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Alles rund um den RenDhark Cosmos...

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Hajo F. Breuer
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Beitrag von Hajo F. Breuer » 25. Aug 2005, 08:08

Schlomo Gross hat geschrieben:Fühl Dich aber jetzt bitte nicht auf den Schlips getreten.
Keine Bange. Ich weiß sehr wohl zwischen konstruktiven und gutgemeinten Beiträgen wie Deinen und dummer Hetze à lá Marcus Cyron zu unterscheiden.

Mittlerweile habe ich die Sache überschlafen und sehe, daß die Hetze gegen Personen bei Wikipedia zwar prinzipiell möglich ist, aber innerhalb kürzester Zeit beseitigt wird. Pluspunkt 1.

Was die von Marcus Cyron eingefügte angebliche »Kritik« an Ren Dhark betrifft, hat wohl kein anderer der Wikipedianer die Serie gelesen und den infamen Charakter dieser geschickt formulierten Hetze deshalb nicht erkannt. Auch das wurde inzwischen korrigiert. Pluspunkt 2.

Ich denke, das genügt. Manche kleinen Wichser betteln geradezu um Aufmerksamkeit - und wenn man sie ihnen nicht gewährt, straft man sie am meisten.

Der (wieder) gelassene Hajo

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Uwe Helmut Grave
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Beitrag von Uwe Helmut Grave » 25. Aug 2005, 09:09

Schlomo Gross hat geschrieben:
EINS: Allerdings wundert es mich schon, dass Du meine Befindlichkeit als Angriff interpretierst.

ZWEI: Der Grund, weshalb ich mich über Begriffe aus der Nazizeit aufrege, Du Dich jedoch nicht, dürfte in unserer unterschiedlichen Sozialisation liegen. Ich hoffe für Dich, dass Du mit anderen Geschichten aufgewachsen bist. Und Dein positives, optimistisches Menschenbild, das in Deinen Geschichten und Forenbeiträgen sichtbar wird, spricht dafür.

DREI: Nun, Soldaten rekrutieren sich überwiegend aus den sozial benachteiligten und daher bildungsfernen Schichten.

VIER: Du wunderst Dich über den Widerspruch, dass ich einerseits die meisten Soldaten für Idioten und sobald sie kämpfen für blutrünstige Bestien halte...


Zu EINS: Diese Bemerkung sehe ich als haltlose Unterstellung an. Das Wort "Angriff" kommt nicht ein einziges Mal in meinem Posting vor.

Zu ZWEI: Du weißt weder, worüber ich mich aufrege noch weißt du irgend etwas über mein soziales Umfeld damals (ich wurde zehn Jahre nach Kriegsende geboren) und heute. Stimmt, ich bemühe mich um eine möglichst positive Denkweise. Doch die Wischi-Waschi-Schlüsse, die du daraus ziehst könnten einem "Zeitschriften-Ankreuztest" entsprungen sein, angefertigt vom Redaktionsboten.

Zu DREI: Auch wenn du teilweise recht hast, bleibt diese Verallgemeinerung dennoch ein Vorurteil.

Zu VIER: Mehr wundere ich mich über den Widerspruch, daß du bei dieser Einstellung Abenteuer-Romane liest. In der fiktiven Ren-Dhark-Welt wäre ohne Soldaten die Erde längst in der Hand fremder Mächte.
Ich weiß, ich weiß, darüber könnte man jetzt noch ellenlang weiterdiskutieren; allein über den (Un-)Sinn des Irak-Krieges ließe sich stundenlang reden. Aber dafür ist dieses Forum der falsche Ort. Im übrigen diskutiere ich derart ernste Themen nicht mit Anonymen aus, sondern lieber mit Menschen, die mir Auge in Auge gegenübersitzen.
Freude am Lesen! U.H.G.

