrung, und wegen des Starrsinns einiger Gemeinschaftsmitglieder der Schöpfer gegenüber den logischen astronomischen Bedingungen in Sonnensystemen fehlgeschlagen. So nahm das Schicksal seinen Lauf.
Beim Verändern der Sonnenbahnen durch das Verschieben, konnten beide Sterne nicht mehr gebremst und aufgehalten werden. Beide Systeme krachten, immer schneller rotierend, mit hoher Eigenenergie ineinander, was durch die Bewegungsenergie zu einer schlagartigen Erhöhung, ja zur Vervielfachung der Gravitätischen Verhältnisse im System führte. Planeten prallten gegeneinander und zerplatzten, wie reife Früchte mitsamt ihren Monden. Durch die hohe Gravitation und den hohen Druck wurden die Bruchstücke zusammengepresst und regelrecht miteinander verschmolzen, wieder zerschlagen, wo sie auf andere Bruchstücke trafen und wieder zusammengebacken wie ein Schneeball im Winter.
Beide Sonnen trafen aufeinander und verschmolzen in einem Inferno aus Energie, die jedoch nicht aus dem Sonnensystem entweichen konnte, weil die Schöpfer eine Schutzfeldschirm wie einen Ball aufgebaut hatten.
Im Laufe dieser Ereignisse entstand eine neue Sonne, die am Ende jedoch um ein Drittel kleiner als ihre Vorgänger war. Die Energie hatte sich selbst verzehrt und die Materie verändert. Ihr Licht strahlte sehr intensiv aber kalt im weiss-blauen Spektrum. Um diese Sonne kreisten nach dem Inferno nur noch zwei Planeten, in einer Entfernung, die sicher kein Leben ermöglichte. Die Energien des Infernos hatten sie aus der Bahn geworfen, und keiner konnte sagen, zu welchem System sie vorher gehört hatten. dann waren da noch zwei weitere Himmelskörper entstanden, die aus den Bruchstücken und Resten der alten Planeten und Monde zusammengepresst worden waren. Sie hatten bei diesem Prozess sehr viel der überschüssigen Sonnenenergie aufgenommen, waren dabei sehr stark verdichtet worden, so dass sie eine feste Oberfläche aufwiesen, die metallisch glänzte. Dies hatte viele Megazeiteinheiten in Anspruch genommen. Ein neues Sonnensystem war entstanden, aber der Versuch war fehlgeschlagen.
Die Schöpfer sahen sich jedoch in der Verantwortung für alles Leben. So brachten sie nach dem Ende des Zerstörungsprozesses einen Planeten in die Lebenszone der blauen Sonne, die von ihnen „Infugaos“ getauft wurde. Es war einer der Planeten, die vor dem Versuch Leben getragen hatten. Nach gründlicher Untersuchung dieses Planeten war klar, dass, wie durch ein Wunder, hier immer noch Leben möglich war. Reste der Flora waren noch vorhanden, auch wenn alles Leben der Fauna auf dem Boden erloschen war. Hatten die Vorgänge doch selbst die Oberfläche verändert, ja sogar Berge plattgedrückt.
Einige Mitglieder der Schöpfer entwickelten ein zielgerichtetes Entwicklungsprogramm für den Planeten, den sie Indigoszin nannten, weil er in der blauen Strahlung der Sonne Infugaos dunkel- bis türkisblau leuchtete. Da dieses Programm für viele Megazeiteinheiten ausgelegt war, wurde eine Aufbaueinheit erschaffen, die die Wachstumsprozesse auf dem Planeten steuern sollte. Dies sollte von einer Höhle aus geschehen, die die besten Bedingungen bot und gleichzeitig die Einheit schützen konnte. Nachdem die Aufbaueinheit in der Höhle abgesetzt war, verliessen die Schöpfer den Planeten und das Sonnensystem um niemals wiederzukehren. Das Sonnensystem erklärten sie zur Sperrzone, denn es war doch ein Zeichen ihrer Unfähigkeit.

