Die Rolle der Frauen im Ren Dhark-Universum

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Don Charon
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Beitrag von Don Charon » 20. Jul 2003, 11:49

Hallo,
mir haben gerade die Stories der Nomaden bei den Utaren und den Rateken ausgezeichnet gefallen. Endlich wurde mal etwas mehr über das Leben dieser faszinierenden Völker erzählt.
Was mir nicht besonders gefällt ist, dass bei fast allen Völkern des Dhark-Universums Frauen so gut wie keine Rolle spielen. Jetzt bei den Römern ja schon wieder...
Liegt das daran, daß die Autoren alle solche Patriarchen sind?
Heyh... bringt doch mal ein paar *starke* Frauen - und ich meine jetzt nicht die Cyborg Stewart! Wie wärs, wenn der nächste Commander der Sterne eine Frau ist?
beste Grüsse,
Don

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Uwe Helmut Grave
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Beitrag von Uwe Helmut Grave » 20. Jul 2003, 14:32

Ehrlich gesagt, über diese Anmerkung bin ich etwas verwundert. In meinem Sonderband 17 (Thema: Nomaden im Clinch mit den Rateken) ist der mitwirkende Frauenanteil doch recht groß. Auf dem Nomadenschiff machen sie den Männern ordentlich Dampf unterm Hintern, in ihrem Bestreben nach mehr Emanzipation. Und bei den Rateken ist das Staatsoberhaupt eine Frau. U.H.G.
Freude am Lesen! U.H.G.

Hajo hatte Eier.

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Beitrag von Don Charon » 21. Jul 2003, 12:14

Hallo Uwe,
ja der Frauenanteil war in dem Buch relativ groß. Aber sie waren fast alle Statisten, auch die Regierungschefin der Rateken. Natürlich waren die Protagonisten - der stellvertrende Singu und der Rabell - wieder Männer.
Auch die Nomadenfrauen sind Statisten (jedenfalls noch... vielleicht gibts ja dort bald die nächste Revolution). Die Rateken scheinen übrigens das einzige Volk zu sein, bei dem Frauen einigermassen gleichberechtigt sind. Wie Du selbst geschildert hast, ist die Lady in der (grossen? kleinen?) Weisheit der Utaren eine absolute Ausnahme, bei den Tel ist es nicht anders, aber auch Amphis, Galoaner, Rahim, Grakos... alles nur Männer. Auch aktuell bei den Römern oder den Pscheriden. Selbst die geschlechtslosen Worgun haben ein männliches Selbstverständnis... jedenfalls treten sowohl Gisol wie auch Margun und Sola als Männer auf.
beste Grüsse,
Don

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Uwe Helmut Grave
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Beitrag von Uwe Helmut Grave » 21. Jul 2003, 14:22

Ein Thema, über das es sich nachzudenken lohnt. Das mit dem Patriarchen weise ich allerdings in aller Entschiedenheit zurück. Meine Frau wird Dir bestätigen, wie falsch Du damit liegst, Don.
"Liebling, tust du mir bitte einen Gefallen? Sobald du damit fertig bist, meine Schuhe zu putzen, meinen Mercedes gründlich zu polieren, meine dreckigen Unterhosen zu waschen, das Geschirr abzuspülen, den Flur aufzuwischen und den Kindern eine Gute-Nacht-Geschichte vorzulesen - würdest du dann hier im Forum verkünden, dass ich kein Patriarch bin?"
Scherz beiseite (ich habe weder Mercedes noch Kinder), über das Thema lohnt es sich, zu diskutieren, vielleicht beim nächsten Autorentreffen oder beim angedachten Autoren-Leser-Treffen im "La Moreno" oder so.
Äh, könntest Du die letzten Postings zu diesem Thema irgendwie rausschnibbeln, noid? Und einen eigenen Thread "Frauen in Ren Dhark" (oder so) einrichten? Denn mit dem Nano-Imperium hat das hier nichts mehr zu tun, denke ich. U.H.G.
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Beitrag von noid » 21. Jul 2003, 18:41

Ja jetzt wo Don das erwähnt... Stimmt schon - die Frauen spielen bei RD weniger ne Rolle - ok es gibt Anja Riker, die aber auch nur mehr sproadisch vorkommt - dann eben jetzt Amy Stewart (mal schaun was sich da noch entwickelt...) und sonst... ??

