Politische Nachtgedanken - Foreneigene Wahlforschung ;-)

Alles was nichts mit RenDhark und SF zu tun hat...

Moderator: Turion

Wo steht Deutschland eurer Meinung nach dieser Wahl?

Scherbenhaufen (Regierungsunfähigkeit/ Unwählbarkeit) - Anti-Parteien-Haltung
6
25%
Kellerstufe ziemlich weit unten, aber noch lange nicht die Unterste (realistischer Pessimismus)
14
58%
Konsolidierung (Tiefstpunkt) erreicht - ab jetzt kann es nur mehr noch aufwärts gehn (zaghafter Optimismus)
4
17%
 
Abstimmungen insgesamt: 24

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John Charlie Brown
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Politische Nachtgedanken - Foreneigene Wahlforschung ;-)

Beitrag von John Charlie Brown » 19. Sep 2005, 22:26

Ich darf dann mal als erstes Heinrich Heine zitieren: "Denk ich an Deutschland in der (Wahl)-Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht. ..."

Wie die Auslandskorrepondenz nur zu treffend übertitelt: Konfusion, Chaos, Stillstand ... etc. pp

Zugegeben, der gemeine Wähler hatte ja nun wirklich nicht eine angenehme Aufgabe, da er ja aus Mangel an echter Alternative nur mehr für das "Schlechte" oder das noch "Schlechtere" stimmen konnte. Überrascht hat mich allerdings das "gute" Abschneiden der FDP und die doch recht hohe Wahlbeteiligung von wohl über 78 %. Bei der von mir auch angenommenen Wahl- und Politikverdrossenheit der Deutschen fand ich diesen Wert für doch sehr hoch.

Armes Deutschland, welches u. U. um eine erneute eventuelle Neuwahl nicht herum kommt. Nur was nützt das politische "Scharmützel" den betroffenen Einwohnern dieses Landes. So stelle ich mir einen Wählerauftrag garantiert nicht vor! :-x

Noch ein Wort zur PDS/ Linke: Ich halte Gregor Gysi für einen klugen und hochintelligenten Menschen, Oskar L. wiederum kann ich nicht so einfach einordnen.

Merke: politische Landschaften wandeln sich schneller als Wahlversprechen gehalten werden!

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Wolf
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Beitrag von Wolf » 20. Sep 2005, 02:05

Nun, die Wahlbeteiligung lag unter der von 2002 - die wahre Schande in meinen Augen! Darüber staune ich immer wieder. Auch unter der Prämisse, nur das grössere oder kleinere Übel wählen zu können, müsste jeder sich aufraffen, um Radikalen jede Chance zu nehmen.
Die 22,1 % Nichtwähler werden wohl die sein, die in Zukunft am lautetsten jammern, welchen Weg sie/wir in Zukunft gehen (müssen).

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tom
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Beitrag von tom » 20. Sep 2005, 08:08

wahr wählen weil mein dad meinte ich sollte (ok nicht wählen währe auch dumm gewesen :( aber ich wusste nicht wen ich wählen sollte, ok ich wusste: du wählst alles ausser schröder :) aber das wahr nicht wirklich viel, deshalb habe ich serh kurzfristig entschieden was zu wählen sei, was ich doof finde, denn wenn die parteien es richtig angestellt hätten, währe ich über ihre programme im bilde gewesen und hätte was aussuchen können, aber so wusste ich nicht wirklich viel, weil deren wahlkampf ja wirklich irgendwie nicht auf junge leute ausgerichtet ist, denn wenn er das währe würde einiges anders laufen (auch währen die wahlkampfveranstaltungen ein wenig anders, lockerer und so weiter, das man auch lust hat hinzugehen :(

FAZIT: die wahl war für den *biep* auch wenn es sinnfoll ist hin zu gehen damit nicht die rechten an die macht kommen (also NPD und konsorten)


mfg tom :( :-x :mad:
Per Aspera Ad Astra!

Si vis PACEM, para BELLUM!


Von zeit zu zeit seh ich den Alten (ähm...Hajo!!) gerne und hüte mich mit ihm zu brechen, denn es ist gar menschlich von einem so großen Herrn (ähm...Hajo) so menschlich mit dem Teufel (äh...Tom) selbst zu sprechen! xD ^^

=> Jetzt - leider - nicht mehr...Ruhe in Frieden Hajo!