Da stand sie nun, die Aufbaueinheit mit der Bezeichnung ##XE394857ASD%/%26354fgh##, schon seit vielen Megazeiteinheiten auf seinem Platz auf dem Felsplateau inmitten der bizarren Kristallwelt der Höhle, eingehüllt in die blauen Strahlen der Sonne, die der Kamin im Hintergrund bündelte und die die Quarze verstärkten. Das war die Energie, die das Leben brauchte, um sich zu entwickeln.
Zu Beginn seiner Tätigkeit hatte er die Bedingungen hier sondieren und analysieren müssen. Die Schöpfer hatten festgestellt, dass durch die Zugluft zwischen Kamin und Spalte Pflanzenteile und Samen in die Höhle gekommen waren, die bereits Anzeichen für Austrieb zeigten. Es kam nun darauf an, Bedingungen für einen Austrieb und die Fortpflanzung der Samen zu schaffen. Seine Programmierung und Logik lies ihn erkennen, dass zum Leben Wasser, Licht und Nährstoffe notwendig waren. Zur Durchsetzung seines Auftrages musste er noch Möglichkeiten finden, den Auftrag an die Pflanzen weiterzugeben.
Er hatte keine Eile; auf dieser stillen, ungetrübten, gleichförmigen Welt, in der die Zeit eher dahintrieb als floss, konnte man mit Eile nur wenig gewinnen.
Und so begann das Werk.
Durch Kondensation konnte er in kurzer Zeit genügend Wasser erzeugen und in der natürlichen Bodensenke der Höhle sammeln. Dazu hatte er noch den Auslauf zu vertiefen und in eine Richtung führen, die die vorhandenen Samen einbezog. Das geschah durch gezieltes Schmelzen mittels Lichtbündel, die er über die Quarze zu einem Strahl zusammenfasste. Nach vielen Zeiteinheiten zeigten sich erste Erfolge. Die Samen der Flora wurden vom Wasser durchnässt und mitgerissen. Sie kamen am Rand zum Liegen und begannen im Schlick auszutreiben.
So wuchsen neue Pflanzen der alten Welt heran. Sie wuchsen, bildeten Samen und starben während vieler Zeiteinheiten. Die Fläche entlang des Wasserlaufes wuchs zu, absterbende Pflanzen vergingen und bildeten Humus und so die Grundlage für neue Pflanzen. Sie wuchsen und vergingen, wuchsen und vergingen, bis die Flora begann, durch die Spalte der Höhle nach aussen zu wachsen. Nach und nach wurde das alte Terrain erobert. Die Bäume und Farne der alten Welt schienen immer wieder ihre Blätter in das Licht zu richten und bildeten immer wieder neue Auswüchse. Die veränderten Strahlen der neuen Sonne brachten aber auch Veränderungen bei den Pflanzen dieser Welt. Besonders die stark duftenden Rautengewächse mit rosa oder weissen, dunkel geäderten Blüten, die Programmierung sprach von Diptam, reagierten besonders schnell. Sie wuchsen ausserhalb der Höhle zu übergrossen Mammutbäumen heran.
Die Zeiteinheiten flossen dahin bis die Logik des Bewahrers forderte, den Wachstums- und Ansiedlungsprozess zu beschleunigen, da sonst die Aufgabe nicht in der berechneten Zeit abgeschlossen werden konnte.
Als Reaktion auf diese Erkenntnis begann der Bewahrer das Wachstum der Flora gezielt zu beeinflussen. Sie sollten schneller wachsen, grösser werden und sich gezielt vermehren, um die Artenvielfalt zu sichern. Der Bewahrer begann einzelne Stammzellen genetisch so zu verändern, dass seine frequenzmodulierten Impulse, die über Schallwellen und Resonanzen übertragen wurden, in den Zellen aufgenommen und über die Steuerung der Bioströme verarbeitet werden konnten. Die Diptam, wie die Rautengewächse genannt wurden, waren besonders dafür geeignet.