Nun wird wohl auch daran liegen, dass zu der Zeit wie Kurt Brand RD geschaffen hat - die Frauen noch nicht wirklich emanzipiert waren...

Aber andererseites so weit wie Don Charon würd ich net gehn --- Eine Frau als Commander der Planeten... :zensur:

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Beitrag von Don Charon » 22. Jul 2003, 14:05

Stimmt schon, als Brand RD schrieb, spielten Frauen in der SF und besonders in Heftromanen *nur* Statistenrollen. Heyh... aber das war vor 40 Jahren!!! Es wird Zeit, dem uch mal bei RD Rechnung zu tragen.
Wenn wir uns Brands RD anschauen fallen uns eigentlich nur *zwei* Frauen ein: Richtig Anja... der wandelnde zu knappe Pullover.
Die zweite wäre dann noch Jane Hooker, die ein paarmal auftauchte.
Ansonsten kamen ein paar Statisten vor... Krankenschwestern usw.
Wie sieht es heute aus? OK... es kommen schon mal mehr Frauen vor.
Zwar nicht an Bord der PO und auch nicht in irgendeiner wichtigen Position, aber immerhin!
Sogar auf der CHARR gibts eine Quotenfrau. Und sonst? Nun... da hätten wir mal Joan Gipsy. Femme Fatale, die den armen, armen RD hereinlegt und nur auf's Geld aus ist. Hmmm... naja, die Idee gehörte nicht zu den besten. Dann wäre da noch Regina Lindenberg. Eine Frau als Wissenschaftlerin - gut! Natürlich ist sie nicht Chef...
Sogar eine Cyborg-Dame gibt es, Amy Stewart... wie hat die eigentlich die Prüfungen geschafft? Ihre Amokaktion, mit der sie vesuchte Ezbal und RD zu erpressen, daß sie den Phant-Virus bekommt, zeugt ja nicht gerade von charakterlicher Stabilität. Wenn ich überlege, welche Voraussetzungen so die männlichen Cyborgs mit sich bringen mussten...
Und dann gabs da noch Martells Stabsoffizierin und die Tel-Agentin, die bei der Robonenkrise agierten. Das war schon eher was.
Erwähnt wurde auch mal eine weibliche Schiffskommandantin - aber die ist wieder in der Vergessenheit versunken. Dann wäre da noch Savannah, die Freundin von Artus. Wen haben wir noch... ah ja, eine Frau in führender Position... Veronique. Aber sobald Stranger erscheint, verwandelt sie sich in eine Hure... natürlich als Tarnung. Naja...
Sonst fällt mir niemand mehr ein. Ausser als Freundin/Frau von irgendeinem... Charlyzle, Doris usw.
Auch bei Aliens ist das so. Die Worgun haben ein Selbstverständnis als Mann, auch Artus empfindet sich natürlich männlich.
Warum nicht eine kompetente Raumschiffkommandantin anstelle des Langweilers Larsen? Oder eine GSO-Agentin, die genausogut aufgebaut wird wie Jos oder Ömer?
Und warum nicht auch in der Politik? Ich könnte mir durchaus vorstellen, daß es neben Dreyfuß auch noch kompetentere Politiker gibt.
Vielleicht muß Trawisheim, wenn er keine Mehrheit erlangen kann, eine Koalition eingehen, wobei die Spitzenkandidatin dieser Partei dann Regierungschefin wird. RD ist als Regierungschef wirklich untragbar, der kümmert sich doch nur um kosmische Dinge.
Deshalb sollten das Amt "Commander der Planeten" und Regieungschef voneinander getrennt werden. Das gleiche gilt auch für Dan und Bulton: Nichts gegen Dan - aber Bulton ist wesentlich kompetenter.
beste Grüsse
Don