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Re: Politische Nachtgedanken - Foreneigene Wahlforschung ;-)

Beitrag von Nobby1805 » 20. Sep 2005, 08:40

John Charlie Brown hat geschrieben:Armes Deutschland, welches u. U. um eine erneute eventuelle Neuwahl nicht herum kommt.
und wenn dann wieder das Gleiche dabei rauskommt ?
Dann schließen sich alle Parteien zusammen und wählen sich ein neues Volk :twisted: (stammt nicht von mir, aber ich weiß im Moment nicht mehr, wer es gesagt hat)
Aus meiner Sicht ist die unterste Stufe noch nicht erreicht, klare Aussagen von Sonntag wurden am Montag schon wieder relativiert (keine Ampel -> evt doch Schwampel -> und morgen?)
tom hat geschrieben:denn wenn die parteien es richtig angestellt hätten, währe ich über ihre programme im bilde gewesen und hätte was aussuchen können, aber so wusste ich nicht wirklich viel

Hast du schon mal davon gehört, dass es ein Medium gibt, das sich *Internet* nennt. :wink: Warte nicht darauf, dass dir Informationen ins Haus gebracht werden, sondern suche aktiv nach Ihnen. Auch da findest du viel Schrott (wie immer), aber doch die eine oder andere Aussage :roll:
Zuletzt geändert von Nobby1805 am 20. Sep 2005, 09:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Politische Nachtgedanken - Foreneigene Wahlforschung ;-)

Beitrag von Theiner » 20. Sep 2005, 08:52

John Charlie Brown hat geschrieben: Wie die Auslandskorrepondenz nur zu treffend übertitelt: Konfusion, Chaos, Stillstand ... etc. pp
Locker bleiben..... da sehen wohl einige den Balken im eigenen Auge nicht :)
In Italien wird selten eine volle Legislaturperiode abgespult, und bis vor einigen Jahren wechselten die Koalitionen jedes Jahr...
Daß man Neuwahlen herbeitrickst, um die Situation zu bereinigen und danach ratloser dasteht als zuvor, hat es hier schon öfters gegeben. Und Oppositionsführer, die das Kunststück fertiggebracht haben, bei Neuwahlen zusammen mit dem Regierungschef auf die Schnauze zu fallen, ebenfalls....
:D
John Charlie Brown hat geschrieben: Noch ein Wort zur PDS/ Linke: Ich halte Gregor Gysi für einen klugen und hochintelligenten Menschen, Oskar L. wiederum kann ich nicht so einfach einordnen.
Der Chef der ital. Altkommunisten (7%-Partei), Bertinotti, hat gestern im Fernsehen Lobeshymmnen auf das linke Duo angestimmt und unterstrichen, daß sich die politische Mehrheit in Deutschland nach links verlagert hätte. Hier sieht man die neue Linkspartei ganz eindeutig als die neugegründete Kommunistische Partei Deutschlands...

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emmes
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Beitrag von emmes » 20. Sep 2005, 11:19

Die Wahl ist gelaufen. Grund dafür war ja eine nicht mehrheitsfähige Regierung. Und nun?
Jetzt haben wir nicht regierungsfähige Kräfteverhältnisse, Positionsstreit und machtgeile Politiker, die unbedingt drannbleiben oder drannkommen wollen.
Bei der ganzen Diskussion hat sich bisher noch keiner dafür interessiert, was die Menschen eigentlich wollen.

Bei meinem Beruf höre ich täglich die Stimmung und Meinung unserer Jugend. Ich kann euch sagen, es herrscht grosse Depression und Resignation, wie schon in den 20-30ziger Jahren. Unsere Firma bildet jährlich 8-10 Azubis aus. Derzeit sind hier 25 Lehrlinge beschäftigt, die 12% Anteil an der Belegschaft ausmachen. Dafür grosses Lob an die Manager. Das findet man kaum noch.
Nur nach der Ausbildung wurden in den letzten 5 Jahren nur 2 Azubis in ein Arbeitsverhältnis übernommen. Alle anderen stellen sich beim Arbeitsamt, egal wie man das nennt, an oder verlassen Thüringen, um dort zu leben, wo man arbeiten kann. Eine wirkliche Perspektive sieht keiner (es hat sowieso keinen Sinn). Deshalb haben viele schon in den jungen Jahren aufgegeben (heute leben, nur der Spass zählt).
In meinem Ort, ich lebe in einem 1000-Seelen-Dorf, bin ich schon fast der Jüngste. Ich habe in der Vergangenheit noch nie soviel Armut erlebt, wie heute. Hier verfallen Häuser, weil der Staat und seine Institutionen sich nimmt, was er will (z.B. Abwasserbeiträge), und viele Alte, das gar nicht mehr zahlen können. Diejenigen, die Arbeit haben, können sich ein gutes Leben gestalten. Das erzeugt Neid, die sozialen Spannungen steigen.
Auf der anderen Seite sieht man Menschen, die mehr bekommen, als sie brauchen, und das auch zeigen. Diese Schere wird immer breiter.
Deshalb habe ich links gewählt.