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Kontakt mit dem Autor der RD-Kritik

Beitrag von Nobby1805 » 25. Aug 2005, 13:09

Ich habe wie angekündigt Kontakt mit dem Autor (im Wikipedia) der RD-Kritk aufgenommen. Er hat nie ein Buch selber gelesen, sondern zitiert nur andere Aussagen. Er sieht dies als sein Recht (da stimme ich ihm prinzipiell zu, aber dann bitte mit Quellenangabe) und sogar als seine Pflicht an (das sehe ich völlig anders, das Nachplappern einer nicht überprüften Aussage ... den Rest des Satz habe ich selbst zensiert).

Auf erneute Nachfrage hat er mir dann die Quellen genannt und hier gibt es m.E. auch "Verantwortliche" bei denen Hajo nachhaken könnte.

http://www.flash-zine.de/flash080/rd_sb_06.htm
http://www.fandomobserver.de/files/fo128.pdf


Im Wikipedia kann m.E. vom Prinzip her niemand verantwortlich gemacht werden. Prinzipiell könnte jemand morgen hier im Board oder im Checkmaster ähnlichen Schund verbreiten, und dann ... :?: sind wir alle aufgerufen, dieses so schnell wie es uns möglich ist wieder zu entfernen. Nur angemeldete Benutzer, die sich vorher auch noch identifizieren müssen, zuzulassen kill't die ganze Idee

:-x

Gruß Norbert
RD Leser ab Heft 18 ..., nach Frust durch Heft 98 bis 2004 in anderen Universen verloren gegangen.
Todesmal von Andreas Gruber

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Beitrag von Hajo F. Breuer » 25. Aug 2005, 14:23

Sag ich's doch. Dieser Marcus Cyron versucht nichts weiter als seine Privatfehde gegen mich zu führen.

1. kann man eine Serie nicht anhand eines einzigen Sonderbandes beurteilen.
2. ist die Kritik eines Zeitgenossen, der sich gleichzeitig als Autor einer Parallelserie (Projekt 99) versucht, wohl alles andere als objektiv.

Das sind Kindsköpfe. Es wundert mich allerdings schon ein wenig, daß jemand wie Cyron in der Wikipedia schreiben kann, wenn dort ein Mann wie Manfred Riebe gesperrt wurde.

Der auch weiterhin höchst aufmerksame Hajo

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Uwe Helmut Grave
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Beitrag von Uwe Helmut Grave » 25. Aug 2005, 14:47

@nobby1805
Nur zwei Worte: Gute Arbeit!
Freude am Lesen! U.H.G.

Hajo hatte Eier.

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Der Wächter
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Beitrag von Der Wächter » 25. Aug 2005, 15:10

Nur durch diesen Thread habe ich überhaupt zum ersten mal in die Wikipedia hineingeschaut, hat mich bisher nicht interessiert. Über das Konzept hatte ich aber schon mehrfach gelesen, dabei habe ich die Möglichkeit, dass dort jeder schreiben kann was er mag, für einen großen Schwachpunkt gehalten. Die Grundidee ist ja nicht schlecht, aber wer schützt einzelne vor solchen Verunglimpfungen wie in diesem Fall?

@nobby1805
Vielen Dank für Deine Recherche!

Die beiden angesprochenen Sonderbände halte ich in der Rückschau nicht für besonders herausragend, liegt aber vielleicht auch daran, dass ich die Robonen ziemlich nervend fand und auch den Tel nicht so viel abgewinnen kann, ist halt Geschmackssache. Aber ich wäre nie auf die Idee gekommen, dem Autor und/oder dem Herausgeber Fremden- bzw. Frauenfeindliche Motive zu unterstellen.

@Hajo
Lass Dir nichts gefallen und auch ich werde jetzt wohl mal öfter kritisch bei der Wikipedia vorbeischauen.

Man sollte sich immer wieder vor Augen halten, dass die Meinungsfreiheit des einen dort aufhört, wo sie die Freiheit (in diesem Fall die Künstlerische) eines anderen einschränkt.