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Beitrag von Uwe Helmut Grave » 23. Jul 2003, 12:57

Ich finde, das sind eine ganze Menge Frauen, die Du da aufzählst, Don, und sie agieren nicht nur in Nebenrollen. Beispielsweise Veronique, die eine große Konzernfiliale leitet. Sie ist in Deinen Augen eine Hure, weil sie mit Bert Stranger ins Bett geht? Kapiere ich nicht. Die beiden nahmen sich zur Tarnung ein gemeinsames Zimmer - und dann passierte es halt. Deshalb ist Veronique eine Hure? Und Stranger nicht? Ziemlich veraltetes Frauenbild, nicht wahr?
Wieso ist Spaß am Sex nur bei Frauen verwerflich? Van Haag geht auch manchmal aus lauter Freude an der Lust mit Frauen ins Bett und verbindet so das Angenehme mit dem Nützlichen. Würdest Du ihn ebenfalls als Hure bezeichnen? Wohl kaum - weil er ein Mann ist, und für Männer gibt es solche abwertenden Bezeichnungen nicht. (Höchstens mal im Heimatroman, wenn einer ironisch "Dorfgockel" genannt wird.)
Apropos Mann: Artus empfindet sich ausschließlich als Maschine.
Und noch eins: Die Wallis-Sicherheitschefin Liao Morei hast Du in Deiner Aufzählung wohl vergessen - sie bekleidet eine sehr wichtige Position.
U.H.G.
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Beitrag von Don Charon » 24. Jul 2003, 13:16

Hallo Uwe,
> Sie ist in Deinen Augen eine Hure, weil sie mit Bert Stranger ins Bett geht? Kapiere ich nicht.

Keineswegs! ;-)
Sie spielte die "Rolle" einer Hure, als sie mit Bert in Marseille unterwegs war - darauf bezog sich meine Aussage.
Meine Kritik zielt also nicht auf ihre sexuellen Aktivitäten (was durchaus ok und nachvollziehbar war, so wie es geschildert wurde), es zielt darauf, daß sie anscheinend *nur* in einer solchen Rolle in einer männerdominierten Welt agieren kann. Im Gegensatz zu Stranger.

>Apropos Mann: Artus empfindet sich ausschließlich als Maschine.

Ja... mit einem männlichen Namen. ;-) Und er wird auch immer als "Er" bezeichnet. Obwohl es doch "die Maschine" heisst! *ggg*

>Und noch eins: Die Wallis-Sicherheitschefin Liao Morei hast Du in Deiner Aufzählung wohl vergessen - sie bekleidet eine sehr wichtige Position.

Stimmt... die hab ich glatt vergessen. Das liegt wohl daran, daß sie bisher nur als Statistin auftrat. Erst einmal - als sie zusammen mit Joan Gipsy die GSO-Überwachung sabotierte, durfte sie eine aktiviere Role spielen. Das fand ich damals auch recht gelungen. Ein Positivbeispiel.
beste Grüsse,
Don

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Beitrag von Uwe Helmut Grave » 24. Jul 2003, 18:03

Hallo Don, jetzt ist der Groschen bei mir gefallen! :D So also war das mit der Hure gemeint. Gut, dass Du das noch rechtzeitig aufgeklärt hast. Ich konnte Veronique de Brun gerade noch zurückpfeifen. Sie war bereits auf dem Weg zu Dir, um Dir Deinen Morgenkaffee mit einer ganz fiesen, bei Biotechnologique entwickelten Chemikalie etwas schmackhafter zu machen. :-x
Dass sie im Marseiller Hafen in die Rolle einer ordinären Hure schlüpfte, lag in der Natur der Sache. Wäre sie (beispielsweise) als „Professorin für angewandte Veterinärmedizin“ aufgetreten, hätten die Recherchen in dieser üblen Umgebung wohl keinen Erfolg gehabt. Stranger ist in Wahrheit ja auch kein schmieriger Freier, als der er sich ausgab.