Und jetzt sagt selbst. Hat sich die Wahl gelohnt? :?: :?: :?:

Eigentlich wollte ich mich an diesem Topic gar nicht beteiligen. Ich lese scifi-Literatur, um abzuschalten und den Alltag zu vergessen. In den Weiten des Universums ist doch alles noch i.O. oder :?:

MS das immer noch krumme Fragezeichen :wink:
Ich lese zur Zeit Ebook .... Das Deltaschiff

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Beitrag von Nobby1805 » 20. Sep 2005, 12:48

emmes hat geschrieben:Deshalb habe ich links gewählt.
Und jetzt sagt selbst. Hat sich die Wahl gelohnt? :?: :?: :?:
Fragst du dich, ob sich deine Wahl gelohnt hat oder ob sich die Wahl als ganzes gelohnt hat ?
Zu beiden: JA! Eine Wahl ist (leider) für die große Masse der einzige Weg kund zu tun, welche Meinung man hat, sonst könnten wir ja wieder in alte Verhältnisse zurückfallen (obwohl: einen Imperator Rex scheinen wir ja seit Sonntag wieder zu haben)
Was mich ehrlich gesagt ank...:doublepuke: , ist wie mit der Meinung von 8 % des Volkes umgegangen wird ...
Auch wenn ich mit einem der beiden Spitzenkandidaten nicht einverstanden bin, und deshalb anders gewählt habe, es ist eine demokratisceh Partei und sie sollte deshalb auch in alle Überlegungen / Verhandlungen einbezogen werden.
Aber wenn ich mich recht erinnerne wurden die Grünen vor Jahren ähnlich abgekanzelt und wenn ich jetzt erlebe, wie einige Leute sich dort einschleimen ... :schleimer:
emmes hat geschrieben:Eigentlich wollte ich mich an diesem Topic gar nicht beteiligen.
Gut, dass du es doch gemacht hast ...
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Beitrag von emmes » 20. Sep 2005, 14:04

Nobby1805 hat geschrieben:Fragst du dich, ob sich deine Wahl gelohnt hat oder ob sich die Wahl als ganzes gelohnt hat ?
Ja ich frage mich, ob sich die Wahl für uns Deutsche gelohnt hat, ob die im BT vertretenen Parteien überhaupt in der Lage sind, die beschriebene Entwicklung aufzuhalten und ob für den einfachen Bürger ein Leben mit Beschäftigung auf einem "normalem" Niveau möglich sein wird.

Wir können ja nicht alle noch Monaco oder Lichtenstein auswandern. Ich möchte das auch gar nicht. Ich liebe meine Heimat und bin gern Deutscher.
@schlomo gross - nicht gleich anspringen!
Ich zitiere Lothar Bisky (PDS): Man kann Kommunist und trotzdem Deutscher sein. Ich möchte hier leben und arbeiten, mich weiterentwickeln und in die Gesellschaft einbringen. Und ich möchte die Freiheit haben, mein Leben zu gestalten, wie ich es möchte ohne gesellschaftliche, politische oder finazielle Zwänge. :dont:

MS der Thüringer :dont: (hat das was mit der Wahl zu tun :?: )
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Uwe
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Beitrag von Uwe » 20. Sep 2005, 14:31

Hi Ihr,

ich schreibe ja (aus Zeitmangel) fast nie, lese aber immer wieder interessiert eure Beiträge. Zu dem obigen Thema möchte ich aber auch einige Worte loswerden:

Ich habe bei dieser Wahl eigentlich keine ernsthafte Alternative gesehen, denn grundsätzlich sind sich die großen Volksparteien (wie sie nur an diesen Namen kommen) darin einig, dass dem Bürger so einiges weggenommen werden muss, nur hinsichtlich Tempo und Brutalität unterscheiden sie sich. Keiner denkt ernsthaft darüber nach, Steuergeschenke von denen zurück zu fordern, die seit Jahren nach dem Grundsatz handeln, Gewinne zu privatisieren, Verluste aber zu sozialisieren. Die so genannten Gesundheitsreformen z.B. belasten einfach nur wieder den Bürger, lassen aber die internationalen Pharma konzerne in Wesentlichen außen vor. Wenn ich bedenke, dass in Deutschland Medikamente teilweise das Fünffache von dem kosten, was ich im benachbarten Ausland bezahlen muss ... dann sieht man schon sehr schnell, wer von dem System profitiert.

