Ren Dhark, der Zukunftsverweigerer?
Moderator: Turion
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Ren Dhark, der Zukunftsverweigerer?
Och, mir ist gerade danach. Deshalb starte ich hier mal einen Thread zum Thema "Neue deutsche Rechtschreibung und Ren Dhark". Was haltet ihr davon, dass der Verlag beharrlich an der alten Rechtschreibung festhält?
Um es vorweg zu nehmen: Ich persönlich, und daraus habe ich auch nie einen Hehl gemacht, finde es falsch. Ich kennen zwar Hajos Argumente (siehe auch seine Antwort auf eine entsprechende Leseranfrage im aktuellen Leserbriefblock auf der HJB-Homepage), finde sie aber eher kontraproduktiv. Ganz davon abgesehen, dass ich viele Neuregelungen auch äußerst zweifelhaft aus meiner Sicht als "mit der alten Rechtschreibung Aufgewachsenem" empfinde - sie sind nun mal Fakt geworden. Und als Vater zweier schulpflichtiger Kinder (eines bereits im besten Lesealter), die mit der neuen (aktuellen) Rechtschreibung groß werden, ist es für mich einfach unsinnig geworden, auf alten Zöpfen zu beharren. Der Spruch von den Kindern, die unsere Zukunft sind, mag oft überstrapaziert werden, aber es ist nun mal so, dass man vollzogenen Reformen offen gegenüberstehen. Die neue Rechtschreibung wird nicht wieder abgeschafft werden; wer das glaubt, träumt. Und gerade als SF-Fan und -Autor hat es für mich persönlich einen eher bitteren Beigeschmack, wenn sich ein Verlag, der Zukunft vermarktet, mit sturer Vehemenz dagegen wehrt, mit der Zeit zu gehen.
Damit wäre die Diskussion eröffnet.
Um es vorweg zu nehmen: Ich persönlich, und daraus habe ich auch nie einen Hehl gemacht, finde es falsch. Ich kennen zwar Hajos Argumente (siehe auch seine Antwort auf eine entsprechende Leseranfrage im aktuellen Leserbriefblock auf der HJB-Homepage), finde sie aber eher kontraproduktiv. Ganz davon abgesehen, dass ich viele Neuregelungen auch äußerst zweifelhaft aus meiner Sicht als "mit der alten Rechtschreibung Aufgewachsenem" empfinde - sie sind nun mal Fakt geworden. Und als Vater zweier schulpflichtiger Kinder (eines bereits im besten Lesealter), die mit der neuen (aktuellen) Rechtschreibung groß werden, ist es für mich einfach unsinnig geworden, auf alten Zöpfen zu beharren. Der Spruch von den Kindern, die unsere Zukunft sind, mag oft überstrapaziert werden, aber es ist nun mal so, dass man vollzogenen Reformen offen gegenüberstehen. Die neue Rechtschreibung wird nicht wieder abgeschafft werden; wer das glaubt, träumt. Und gerade als SF-Fan und -Autor hat es für mich persönlich einen eher bitteren Beigeschmack, wenn sich ein Verlag, der Zukunft vermarktet, mit sturer Vehemenz dagegen wehrt, mit der Zeit zu gehen.
Damit wäre die Diskussion eröffnet.
- almhirte
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Staatlich verordnete Sprach und Schreibreformen sind mir zu wider.
Ich schreib weiter so wie ich es gelernt habe. Bis auf die Tatsache das ich jetzt ne gute Ausrede habe wenn irgendwo Kommas fehlen
Ich finde es hervorragend das Ren-Dhark weiterhin in Rechtschreibung erscheint. Von mir aus könnte es auch auf English erscheinen. Ich bin eh dafür das die ganze Welt nur noch English spricht, schreibt und denkt. Das wäre mal ein Schritt in die richtige Richtung. (Weltsprache -SF)
Ich schreib weiter so wie ich es gelernt habe. Bis auf die Tatsache das ich jetzt ne gute Ausrede habe wenn irgendwo Kommas fehlen
Ich finde es hervorragend das Ren-Dhark weiterhin in Rechtschreibung erscheint. Von mir aus könnte es auch auf English erscheinen. Ich bin eh dafür das die ganze Welt nur noch English spricht, schreibt und denkt. Das wäre mal ein Schritt in die richtige Richtung. (Weltsprache -SF)
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Nun, eigentlich ist es mir egal, ob es nun die neue oder alte ist (Wobei ein paar der neuen Regelungen schon seltsam aussehen).
Viel wichtiger finde ich, dass es dann konsistent umgesetzt wird und vor allem keine Fehler drin sind. Nichts ist peinlicher als Rechtschreibfehler in Büchern oder Heften. Bei manchen Publikationen fragt man sich dann schon, ob die sich keinen Lektor mehr leisten können. Aber glücklicherweise ist mir bei RD da noch nichts groß aufgefallen.
Viel wichtiger finde ich, dass es dann konsistent umgesetzt wird und vor allem keine Fehler drin sind. Nichts ist peinlicher als Rechtschreibfehler in Büchern oder Heften. Bei manchen Publikationen fragt man sich dann schon, ob die sich keinen Lektor mehr leisten können. Aber glücklicherweise ist mir bei RD da noch nichts groß aufgefallen.
Wenn ein Verlag für die Öffentlichkeit Bücher, Zeitschriften oder sonstwas produziert, sollte er sich auf jeden Fall nach der neuen Rechtschreibung richten.
Was der Einzelne in seinen privaten Briefen/mails verwendet, bleibt ihm selbst überlassen.