Liao Morei ist eine geistige Erfindung von mir. Buchherausgeber und Exposéschreiber Hajo F. Breuer brachte seinerzeit eiskalt den bisherigen Wallis-Sicherheitschef Jon Vassago um :twisted: (ebenfalls eine Figur, die meiner Phantasie entsprang), weil ihm der Typ nicht gefiel. Prompt entwickelte ich eine neue Heldin, die ihm besser zusagte. Somit tauschten wir einen großen Kerl gegen eine kleine Frau aus. In Band 19 hat Liao übrigens eine tragende Rolle. Möglich, dass dann von irgendeinem Leser erneut dieses böse Wort (siehe oben) fällt, denn sehr ladylike benimmt sie sich nicht gerade. Ich rate euch allerdings, derlei fiese Anmerkungen zu unterlassen. Liao ist eine wahre Meisterin im Brechen von ganz bestimmten Rippen... :-x

Was Artus betrifft, so ist er ein Neutrum, ein „Es“. Strenggenommen müssten wir ihn also als „das Roboter“ bezeichnen. Weil das aber sprachlicher Nonsens ist, heißt es im Buch „der Roboter“. Mal angenommen, wir hätten uns für einen weiblichen Roboternamen entschieden. Dann würde sich das ungefähr so anhören: >Annemarie ergriff die Strahlenpistole. Damit zielte er auf seinen Gegner.< Er? Seinen? Also doch ein Kerl? :eek: Versuchen wir es hiermit: >Damit zielte sie auf ihren Gegner.< Sie? Wer? Die Roboterin? Gibt’s nicht im Wörterbuch! Wie wäre es mit „die Roboterfrau“? Sprachlich zwar perfekt, aber damit hätten wir einer eigentlich geschlechtsneutralen Maschine endgültig ein festes Geschlecht zugeordnet.
Was für ein Eiertanz die Sache mit der richtigen geschlechtlichen Ausdrucksweise ist, merkt man daran, dass ich Artus irgendwo mal als „Metallmann“ bezeichnet habe – und „Blechmänner“ heißen diese Maschinen sowieso. Aber wäre es nicht furchtbar unhöflich von einem männlichen Autor, eine potthässliche, staksende Maschine als „Blechfrau“ oder „Metallfrau“ zu bezeichnen? Irgendwo ist man schließlich auch Kavalier. :roll:
Nebenbei bemerkt: In meinem Manuskript für Band 20 kommt tatsächlich eine Roboterfrau vor, :!: genauer gesagt, eine Maschine, die einem weiblichen Tel nachempfunden wurde. Bei ihrer Umschreibung stieß ich auf die eben genannten sprachtextlichen Komplikationen - weshalb ich sie gleich wieder abmurkste. U.H.G.
Freude am Lesen! U.H.G.

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Beitrag von Don Charon » 25. Jul 2003, 11:56

Hallo Uwe,
>Sie war bereits auf dem Weg zu Dir, um Dir Deinen Morgenkaffee mit einer ganz fiesen, bei Biotechnologique entwickelten Chemikalie etwas schmackhafter zu machen.

*gg* ... da hab' ich wohl Glück gehabt. Obwohl - ich mag ja starke Frauen... ;-)

>Dass sie im Marseiller Hafen in die Rolle einer ordinären Hure schlüpfte, lag in der Natur der Sache. Wäre sie (beispielsweise) als „Professorin für angewandte Veterinärmedizin“ aufgetreten, hätten die Recherchen in dieser üblen Umgebung wohl keinen Erfolg gehabt. Stranger ist in Wahrheit ja auch kein schmieriger Freier, als der er sich ausgab.

