tom hat geschrieben: ↑20. Feb 2019, 11:22
mit dem aktuellen Buch nochmal probieren in diese Geschichte einzusteigen (vielleicht klappt es! Sollte dem so sein bin ich der erste der das hier anmerken wird

)
Die Agentengeschichte in WiW 82 und 83 sind auf jeden Fall Pflicht, weil hier die Ereignisse des Agenten- sowie des Hauptstrangs zusammenlaufen. Die Agentengeschichten aus den Bände davor helfen dabei, die Details besser zu verstehen und ggf. sogar mitraten zu können, wer hinter dem Ganzen - das ich hier natürlich nicht spoilern werde - stecken könnte. Wenn du auf das Mitraten verzichten willst, musst du dich nicht unbedingt durch die Geschichten quälen, wenn sie dir nicht gefallen.
Ich bin halt auch wirklich Transhumanist und sehe das als die Zukunft (der unmodifizierte Mensch kann sich halt nicht mehr so großartig - und vor allem schnell, denn Evolution braucht Zeit - weiter entwickeln, vor allem da wir der natürlichen Auslese durch die Zivilisation ja einen STRICH durch die Rechnung machen d.h. wir haben die menschliche Evolution eigentlich getötet wenn man so will! Was nicht heißt das ich gegen Zivilisation bin, nur haben wir halt kein "Survival of the fittest" mehr!)
Deine Ideen klingen auf jeden Fall cool. Bloß glaube ich, dass du nicht der Einzige sein wirst, der sich die ganze Palette an Möglichkeiten zulegen wird. Du sagst beispielsweise, dass Selbstverteidigung wichtig sei - wobei ich dir grundsätzlich zustimme. Allerdings wird es wohl darauf hinauslaufen, dass du einem relevanten Gegner höchstens ebenbürtig sein wirst, sofern du nicht gerade selbst ein genialer Tüftler bist oder jemanden wie Ezbal persönlich kennst, der dir seine neuesten Entwicklungen als Allererstem und Einzigem(!) einbaut. Du müsstest dich ständig unter das Messer legen und deine Bauteile austauschen lassen, um auf dem neuesten Stand der Technik zu bleiben. Wenn du das nicht tätest, würde es dann irgendwann egal sein, ob du "Bio" oder Cyborg bist, wenn dir alle anderen überlegen sind.
Ich denke, das Dilemma ist vergleichbar mit dem Doping: Wenn einer Präparate nimmt, "müssen" alle sie nehmen, um mit dem Doper mithalten zu können. Und der Doper wird weitere Mittelchen nehmen "müssen", um weiterhin "der Beste" (von was?) zu bleiben. Am Ende geht es nicht mehr um den Sport und die natürlichen Grenzen des eigenen Körpers, in den man hineingeboren wurde. Selbiges stelle ich mir auch für Körpermodifikationen vor.
Rein technisch gesehen wäre es für Ezbal sicherlich kein Problem, ein paar Tausend neue Cyborgs zu erschaffen oder ein paar Zehntausenden Menschen ein künstliches Auge mit integriertem Paralysator zu spendieren. Die Gruppe Saam könnte ihm bestimmt helfen, einen Hochleistungs-OP zu bauen, wo die Patienten wie am Fließband durchlaufen. Aber welche Auswirkungen hätte das auf die Gesellschaft? Wenn jeder beispielsweise einen integrierten Paralysator im Arm hätte mit einem großem Energiespeicher, der für ein paar Schuss reicht, wie viele Auseinandersetzungen werden dann noch verbal ausgetragen? Der kleine Kevin nörgelt: Eine kleine Dosis schafft das Problem temporär aus der Welt, eine große endgültig. Mit dem nervigen Nachbarn müsste man sich auch nicht mehr auseinandersetzen.
Aber gehen wir mal davon aus, dass nur ein ausgewählter Kreis an Leuten in den Genuss der Technologie käme, und du wärst Teil davon: Hättest du nicht Sorge, dass irgendjemand einen Weg finden könnte, die Technologie zu hacken und dich zu seiner Marionette zu machen? Vor allem, wenn du wüsstest, dass neuerdings ziemlich viele Leute so intelligent wie Einstein oder Hawking oder sogar noch intelligenter wären? Dass selbst dein strunzdoofer Erzfeind aus dem Kindergarten, dessen Papi ein einflussreicher Politiker ist, über nacht zum Intelligenzbolzen werden könnte?
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Übrigens glaube ich, dass in der Realität von Ren Dhark Stephen Hawkings Krankheit kein Problem mehr darstellen würde, sofern man auf einem der großen terranischen Kolonialplaneten lebt. Man könnte sich also unabhängig von irgendwelchen heutigen Krankheiten wünschen, wie eine heutige Koriphäe zu sein. Michel Petrucciani war ein berühmter Jazz-Pianist, der sich aufgrund seiner Glasknochenkrankheit zwischendurch Knochen bei Konzerten gebrochen hat, wenn er mit zu viel Elan die Klaviatur bearbeitete. Glasknochen wären sicherlich auch kein Problem mehr.