Der in diesem Fall in Zukunft sehr wachsame Wächter
Bewahrer des Universums!

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John Charlie Brown
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sprachliche Verwirrungen

Beitrag von John Charlie Brown » 25. Aug 2005, 16:00

Hallo Leute,

mir war nicht bewußt, das "Eingeborener" ein Rassistisches Schimpfwort ist! Echt nicht!

J.C.B., der sich beim gebrauch "seiner" Umgangssprache über solche Dinge noch nie den Kopf "zerbrochen" hat.


P.S. @Schlomo: was ist ein Shoa und woher stammt der Begriff "Seven of Nine" ich kenn den nur von StarTrek. Was hat das mit einem Stützpunkt der US-Army (McGraw Facility ) hier in Deutschland zu tun?
Das Weltall ist ein Kreis, dessen Mittelpunkt überall, dessen Umfang nirgends ist. - Blaise Pascal (frz. Philosoph, Mathematiker u. Physiker) Bin grad beim Lesen von WiW 97!

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Re: Kontakt mit dem Autor der RD-Kritik

Beitrag von noid » 25. Aug 2005, 19:15

Nobby1805 hat geschrieben: Im Wikipedia kann m.E. vom Prinzip her niemand verantwortlich gemacht werden.
Das ist nicht richtig. Auch ein sogenannter "Anonymer" Poster hinterläßt Spuren. Und im Falle eine Straftat - kann man auch solche Benutzer ausfindig machen, wenn diese nicht mit viel Know How ihre Spuren verwischt haben... Das Problem ist nur, dass man für Zugriffe auf Provider, Einwahl und Benutzerdaten meist richterliche Beschlüsse braucht - was in so einem Fall sehr fraglich und auch kostspielig ist...
Nobby1805 hat geschrieben: Prinzipiell könnte jemand morgen hier im Board oder im Checkmaster ähnlichen Schund verbreiten, und dann ... :?:
Und dann? Dann komm ich und kill die Beiträge und sperre den Benutzer... (man kann auch "anonyme" Nutzer sperren, solange diese nicht über spezielles Know How verfügen) ...


mfg noid
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Schlomo Gross
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Beitrag von Schlomo Gross » 25. Aug 2005, 20:53

Hallo!

@John Charlie Brown: Peinlich, peinlich. Das sollte Shoah heißen (Holocaust). Hab in der Hektik das „h“ am Ende weg gelassen. Mit Seven of Nine hast Du recht, das ist Jeri Ryan. Aber ich hab die Geschichte inzwischen nachgeprüft. Das kann sie nicht gewesen sein. Sie ist nämlich schon 1979, mit 11 Jahren aus München weg gezogen! Die Joggerin, die wir nachträglich für Jeri Ryan gehalten haben, kann sie also nicht gewesen sein, denn das war `87 oder `88. Aber die Story ist so skurril, die muss ich einfach erzählen: Ende der 90er hab ich bei Freunden einmal einen Startrek/Voyager Teil angesehen, und darin kam 7 of 9 vor. Einer der Freaks meinte dann, die hätten wir schon einmal gesehen und ich würde mich bestimmt daran erinnern können. Konnte ich auch. Wir sind damals aus der Stadt gekommen, an der McGraw vorbei gefahren und haben auf der gegenüber liegenden Straßenseite der Ständlerstraße zwei Joggerinnen in Army Grünzeug auf uns zulaufen sehen. Eine total hässliche fette und daneben eine superhübsche schlanke Blonde. Im Rückspiegel war das ein Bild wie in der Schlußscene der Pink Panther Comics...

(Hoffentlich beschimpft mich jetzt niemand als frauenfeindlich, das hätte gerade noch gefehlt, was hab ich da wieder angestellt? Wieso kann ich nie meine Klappe halten, wenn mir etwas nicht passt?)