Schon klar - das lag in der Natur der Story. Darauf bezog sich aber auch nicht meine Kritik: Sie bezog sich darauf, daß es scheinbar (fast) *nur* solche Plots gibt!

>Somit tauschten wir einen großen Kerl gegen eine kleine Frau aus.

Das war eine gut Idee. Der Samurai wirkte ein wenig... hmm... anachronistisch. Aber schlecht war er dennoch nicht.

>In Band 19 hat Liao übrigens eine tragende Rolle. Möglich, dass dann von irgendeinem Leser erneut dieses böse Wort (siehe oben) fällt, denn sehr ladylike benimmt sie sich nicht gerade. Ich rate euch allerdings, derlei fiese Anmerkungen zu unterlassen. Liao ist eine wahre Meisterin im Brechen von ganz bestimmten Rippen...

Ich bin schonmal gespannt. Sie muß sich ja nicht ladylike benehmen -
allerdings sollte sie (und hat wohl auch!) durchaus andere Möglichkeiten als Veronique haben, ihre Ziele zu erreichen!

>Was Artus betrifft, so ist er ein Neutrum, ein „Es“. Strenggenommen müssten wir ihn also als „das Roboter“ bezeichnen. Weil das aber sprachlicher Nonsens ist, heißt es im Buch „der Roboter“.

Tja... in der SF stoßen wir halt des Öfteren an sprachliche Grenzen. Wenn ich da nur an die grammatikalischen Verwirrungen bei Zeitreisen denke... ;-)
Allerdings ist Artus kein normaler Roboter. Da er einen männlichen Namen akzeptiert und angenommen hat, empfindet er sich wohl auch als Mann. Ansonsten hätte er ja auch seine Seriennummer behalten können.
Übrigens - die englischsprachigen Kollegen scheinen mit dem "It" wesentlich weniger Probleme zu haben, als wir Deutsche...

>Mal angenommen, wir hätten uns für einen weiblichen Roboternamen entschieden. Dann würde sich das ungefähr so anhören: >Annemarie ergriff die Strahlenpistole. Damit zielte er auf seinen Gegner.< Er?

Wieso? Das ist unlogisch. Es hätte dann selbstverständlich "Sie" heißen müssen. Du setzt doch auch beim Menschen nicht das Attribut der Spezies ein, oder? ;-)

> Die Roboterin? Gibt’s nicht im Wörterbuch!

Die Menschin gibt es auch nicht! Wie gesagt - das Geschlecht ist irrelvant bei der Speziesbezeichnung. (Die ist schliesslich ein geschlechtsübergreifender Metabegriff!)

>Wie wäre es mit „die Roboterfrau“? Sprachlich zwar perfekt, aber damit hätten wir einer eigentlich geschlechtsneutralen Maschine endgültig ein festes Geschlecht zugeordnet.

Stellt sich die Frage, ob geschlechtliches Empfinden an geschlechtliche Attribute geknüpft sein müssen. Die Frage ist durchaus nicht trivial, wie Dir Transsexuelle bestätigen können. Aber wenn wir Artus schon Bürgerrechte zugestehen, warum dann nicht auch ein Geschlecht?

>Aber wäre es nicht furchtbar unhöflich von einem männlichen Autor, eine potthässliche, staksende Maschine als „Blechfrau“ oder „Metallfrau“ zu bezeichnen? Irgendwo ist man schließlich auch Kavalier.