Irgendwann wurde die Aufbaueinheit aufmerksam. Ein Impuls war zurückgegeben worden und drückte einen mentalen Zustand aus. Die Reaktionsroutine lief an. Die Flora zeigte erste intelligente Regungen, zunächst nur positive und negative Anzeichen, dann Freude und Missfallen und schliesslich weitere Reaktionen. Das Programm musste nun erweitert werden. Die Diptam wurden zu Überträgern der Signale, die der Bewahrer regelmässig ausgab. Programm plus Energie plus Materie gleich Korrektur. Der Wachstumsprozess nahm diese Korrekturen als übergeordnete Weisungen an, die von den Gemeinwesen schon bewusst ausgeführt wurden. So wurden die Diptam zu den Vorstehern der Gemeinschaft. Die Domestikation war erfolgreich und setzte sich selbst fort.
Nach vielen Zeiteinheiten nahm das Wachstum aber überhand, die Flora behinderte sich gegenseitig, so dass der Bewahrer erneut eingreifen musste. Er regulierte das Wachstum, legte Stellen für die Versorgung mit Wasser und Nährstoffen an und schaffte ein Kommunikationsnetz, dass die Flora mit einbezog und auch Signale von ausserhalb der Gemeinschaft aufnehmen konnte.
Es entstand eine auf Entwicklung und Wachstum ausgerichtete Gemeinschaft von Pflanzenwesen, die Assoziation der Florakszyi, die geleitet wurde vom Bewahrer der fremden Schöpfer. Der Bewahrer selbst hatte sich weiterentwickelt, die Lernprogramme intensiviert, und eine künstliche Intelligenz hervorgebracht.
Jetzt nach Zeiteinheiten des kontinuierlichen Wachstums und der Entwicklung erreichten den Bewahrer Impulse, die eine untergeordnete Programmroutine anlaufen liessen. Die Schöpfer hatten geahnt, dass irgendwann ein Kontakt zur Aussenwelt stattfinden würde. Die Möglichkeit der Hilfe von Aussen durfte nicht ausgeschlagen werden. Deshalb war im Unterprogramm festgeschrieben, nutze die Kontakte, schlage keine Hilfe aus, aber sichere das planmässige Wachstum. Dieses Programm hatte der Bewahrer auch an die Gemeinschaft weitergegeben, Alle Hilfe dem Bewahrer.
Jetzt war es soweit, Fremde Wesen einer anderen Welt waren erschienen, und auf dem Planeten gelandet. Sie hatten gezeigt, dass sie in der Lage waren, pflanzliches Wachstum mit technischen Möglichkeiten zu beeinflussen. Sie waren intelligent und hatten über grosse Entfernungen miteinander kommuniziert. Und sie konnten noch etwas, was keiner auf Indigoszin vermochte, sie konnten sich selbständig fortbewegen.
Ein paar Fremde bewegten sich in seine Richtung. Die Impulse der Florakszyi waren eindeutig, sie informierten ihn über jeden Schritt der Fremden, über ihre Aktionen ja selbst über die Schallwellen ihrer Kommunikation.
Nach so langer Zeit des einsamen Schaffens, nach so langer Zeit ohne Kontakte kamen intelligente Wesen in die Kristallwelt zum Bewahrer. Waren sie die Schöpfer?

Das Forscherteam unter Leitung von Dave Koso bahnte sich seinen Weg durch den blaugrünen Dschungel. Es war eigentlich kein richtiger Weg. Die hohen Mammutbäume und mannshohen Farne, die palmenartigen Büsche und schilfrohrähnlichen Gräser hatten eine Durchgang freigegeben, der in eine Richtung führte und nicht verlassen werden konnte. Der Pfad führte über hoch aufragende Wurzeln, abgebrochene Äste und Zweige und Pflanzenteile, die teilweise schon verrottet und weich wie ein Perserteppich waren.
„UHG, Hajo, seht, der Wald lichtet sich dort vorn. Endlich raus aus dem Dunkel.“, sagte Dave erfreut zu seinen Teamkollegen. „Ich fühle mich, wie auf dem Heimweg von der Disko; dunkel und verwirrend, aber endlich zu hause.“
Das Forscherteam bestand aus drei Personen, dem Leiter Dave Koso, dem Geologen und Mineralogen Ulysses Henry Gravensteen, der sich selbst als UHG bezeichnete, sowie dem deutschen Planetologen Hans-Joachim Braumeister, genannt Hajo, als Dritter im Team. Sie waren vom Vorauskommando auf Bluedshungel ausgewählt worden und hatten ursprünglich die Aufgabe bekommen, das Regravidum, ein neues chemisches Element, das erst vor Kurzem entdeckt worden war, zu suchen und die Lagerstätte zu sichern.