@UHG: Hm, da hab ich Deine Äußerungen wohl überinterpretiert. Ich hatte tatsächlich den Eindruck gehabt, Du würdest dich angegriffen fühlen. Gut, dass es nicht so ist. Das beruhigt mich.

Dass ich hier eigentlich ein Anonymus bin, behagt mir auch nicht so recht. Ich werd das bei Gelegenheit ändern, nur momentan ist dafür kein guter Zeitpunkt. Die Gründe dafür möchte ich jetzt nicht nennen. Später mal.

Über die Themen Krieg, Militarismus und deren Ursachen sollten wir wirklich mal direkt reden. Ich denk, Du vertrittst da einen sehr interessanten und diskussionswürdigen Standpunkt. Wenn ich mein laufendes Projekt abgeschlossen hab, und das wird hoffentlich noch in diesem Jahr der Fall sein, ansonsten wird mich mein Auftraggeber vermutlich lynchen, hab ich wieder etwas mehr Zeit. Dann könnte man sich ja vielleicht mal irgendwo treffen, womöglich gibt es ja irgendwann einmal einen RD-Kongress oder etwas vergleichbares. Mal sehen, irgend etwas wird sich schon ergeben.

Du wolltest wissen, wieso ich als extremer Antimilitarist Abenteuerromane lese? Ich denk, da schulde ich Dir wirklich eine Erklärung. Darüber haben sich übrigens schon erstaunlich viele Leute gewundert.

Am besten erzähl ich einfach ein Beispiel aus der jüngeren Vergangenheit, das beinhaltet dann auch gleich eine kurze Erklärung. Vor ein paar Monaten, muss so Januar oder Anfang Februar gewesen sein, hab ich die „Jagt auf den Timeeffekt“ gelesen. Ein alter Freund und Arbeitskollege hat mich besucht, ich bin in die Küche gegangen, um die obligatorische Kanne Kaffee zu holen und als ich ins Labor zurück kam, hatte er das Buch entdeckt und begonnen, darin zu lesen.

Wie es so seine Art ist, las er laut vor, damit ich wusste, worüber er diskutieren möchte. Dabei stieß er auf einen Abschnitt, in dem es hieß “…er war Soldat und Wissenschaftler…” Sein verständnisloses “Hää, was????” wurde nur übertroffen von dem riesigen Fragezeichen in seinem Gesicht. Die anschließende Diskussion gipfelte in der Überlegung, dass wohl keine Regierung viele 100.000$ für eine mindestens 10 jährige Ausbildung in einen Menschen investieren wird, nur um ihn anschließend als Kanonenfutter zu verheizen. Ich hab Renzo dann erklärt, dass die Ren Dhark Geschichten eine sehr eigene Terminologie verwenden, mit Wissenschaftler sei vermutlich ein Hochschulabsolvent gemeint, der zwar im allgemeinen Sprachgebrauch als Akademiker, jedoch noch lange nicht als Wissenschaftler bezeichnet wird. Als Beispiel für die teils sehr seltsame, ja gewöhnungsbedürftige Begriffswelt dieser Romane nannte ich ihn noch Kurt Brands Kalauer mit den „Logistikern“. Gemeint waren keineswegs Briefträger oder UPS Fahrer, sondern vermutlich “Logiker”. In den 60ern hab ich mich immer gewundert, wieso so viele Briefträger zur Raumflotte gegangen sein sollen, aber es hat mich nicht ernsthaft gestört. Mittlerweile vermute ich, dass Kurt Brand sich wegen dieses Begriffes halb tot gelacht hat. Mir gefällt diese Art von skurrilem Humor, ich behaupte selbst sehr oft, dass ich im Gebirge gerne Serenaden fahre oder im Kojack die Isar herunter paddle, oder an der Unität ein paar Semester Matik stupiert habe. Aber solche Kalauer sind offenbar nicht jedermanns Sache. Eine meiner Exlebensabschnittsgefährtinnen trägt die Vorsilbe “Ex” nur deshalb, weil sie diese Kalauer absolut nicht ausstehen konnte.. (Hm, sollte mir das zu denken geben?) Ich hab Renzo dann erklärt, dass es genau diese Gags sind, neben der phantastischen technischen Umgebung und der wirklich tierisch spannenden Handlung, die mich an den RD Heften und Büchern begeistern. Er konnte das nicht nachvollziehen, wie sollte er auch, jemand, dessen Lieblingsbuch Macbeth auf Mittelhochenglich ist?

