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von Schlomo Gross » 23. Nov 2006, 18:22
Nachdem ich den vorigen Auftrag endlich abgeschlossen hab, wollte ich es die nächsten Tage endlich einmal etwas ruhiger angehen lassen. Gestern hab ich dann mal angefangen, mein Labor aufzuräumen - Und ratet mal, was ich auf der USV gefunden hab?
Die 6 Mysterious Bände! Die wollte ich eigentlich letztes Jahr lesen, hatte aber nie Zeit dazu. Aber jetzt hab ich ein paar unverplante Tage. Also hab ich angefangen zu lesen. Nach ein paar Seiten konnte man das nicht mehr als lesen, sondern nur noch als verschlingen bezeichnen. Mittlerweile mach ich das, was UHG mal als "inhalieren" bezeichnet hat! Die Geschichten sind sowas von gut, weis gar nicht, was ich sagen soll. Ein echtes Suchtmittel. Schade blos, dass es nur 6 Bände sind (Seufz, bedauer, MEHR WILL!!!)
Arcdorn ist ja eine echte Identifikationsfigur, was seine Denk- und Handlungsweise angeht. Hätte nie erwartet, so etwas bei RD zu finden. In den Romanen waren mir die Figuren zwar meistens sympatisch, aber immer auch irgenwie fremd. Am ehesten konnte ich mich in Shanton, Craig, Orson und Bentheim wieder finden, aber trotzdem war ihre Denkweise nicht die meine. Hier, bei Arcdorn ist das ganz anders. Die Geschichten, speziell seine Gedankengänge, seine Erlebnisse mit anderen Menschen, die Diskussionen, lösen bei mir einen Erinnerungsflash nach dem anderen aus. Irgendo her kennt man das Alles!
Gut, die Idee mit dem Tofirit in Meteoriten war etwas arg naiv, ich hab direkt vor mir ungefär 300 Proben von etwa 110 verschiedenen Meteoriten, dazu noch ein paar Kilo Tektite und etwas Impaktmaterial aus verschiedenen Kratern, aber Superschwermetalle sind da nicht drinn... Egal, tut den Geschichten keinen Abbruch, ganz im Gegentum: Dass Arcdorn auch nach Meteoriten sucht (aus welchen Gründen auch immer), macht ihn noch vertauter, als er ohnehin schon ist.
Jetzt lese ich gerade den 5. Band, Wallenstein, spiel nebenbei mit einer Pfeilspitze aus Lybischen Wüstenglas (ein Tektit aus der Kraterkette in der Lybischen Wüste) herum, die vor vielleicht 5000 oder 10000 Jahren hergestellt worden ist, auf der man immer noch die Bearbeitungsspuren erkennt und denk über die Zeit nach... Als mir das bewusst geworden ist, musste ich einfach kurz unterbrechen und das hier schreiben.
Ja, in den ganzen Geschichten gab es eigentlich nur eine wirklich unrealistische Scene: Das war im Marco Polo Band, als Arcdorn einem Schiffsbauer erklärt hat, wie er für ihn ein völlig neuartiges Boot bauen soll. So etwas klappt erfahrungsgemäs nicht innerhalb weniger Stunden. Wenn man Leute dazu bewegen will, irgend etwas herzustellen, das ihren gewohnten Horizont sprengt, dann sind die meistens extrem begriffsstutzig oder stellen sich Quer. Ich denk, der Bootsbau hätte ohne intensive Beaufsichtigung nie geklappt...
Schalom,
Schlomo (MEHR!! Lechts!!)