Auf dem beschwerlichen Weg dorthin hatten sie eine bislang unbekannte Energiequelle angemessen. Die Lagerstätte im Dschungel sollten sie aber nie erreichen, denn als sie sich auf dem Weg zum Regravidum von der Richtung der neuen Energiequelle abwenden wollten, hatte sich die Natur des Planeten gegen Sie gewandt und ihre Richtung blockiert. Die Pflanzen waren sogar aktiv geworden, hatten den Rückweg versperrt und ihnen den Weg gewiesen, den Weg zur anderen Energiequelle.
Nach Rücksprache mit dem Vorauskommando im Scoutboot, die wegen vieler Störungen in den Kommunikationsgeräten sehr schwierig war, hatten Sie eine neue Aufgabe vom Einsatzleiter erhalten. Selbst UHG konnte die Ursache der Störungen nicht nennen, und der musste es wissen, weil er immer alles wusste. Sie waren angewiesen worden, die Quelle der Energien zu suchen und zu erforschen. Seitdem folgten sie dem Weg durch den Dschungel, den die Flora ihnen freimachte. Nach zwei Stunden Marsch über Stock und Stein, wie man auf Terra so schön zu sagen pflegte, lichtete sich der Dschungel und ging in ein liebliches Tal über. Ein Fluss zog sich in Windungen um grüne Tafelberge herum. Die Berge hatten keine Gipfel. Sie wirkten wie plattgedrückt. In der Entwicklung dieses Planeten musste etwas die Gebirge geebnet haben, riesige Kräfte waren für so etwas nötig.
Nach den Geschehnissen im Dschungel waren viele Stunden vergangen, es dämmerte bereits, als die Drei den Dschungelrand erreichten.
„Wir richten hier am Waldrand ein Lager ein, und bleiben bis morgen früh hier.“ informierte Dave die anderen knapp. „Morgen gehen wir weiter zu der Energiequelle, damit wir hier wieder weg kommen.“ „OK.“ antwortete Hajo kurz und knapp, wie es seine Art war. Er war Fachmann durch und durch, aber er gab nur das Notwendigste von sich, wie der berühmte Arc Doorn.
Währenddessen stand UHG am Waldrand und sah verträumt in die Landschaft, den Kopf leicht zur Seite geneigt und die Haare wirr. Ihm kam die Beschreibung eines chinesischen Reiseführers in den Sinn, die er bei einem Aufenthalt in Südchina erlebte; >Der Fluss ist wie ein grünes Haarband und die Berge am Ufer so blau wie Haarnadeln aus Jade.<
Das Panorama war einfach malerisch. Er sah zu, wie der lavendelblaue Sonnenuntergang über den Tafelbergen stattfand. Dave Koso und sein Kollege Hajo gesellten sich zu ihm. Stille breitete sich aus, und alle drei hingen ihren Gedanken nach, denn romantisch waren sie auch, wie die meisten Raumfahrer. Dave lies die Ereignisse der letzten Zeit Revue passieren.
Die Mission hatte planmässig begonnen, die Suche nach dem Element Regravidum war erfolgreich gewesen. Man war auf dieses Sonnensystem mit seiner aussergewöhnlichen Planetenkonstellation gestossen und hatte den Planeten entdeckt, auf dem das Regravidum zu finden war. Die Sonne strahlte Licht im weiss-blauen Spektrum auf den Planeten, der nur eine Flora besass, die blaugrüne und türkise Farben aufwies. Der Planet hatte den Namen Blue-Dshungel zu recht bekommen.