Aber eigentlich ist es mehr: Die Romane beschreiben eine Art „heile Welt“. Die Bösen sind nicht wirklich böse, selbst Diktatoren wie Rocco oder Norman Dewitt sind durchaus harmlose Zeitgenossen, die im Finanzamt oder anderen Behörden sicher nicht weiter auffallen würden. Die echten blutrünstigen Monster findet man nur bei den Außerirdischen. Und selbst bei denen gibt es keine solchen Bestien wie den debilen kleinen braunen Giftzwerg oder Pol Pot oder Idi Amin oder wie sie alle heißen. Ist übrigens eine gerade in Science Fiction Geschichten beliebte Methode: man projiziert die Abgründe der menschlichen Psyche auf irgend welche Außerirdischen, um sich selbst und die eigene Spezies rein zu waschen. Hat auch bei dem Alien im gleichnamigen Film sehr gut funktioniert. Aber was fasziniert mich an dieser heilen Welt? Dass die „Bösen” letztlich immer verlieren und die “Guten” gewinnen, etwas, das es im realen Leben so gut wie nie gibt? Oder die Tatsache, dass in den Geschichten fast jede Gemeinheit irgendwann gerächt wird? Ich bin mir nicht wirklich sicher.

Ich denk, ich benutz die Geschichten als Möglichkeit, ein paar Stunden aus der Realität zu fliehen. Andere Leute ziehen sich zum selben Zweck vielleicht einen Sixpack rein oder versumpfen vor dem Fernseher oder gehen ins Kino, ich les eben gerne spannend erzählte Geschichten. Wenn darin Menschen oder andere Wesen getötet werden, tun mir die zwar leid, während ich davon lese, aber es spielt keine Rolle, da alles nur Fiktion ist. Es ist einfach nur ein Nervenkitzel ohne Auswirkung auf die Realität. Diese entspannende, erleichternde Wertfreiheit begeistert mich. Es gibt keinen Grund, die Fürs und Wieders ab zu wägen, die moralischen und ethischen Konsequenzen zu diskutieren oder über irgend welche sonstigen Folgen nach zu denken. Das habe ich sonst nirgends in meinem Leben. Während ich einen Roman lese, fühle ich mich auf eine ganz unglaubliche Weise frei.

Es gibt noch einen weiteren Aspekt: Die Komplexität des Gedankengebäudes. Kurt Brand hat sich hier eine riesige und doch überschaubare Welt ausgedacht, Hajo hat die Ideen auf kongeniale Art weiter gesponnen. Und im Gegensatz zur realen Welt muss man nicht viele Semester lang studieren, um irgend welche Trivialitäten verstehen zu können, es reicht, wenn man die Geschichten liest. Gerade diese Verstehbarkeit bei gleichzeitiger Komplexität reizt mich. Wo hat man das sonst im realen Leben?