Und da ich am Sonntag keine Regierung wählen konnte, die es ernsthaft gut mit mir meint, habe ich mich für eine kräftige Opposition entschieden. Die Truppe um Gregor und Oskar hat meine beiden Stimmen bekommen.

Liebe Grüße

Uwe
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Uwe Helmut Grave
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Beitrag von Uwe Helmut Grave » 20. Sep 2005, 16:47

Uwe hat geschrieben: Die Truppe um Gregor und Oskar hat meine beiden Stimmen bekommen. Uwe
Meine auch, werter Herr Namensvetter, wenn auch mit vielen Bedenken. Mein Wahlziel war es, vor allem den beiden großen Parteien, aber auch den überaus anpassungsfähigen Grünen (die in früheren Zeiten von mir gewählt wurden, als sie noch in den Bänken saßen und strickten und echte Protestpolitik machten) eine Laus in den Pelz zu setzen, sprich: einer kämpferischen Außenseiterpartei etliche Sitze zu verschaffen, damit sie Angela oder Gerhard in den nächsten vier Jahren ordentlich Dampf unterm Hintern macht. Als rein kommunistische Partei sehe ich die Linken nicht (was schert es mich, wie man das im Ausland sieht?). Eigentlich hatte ich gar nicht zur Wahl gehen wollen - bis ich mich letztlich für diese Lösung entschied.
Und damit käme ich zu der Anmerkung von Wolf, daß Nichtwähler indirekt radikale Parteien wählen würden. Dieser Satz wird gern und viel von den "großen" Parteien gebraucht, immer kurz vor der Wahl, weil die führenden Politiker Angst haben, sich mit einer immens geringen Wahlbeteiligung total zu blamieren. Man stelle sich diese Nachrichten vor: "Die Wahlbeteiligung lag diesmal bei nur 50 Prozent." Eine sonderlich große Stärkung rechtsradikaler Parteien sehe ich darin nicht. Selbige haben bestimmt auch diesmal wieder alle ihre Anhänger mobilisiert. Na und? Das elendige Häuflein lag wie gewohnt irgendwo bei "ferner liefen".
Viel schlimmer als Nichtwähler sind doch zornige Wähler, die nach langem Hin und Her ihr Kreuz beispielsweise bei der NPD machen, ohne groß über ihre Entscheidung nachzudenken, nur um den amtierenden Politikern so richtig eins reinzuwürgen. Da ist mir lieber, diese Wahlberechtigten bleiben zu Hause in ihrer Sofaecke, wo sie keinen Unfug anrichten können. Meinethalben sollen sie hinterher ruhig meckern - denn der Spruch "Wer nicht wählt, darf nicht meckern!" ist ebenfalls eine alberne Erfindung verängstigter Politiker.

Nebenbei bemerkt: Bei der IG-Metall hieß es früher immer: "Wer nicht wählt, wählt CDU." Ach? Und wer wählt, wählt demzufolge nicht CDU? Die CDU-Wähler auch nicht? :wink:
Freude am Lesen! U.H.G.

Hajo hatte Eier.

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Beitrag von Schlomo Gross » 20. Sep 2005, 17:43

Ein alter Freund hat mir folgendes zur Jamaika Koalition geschrieben:

„Jamaika -Flaggen- Bedeutung:

Offiziell gehisst am 06.08.1962. Grün ist das Symbol für die Hoffnung und
die Landwirtschaft, Gelb (Gold) für das Sonnenlicht und die Naturschätze
und Schwarz für die Probleme und Bedrängnisse der Vergangenheit und der
Gegenwart.

Kannst mal sehen...“

Ich hab dieses mal nicht gewählt. Genauer gesagt: Ich hab meinen Wahlzettel ungültig gemacht und abgegeben. Der Grund dafür: Die Parteien bekommen für jede Stimme ein paar Euro (oder Cent?) Wahlk(r)ampfkostenerstattung. Das heißt, jede Partei bekommt so viele Prozent vom Pott, wie sie Prozente an Stimmen hatte. Die Prozente an ungültigen Stimmen gehen zurück in den Topf. Daher ist es finanziell besser, eine ungültige Stimme ab zu geben, als nicht zu wählen. Aus diesem Grund und weil es nichts Wählbares gab, haben die meisten meiner Freunde und Bekannten, insofern sie in Deutschland wählen durften, eine ungültige Stimme ab gegeben.

