Meiner Masern-These (siehe oben) zum Trotz: Die Giesenkirchener leben noch! Und ihr Einflußbereich reicht bis in meine Heimatstadt, wie folgende (wahre!) Geschichte beweist:
Ich hole meine Frau kurz nach 17 Uhr von der Arbeit im Wolfenbütteler Schloss ab, und wir begeben uns zu einem hiesigen Lokal, das mit durchgehenden Öffnungszeiten von 11 bis 23 Uhr wirbt. Es ist 17 Uhr 10. Die Tür steht offen, aber die Räume sind unbeleuchtet. Unseren Gruß erwidert das Betreiberpaar in keiner Weise und schickt uns nach draußen zu den Außentischen. Ich bitte um die Speisekarte. Mürrische Antwort des Lokalbetreibers: „Warme Küche erst ab 17 Uhr 30.“ Wir bestellen Bier und Kaffee, und ich sage zu ihm, er könne uns ja trotzdem schon mal die Karte bringen, es würde eh eine Weile dauern, bis wir etwas ausgesucht hätten. Der Mann kommt gegen 17 Uhr 20 zurück – mit der Bestellung, jedoch ohne Karte. Auf meine erneute Frage nach der Speisekarte weist er mich nochmals nachdrücklich auf die Essenszeit hin: „Erst um 17 Uhr 30!“ Ich zahle, wir trinken aus (das Bier schmeckt, als hätte jemand reingespuckt) und gehen in ein anderes Lokal.
Der Kellner dort begrüßt uns freundlich. Es ist 17 Uhr 30. „Warme Küche erst ab 18 Uhr“, teilt man uns höflich mit. „Ich bringe Ihnen aber gern schon mal die Speisekarte und nehme die Bestellung auf.“
Und jetzt kommt's: Das erste Lokal war der Wolfenbütteler RATSKELLER. Offenbar hat man von Giesenkirchen aus sämtliche Lokale gleichen Namens kontaktiert und dafür gesorgt, daß wir jetzt überall in Deutschlands Ratskellern unerwünscht sind.

Freude am Lesen! U.H.G.
Hajo hatte Eier.