Ehre wem Ehre gebührt... :twisted:

> Bei ihrer Umschreibung stieß ich auf die eben genannten sprachtextlichen Komplikationen - weshalb ich sie gleich wieder abmurkste

Die sprachlichen Komplikationen sind aber hausgemacht! Du kannst ja immer noch von "dem weiblichen Roboter" reden und damit das Geschlecht umschiffen... ;-)
Ansonsten: Speziesgeschlecht ist nicht gleich Individuumgeschlecht. (so denn der Robo ein Individuum wie Artus ist!)
Ach ja... die Tels... das sind ja auch Supermachos mit ihren weiblichen perfekten und stets nackten Robos... *ggg*
beste Grüsse,
Don

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Beitrag von Uwe Helmut Grave » 25. Jul 2003, 15:27

Dass ich eine Roboterfrau ins ewige Roboterjenseits (Schrottplatz) schickte, weil ich beim Verfassen des Skripts nicht so recht wusste, wie ich ihr Geschlecht umschreiben sollte, war ein Scheeeeerz! :lol: Anderenfalls müsste ich umgehend mein in Heidelberg erworbenes Schriftstellerdiplom zurückgeben. Die Blechdame war von vornherein als Todeskandidat/in vorgesehen.
Probleme beim Schreiben kenne ich nicht, weder echte noch hausgemachte. Ich setze mich hin, schreibe drauflos – und der Verlag und die Leser sagen mir hinterher, wie es geworden ist.
Noch ein Wort zu den „Macho-Tel“. Ihre blendend schönen Roboter sind nicht immer nackt. Siehe Band 18 – Seite 8: „Diese Kampfmaschinen sahen den normalen Tel so ähnlich, daß man sie kaum voneinander unterscheiden konnte. Bei Bedarf trugen sie sogar Kleidung.“
Noch eine Bitte: Wer schenkt mir eine Tel-Roboterfrau zu Weihnachten? Möglichst in Reizwäsche.
U.H.G.
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Beitrag von Don Charon » 26. Jul 2003, 13:13

aber Macho-Tels gaben nichts mit dem klassischen "Telemachos" zu tun, oder?
alles gute zu Weihnachten, ich werde mich mal an Vankko Sta Clos wenden...
Don

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Beitrag von kaffee-charly » 21. Jan 2004, 14:12

Eine Frau wie z.B. "Honor Harrington" (von David Weber) würde sich auch im Ren-Dhark-Universum ganz gut machen und der Serie einen Kick geben. Hochgeschätzte Autoren: Wäre das nicht machbar ?

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Beitrag von kaffee-charly » 21. Jan 2004, 16:31

Ich persönlich würde es sehr begrüßen, wenn es im RD-Kosmos viel mehr weibliche Hauptfiguren gäbe. Aber nicht nur Cyborg-Damen, denn das würde nur den Eindruck erwecken, Frauen könnten im RD-Kosmos nur eine Hauptrolle spielen, wenn sie "technisch aufgerüstet" sind. Nein, es müssten schon ganz normale "starke" Frauen sein, aber nicht nur in Assistenzrollen, sondern mit Führungsfunktionen und Weisungs- (Befehls-) Befugnissen, wie z.B. eine Raumer-Kommandantin. So etwas scheint es bei Ren Dhark nämlich gar nicht zu geben, obwohl doch auch in der Zukunft mindestens die Hälfte der Menschheit weiblich sein wird. Diese Ressourcen und das darin schlummernde Potential darf auch im RD-Kosmos nicht ungenutzt bleiben, denn eine SF-Serie sollte auch in dieser Hinsicht innovativ sein. Gute Beispiele gibt es in der Science-Fiction-Literatur mehr als genug. Also liebe Autoren, schafft doch mal ein paar starke Heldinnen für den Ren-Dhark-Kosmos. Und falls ihr nicht wisst, wie weibliche Charakteren am besten zu beschreiben sind: Fragt einfach die Frauen!

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Beitrag von Drakhon » 21. Jan 2004, 19:07

Ich denke auch, dass ein höherer Frauenanteil bei RD nicht verkehrt wäre. Zur Zeit haben wir da nur Amy Stewart und Anja Riker. Eine Frau in Führender Position wäre schon nicht schlecht (nein Chefmathematikerin ist keine richtig führende Position) :wink:

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