Von allen Leuten, die ich näher kenne, hat nur eine alte Freundin mein Mutter gewählt, natürlich PDS, weil sie halt schon immer Kommunistin ist. Ich hätte die PDS auch sehr gerne wieder gewählt, aber da sie sich mit einem üblen Bonzen aus dem Saarbrücker Rotlichtmilieu, einem sehr aktiven Bekämpfer der Pressefreiheit zusammen getan hat, mit dem ich wirklich nichts zu tun haben will, war sie für mich unwählbar. Leider. Immerhin hat die PDS ein Parteiprogramm, dem ich zu fast 40% zustimmen kann. Das sind sogar fast 10% mehr als bei den Grünen.

Dass es so wie bisher nicht weiter geht, scheint inzwischen ja sehr vielen Leuten klar geworden zu sein. Und wenn man nicht will, dass aus der Bürokratischen Republik Deutschland nicht in absehbarer Zukunft die Bananen Republik Deutschland wird, denk ich, wird es Zeit, etwas zu unternehmen. Da mir Nichtstun nicht liegt, hab ich gestern eine alte Idee, die ich 1998 zusammen mit ein paar Freunden im legendären Compbook Laden (den es inzwischen leider nicht mehr gibt) hatte, reaktiviert. Wir wollen eine eigene Partei gründen.

Die VP, die virtuelle Partei. Die Grundidee ist es, eine radikale Basisdemokratie auf den Grundlagen der UNO Karta der Menschenrechte auf zu bauen, in der Politik kein Machtmittel, sondern eine Dienstleistung ist. Mitglied der VP kann jeder werden, er sollte aber einen Internetzugang besitzen, um mitarbeiten zu können. Mitgliedsbeiträge sollen keine erhoben werden. Zur Zeit arbeiten wir am Prozedere, also an einer Webseite mit Forum, an der Frage, was man machen muss, um eine Partei zu gründen, diskutieren das (sehr) vorläufige Programm, u.s.w. Es ist jedenfalls tierisch viel Arbeit. Ich denk aber, dass wir spätestens in 2 Wochen soweit sind, dass wir zumindest die Webseite starten können.

Mal sehen ob und wenn ja was daraus wird...

Schalom,

Schlomo

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Beitrag von Theiner » 20. Sep 2005, 19:06

Werde wohl den Pfarrer fragen, ob ich beichten muß, wenn ich hier was gepostet habe....
:3dbiggrin:

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Herrlich, einfach nur herrlich!

Beitrag von John Charlie Brown » 20. Sep 2005, 20:30

Leute! Ich muß euch loben, mit so viel Feedback und offenen Gedankengängen habe ich hier, in so kurzer Zeit nicht gerechnet.

@ Schlomo: Welche Art von Rechtschreib- und Grammatikkorrektur benutzt Du hier *grübel*? Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß Du so viele zusammenschreibbare Wörter absichtlich getrennt schreiben wolltest. Oder war es etwa schon so spät oder noch später als nach Turions Konzertrückreise? *fg*



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Beitrag von Schlomo Gross » 20. Sep 2005, 22:29

@ John Charlie Brown: Das Programm heißt MEDABER (hebräisch: "ich spreche", [1.Pers. sing. präs. von diber]). Hab ich vor ein paar Jahren mal geschrieben, ein Programm das mittels generischer Grammatik ganze Sätze bildet. Leider hat es einen sehr geringen Wortschatz und ist nicht besonders schlau...

Schalom,

Schlomo
Zuletzt geändert von Schlomo Gross am 21. Sep 2005, 13:37, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von Wolf » 21. Sep 2005, 01:01

Uwe Helmut Grave hat geschrieben:
Und damit käme ich zu der Anmerkung von Wolf, daß Nichtwähler indirekt radikale Parteien wählen würden.
Lieber Uwe, du sagst ja selbst, dass NPD etc. ihre Anhänger auch diesmal wieder vollständig mobilisiert haben. Wenn ich in Mathe ein wenig aufgepasst habe, erhalten die also, je geringer die Wahlbeteiligung, desto mehr Prozent-Anteile. _Mir_ ist jedes 0,01%, das sie weniger erhalten, den Gang zur Wahl wert.

Ansonsten habe ich mich von ähnlichen Überlegungen leiten lassen; gewählt habe ich die Grünen, auch damit Themen wie Verbraucherschutz (und andere) nicht ganz den Bach runtergehen. Den hohen Benzinpreis kann ich den Grünen nicht verübeln, meine Nachbarn sind zu großen Teilen die 300 Meter zum Wahllokal mit dem Pkw gefahren. :roll:

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