Nach der Landung hier, war ein Basislager aufgebaut worden. Dave konnte erstmalig die Faszination erleben, als das neue Gerät zum Aufbau der Unterkünfte aus Keimen die Häuser entstehen lies. Seither hatte er ein unruhiges Gefühl. Er fühlte sich beobachtet und belauscht, und er spürte ein Singen und Flimmern in der Luft. Dieses Gefühl hatte sich noch verstärkt, seit er mit dem Erkundungsteam auf dem Weg zur Lagerstätte des Regravidums war. Auf dem Weg zum Fundort hatte die Natur des Planeten sie auf einen anderen Weg gezwungen, ja sie war sogar aktiv dabei geworden. Als eine Umkehr nicht mehr möglich war, erhielten die Drei den neuen Auftrag, die angemessene Energiequelle zu erforschen. Sie waren jetzt auf dem Weg dorthin, aber je näher sie dem Entstehungspunkt des Signals kamen, desto stärker wurden die Gefühle in Dave. Er konnte jetzt schon vereinzelte Stimmungen und Rufe unterscheiden.

Tiefe Dankbarkeit .... Grosse Freude ..... welch ein Glück ....
Die fremden Wesen hatten ihre Vernichtung eingestellt und sie folgten jetzt dem Weg zum Bewahrer, der ihnen von den Florakszyi gezeigt wurde. Sie waren stark.
Alle Hilfe dem Bewahrer .....
Die Gemeinwesen der Assoziation der Florakszyi hatten zusammen dafür gesorgt, dass die fremden Lebewesen ihre Vernichtung einstellten und den einzigen Weg nahmen, der gangbar war. Sie hatten ihren Auftrag gemeinschaftlich erfüllt und waren in freudiger Hochstimmung. Es war ein Glück für sie, gemeinsam mit den anderen Gemeinwesen etwas zu erreichen, das der Entwicklung der Assoziation diente. Die Florakszyi spürten jedoch weiterhin Impulse des Verlangens des Bewahrers.
Alle Hilfe dem Bewahrer ..... Kommt zu mir ......

..... Der Bewahrer stand auf seinem Podest inmitten seiner uralten Kristallwelt. Eine bisher unterdrückte Programmroutine war angelaufen, die von ihm verlangte, Kontakt zu den Fremden aufzunehmen, ihre Möglichkeiten der Technik kennenzulernen und Wissen und Erfahrungen auszutauschen im Sinne der stetigen Evolution. Die Sensozellen der Florakszyi übermittelten ihm den Verlauf der Ereignisse. Die Fremden waren jetzt so nah, dass er die mentalen Schwingungen eines der Lebewesen erfassen konnte. Dieser Fremde hatte besonders ausgeprägte mentale Fähigkeiten und war für eine Kommunikation mit ihm dadurch besonders geeignet. Das Programm verlangte, den Kontakt herzustellen, und er gab den Impuls an die Diptam
weiter ......

..... Dave spürte jetzt deutlich die Rufe. Er war unruhig, spürte einen Wunsch ohne ihn deuten zu können. Er hatte das Verlangen, sofort weiterzugehen und die Energiequelle zu suchen. Aber das war jetzt in der tiefblauen Dunkelheit wenig sinnvoll, wenn sie nicht Gefahr laufen wollten, zu verunglücken.
Sie mussten bis zum Morgen warten, auch wenn er schon unruhig war vor Verlangen. In Gedanken versunken, lief er hin und her, bis UHG forderte; „Dave, gib endlich Ruhe man, der Tag war hart. Ich möchte noch ein bißchen ausruhen! Ich muss ja morgen wieder umherlaufen.“ UHG rollte sich auf der Seite zusammen und schlief weiter. Auch Hajo schlief fest, es war der Schlaf des Gerechten. Nur Dave fand keinen Schlaf, er lehnte sich an einen der hohen Mammutstämme, der einer übergrossen Krüppelkiefer nicht unähnlich war. In Gedanken versunken bemerkte er nicht, dass sich die kopfgrossen, geschlitzten grünen Blätter, die der einer Monstera stark ähnelten, zu ihm richteten und in einigem Abstand eine Schale um ihn bildeten, um ihn zu beschützen.
Was würde sie erwarten? Die Frage bohrte weiter in ihm. Aber ach .....

verschieben wir das auf morgen!
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