Vielleicht ist es aber auch die Tatsache, dass ich selbst nicht die Phantasie hab, mir Abenteuergeschichten aus zu denken, wie man ja an meinen Beiträgen zur RPG sieht. Es macht mir zwar riesig Spaß, einfach wild drauf los zu fabulieren, aber wenn mich nicht die anderen Foristen auf sachliche Fehler aufmerksam machen würden, käme da nur irgend ein Unsinn heraus, der mit RD kaum etwas zu tun hätte. Gut, ich schreib sonst nur technisches Zeug, Software und die Dokumentationen dazu und so, bin bei RD gerade mal bei Band 23 angelangt, weil ich kaum Zeit zum Lesen finde, kenne Bitwar nur aus dem Forum, aber meiner Begeisterung tut das keinen Abbruch. Ich freu mich jetzt schon darauf, wenn ich mit dem aktuellen Projekt fertig bin und wieder Zeit für andere Dinge hab. Dann werd ich die restlichen bis dahin erschienenen Bände kaufen, mich in meiner Bude verbunkern und eine Woche lang nur lesen…

So, jetzt muss ich wirklich unterbrechen und mit meiner Arbeit weiter machen, sonst bekomme ich wirklich noch echten Ärger.


Schalom,

Schlomo Gross

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Uwe Helmut Grave
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Beitrag von Uwe Helmut Grave » 26. Aug 2005, 09:03

Interessante Selbstanalyse eines Lesers, die auch für den Verlag sicherlich interessant sein dürfte. Ist in etwa vergleichbar mit meiner Vorliebe für temporeiche konsequente Actionfilme (z.B. "The Transporter", der neulich im Fernsehen lief). Habe ich auf dem Bildschirm oder auf der Kinoleinwand gesehen, wie sich die fiktiven Helden gegenseitig die Rübe weggeballert haben, verspüre ich hinterher keine Lust mehr, das gleiche mit unliebsamen Mitmenschen zu tun. Die Gerechtigkeit wurde (im Film) wiederhergestellt - mein innerer Friede (in der Realität) auch. :wink:
Freude am Lesen! U.H.G.

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Beitrag von Seraphim » 26. Aug 2005, 13:40

Ich muss sagen, ich habe den Thread mit Interesse (+ gesunder Portion Wut) verfolgt. Wut von daher, weil Wikipedia meiner Meinung nach eine der besten Anlaufstellen ist, um zu einem Thema die ersten Informationen zu sammeln (man hat hier meist zumindest schonmal die richtigen Stichpunkte um ein Thema weiter zu verfolgen). Das jedoch Schmierfinken Wiki für sowas missbrauchen ist einfach nur unbeschreiblich...

Was die angebliche Rechtsradikalität angeht, würde sagen, den meisten Lesern ist eine derartige Neigung von RD nie in den Sinn gekommen, da hier, meiner Meinung nach relativ häufig, "Fremde" schnell Sympathieträger sind. Alleine wenn ich da an den neuen Botschafter denke (dessen Name mir immer wieder entfällt *gg*) oder die Nogk. Selbst die Tel würde ich nicht als Feindbild sehen. Es gab bisher nur keinen (ich hoffe ich lüge da nicht) Roman, der die Tel mal genauer (also mehr als nur am Rande) schilderte. Wie lebt ein normaler Tel? Was treibt ihn an? Ich denke nicht, dass alle Tel sich mit Freude opfern würden, nur um den Menschen zu schaden...

Was die Bezeichnung "schwarze Weiße" angeht sehe ich da nix negatives. Warum auch? Diese Aussage soll dem Leser nur klar machen, wie er sich dieses Volk vorstellen kann. "Dunkelhäutige ohne die für afrikanisch-abstämmige Menschen übliche Schädelform" baut kein so einfaches Bild, wie diese Worte. Außerdem kommt in dieser Kunstkombination auch das Wort "Weiße" vor - ist das auch rassistisch?

Warum soll man für die Beschreibung von Wesen auf Umwege zurückgreifen?

Ich muss zugeben, ich unterscheide auch zwischen asiatischen, afrikanischen und europäischen Menschen. Allerdings nur in Hinsicht auf das Aussehen. Ich sehe halt anders aus als sie. Genauso unterscheide ich zwischen Dicken, Dünnen, Kleinen und Großen. Ohne, dass ich damit eine Bewertung verbinde...

Und ich muss sagen, gerade wegen Science Fiction (ich verfolge nicht nur RD) fühle ich mich mehr wie ein Individuum oder Mensch als ein Deutscher (oder Europäer).
Ich bewerte Menschen nach ihren Handlungen;
nicht nach Herkunft, Aussehen oder auch Vorfahren (wie es bei "uns Deutschen" oft passiert)
Räschtschraibfähler stähen uhnter Uhrhäberrächtsschuhtz unt sihnt nischt führ denn Waitergäbrauch geeignät.

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Beitrag von Theiner » 26. Aug 2005, 15:56

Schlomo Gross hat geschrieben:Hallo!

Als Beispiel für die teils sehr seltsame, ja gewöhnungsbedürftige Begriffswelt dieser Romane nannte ich ihn noch Kurt Brands Kalauer mit den „Logistikern“. Gemeint waren keineswegs Briefträger oder UPS Fahrer, sondern vermutlich “Logiker”. In den 60ern hab ich mich immer gewundert, wieso so viele Briefträger zur Raumflotte gegangen sein sollen, aber es hat mich nicht ernsthaft gestört. Mittlerweile vermute ich, dass Kurt Brand sich wegen dieses Begriffes halb tot gelacht hat.
Nö. Zu Zeiten Brands und der klickenden und summenden Mainframerechner (IBM 360 usw. )war die Logistik eine Teildisziplin der Mathematik, mit Anlehnungen an die Spieltheorien. Kennt noch jemand die Kybernetik und die "Oberst-Blotto-Spiele" ? :roll:
War der Film "Das Millionen-Dollar-Gehirn" vielleicht schön - mit den Lochkarten und den Dialogen in BASIC auf Drucker.....


Schlomo Gross hat geschrieben: Die Romane beschreiben eine Art „heile Welt“. Die Bösen sind nicht wirklich böse, selbst Diktatoren wie Rocco oder Norman Dewitt sind durchaus harmlose Zeitgenossen, die im Finanzamt oder anderen Behörden sicher nicht weiter auffallen würden.
Schlomo Gross
Ich bedanke mich herzlich für die Diffamierung meines Berufsstandes. Aber mit uns kann man es ja machen. Nur weil wir mit Steuergeldern bezahlt werden, denkt die ganze Welt, sie hätte das Recht, uns deshalb als Prügelsklaven und Blitzableiter zu mißbrauchen.... und kein politisch Korrekter heult wegen Herabetzung einer ganzen Bevölkerungsgruppe auf.
*schnüff* *tränen abwisch*

PS: ein kleiner Tip - der allergrößte Teil der politisch korrekten Prediger wird ebenfalls mit Steuergeldern bezahlt. Nur so, falls das jemand nicht gewußt haben sollte....... :unschuldig:

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Beitrag von Theiner » 26. Aug 2005, 16:17

Uwe Helmut Grave hat geschrieben:Interessante Selbstanalyse eines Lesers, die auch für den Verlag sicherlich interessant sein dürfte. Ist in etwa vergleichbar mit meiner Vorliebe für temporeiche konsequente Actionfilme (z.B. "The Transporter", der neulich im Fernsehen lief). Habe ich auf dem Bildschirm oder auf der Kinoleinwand gesehen, wie sich die fiktiven Helden gegenseitig die Rübe weggeballert haben, verspüre ich hinterher keine Lust mehr, das gleiche mit unliebsamen Mitmenschen zu tun. Die Gerechtigkeit wurde (im Film) wiederhergestellt - mein innerer Friede (in der Realität) auch. :wink:
In Sachen Psychohygiene vielleicht nicht uninteressant - möglicherweise ein Mittel gegen Haßgefühle :twisted:
http://www.stol.it/nachrichten/artikel. ... rtId=66230

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Beitrag von Uwe Helmut Grave » 26. Aug 2005, 16:44

Theiner hat geschrieben:...möglicherweise ein Mittel gegen Haßgefühle.
Bei mir funktioniert es jedenfalls, obwohl ja viele der Meinung sind, solche Filme würden die Gewaltbereitschaft erst recht steigern; insbesondere Gewalttäter bringen dieses Argument vor Gericht gern vor (nach Absprache mit ihrem Anwalt). Na schön, ich kann es nur für mich selbst beurteilen. Aber stell dir mal vor: Jemand ist auf seinen Finanzbeamten stinksauer, dann schaut er sich einen Actionfilm an - und am nächsten Morgen hat er seinen Beamten ganz dolle lieb. :hit:
Mal im Ernst: Anstelle von Beamten hätte man auch Verkäufer als schlechtes Beispiel nehmen können. Ich werde (trotz meines legeren Aussehens) immer nett und höflich bedient - und dann sitzt da an der Kasse plötzlich Erna Kabulke und pöbelt einen blöd an. Diese Begegnung merkt man sich, während die zahllosen freundlichen Begegnungen als selbstverständlich hingenommen werden (sollten sie eigentlich auch sein). In Behördenräumen geht mir das genauso. Ein wiehernder Amtsschimmel genügt meist, um den gesamten Berufsstand in den Dreck zu ziehen. Könnt ihr diese Ekelpakete nicht abknallen und irgendwo heimlich verscharren? :wink: Upps! Und schon steigert sich meine Gewaltbereitschaft!
Freude am Lesen! U.H.G.

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Beitrag von Theiner » 26. Aug 2005, 17:14

Uwe Helmut Grave hat geschrieben: Mal im Ernst: Anstelle von Beamten hätte man auch Verkäufer als schlechtes Beispiel nehmen können. Ich werde (trotz meines legeren Aussehens) immer nett und höflich bedient - und dann sitzt da an der Kasse plötzlich Erna Kabulke und pöbelt einen blöd an. Diese Begegnung merkt man sich, während die zahllosen freundlichen Begegnungen als selbstverständlich hingenommen werden (sollten sie eigentlich auch sein). In Behördenräumen geht mir das genauso. Ein wiehernder Amtsschimmel genügt meist, um den gesamten Berufsstand in den Dreck zu ziehen. Könnt ihr diese Ekelpakete nicht abknallen und irgendwo heimlich verscharren? :wink: Upps! Und schon steigert sich meine Gewaltbereitschaft!
Tja, ebenfalls und ausnahmsweise in Ernst: solche Leute gibt es, ich kenne in meiner Baracke einige davon...... allerdings ist das eine Frage des Charakters und nicht der Arbeitsstelle. Ich z.B. gerate regelmäßig in Weißglut, wenn ich mit der Bank oder der Versicherung was zu tun habe - und das sind keine Behörden. Leider, denn dann wüßte ich, was ich zu tun hätte.
Und wenn ich schon dabei bin, verrate ich das größte Geheimnis der Bürokratie und werde dafür wohl degradiert oder überhaupt auf dem Scheiterhaufen verbrannt : Schalterdienst bzw. Publikumsverkehr ist an sich eine Aufgabe, die besondere Anforderungen an das eingesetzte Personal stellt. Das gilt nicht nur für die rein fachliche Qualifikation, sondern auch für die persönlichen und charkakterlichen Eigenschaften, die für diesen schwierigen Dienstbereich notwendig sind. Eigentlich sollte das eingesetzte Personal besonders ausgesucht und geschult sein, um die unvermeidlichen schwierigen Situationen bewältigen zu können. Wie gesagt - sollte. In der Realität sieht das so aus, daß Schalterdienst höchst unbeliebt ist und daher als eine Art "Strafdienst" betrachtet wird..... wer je den Militärdienst geleistet hat, wird sich auskennen. Ich brauche wohl nicht weiterzureden (habe eh schon zuviel gesagt) .... :oops:

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