@Hajo: Schreibt die RD-Bücher nicht nur für "alte Säcke", sondern auch für die Kleinen. Die wollen die Bücher in ein paar Jahren von ihren Eltern übernehmen und genauso verschlingen wie wir heute.
Was der Einzelne in seinen privaten Briefen/mails verwendet, bleibt ihm selbst überlassen.
@Hajo: Schreibt die RD-Bücher nicht nur für "alte Säcke", sondern auch für die Kleinen. Die wollen die Bücher in ein paar Jahren von ihren Eltern übernehmen und genauso verschlingen wie wir heute.
"Wir lagen vor Beteigeuze und hatten Rateken an Bord" - DZ23, S17
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- almhirte
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Hast ja recht. Zumindest habe ich davon aber nix gemerkt weil ich da noch nicht hergestellt war. Also hat für mich diese Rechtschreibung 'schon immer' existiert.Manfred Weinland hat geschrieben: almhirte schrieb folgendes: bla bla...
Ach, und du denkst, die Schreibweise, die du benutzt, wurde "vom Volk himself" so festgelegt?
edit:
Eigentlich ist mir egal in welcher Schreibweise die Büchlein erscheinen. Hauptsache man kann sie noch lesen. Aber schliesslich ist unser Gehirn ja in der Lage ne Menge zu leisten.
Zuletzt geändert von almhirte am 17. Dez 2003, 11:37, insgesamt 2-mal geändert.
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- Uwe Helmut Grave
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Wie schön, dass mal jemand das Thema anschneidet. (Ich meine die Rechtschreibung, nicht das Blabla.) Ich persönlich hätte die neue Rechtschreibung am liebsten sauer eingestampft. Da hat man sich jahrelang abgemüht, um sich orthografisch/orthographisch zu perfektionieren, und dann kommen diese oberlehrerhaften Wichtigtuer daher und basteln daran herum! Und das auch noch völlig dilettantisch!
Andererseits: Jetzt ist sie nun mal da, die neue Rechtschreibe. Wem nutzt es, dauernd Sand ins Getriebe zu streuen? Zu erwarten, dass die alte Rechtschreibe jemals wiederkommt, ist die Sciencefiction der Sciencefiction. Das wird nie passieren, schließlich lernen unsere Kinder bereits die neue. Ein, zwei Generationen weiter kräht kein Hahn mehr nach der alten.
Privat benutze ich inzwischen die neue. Als Autor hingegen schreibe ich mal so, mal so, je nachdem, was der jeweilige Verlag von mir verlangt. Von einem Profischriftsteller erwartet man zu Recht, dass er beide Schreibarten beherrscht, anderenfalls hat er seinen Beruf verfehlt. Dass ich dabei mitunter etwas durcheinander gerate, lässt sich allerdings nie so ganz vermeiden. Die Ottokraffie-Lehrer unter euch mögen es mir untertänigst vergeben.
Andererseits: Jetzt ist sie nun mal da, die neue Rechtschreibe. Wem nutzt es, dauernd Sand ins Getriebe zu streuen? Zu erwarten, dass die alte Rechtschreibe jemals wiederkommt, ist die Sciencefiction der Sciencefiction. Das wird nie passieren, schließlich lernen unsere Kinder bereits die neue. Ein, zwei Generationen weiter kräht kein Hahn mehr nach der alten.
Privat benutze ich inzwischen die neue. Als Autor hingegen schreibe ich mal so, mal so, je nachdem, was der jeweilige Verlag von mir verlangt. Von einem Profischriftsteller erwartet man zu Recht, dass er beide Schreibarten beherrscht, anderenfalls hat er seinen Beruf verfehlt. Dass ich dabei mitunter etwas durcheinander gerate, lässt sich allerdings nie so ganz vermeiden. Die Ottokraffie-Lehrer unter euch mögen es mir untertänigst vergeben.
Freude am Lesen! U.H.G.
Hajo hatte Eier.
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Nun bin ich kein Freund der neuen Rechtschreibung, muß mich aber notgedrungen damit abfinden. Die meisten Verlage verlangen die neue Version, HJB nicht (wofür ich dankbar bin), und in privatim, so wie hier, schreibe ich immer noch, wie ich es einst gelernt habe.
Mittlerweile stelle ich fest, daß sich immer mehr "neue" Rechtschreibvarianten in meine Texte einschleichen. Mit diesem langsamen Eigen-Übergang kann ich leben - die Verlage können es hoffentlich auch.
Den Deppen, die immer schon "das" und "daß" durcheinander gebracht haben und den Unterschied zwischen "das" und "dass" in der neuen Version ebenfalls nicht gebacken kriegen, ist allerdings durch die "entgegenkommende" neue Rechtschreibung auch nicht zu helfen (gewesen). Von daher halte ich die angebliche Vereinfachung, die durch die Reform verwirklicht worden sein soll, für Augenwischerei.
Eine schleichende Rechtschreibreform hat es durch den jährlich neu aktualisierten Duden schon seit langer Zeit gegeben. Die massive Bevormundung durch die Verordnung der neuen Regeln ists es wohl, die die meisten stört.
In meiner Heimat Schleswig-Holstein wurde übrigens ein erfolgreiches Volksbegehren gegen die Reform von der immer noch amtierenden Regierung rechtswidrig ignoriert. Mit Blicken gen Kiel und Berlin verweise ich auf Liliencrons Gedicht "Pidder Lüng".
Mittlerweile stelle ich fest, daß sich immer mehr "neue" Rechtschreibvarianten in meine Texte einschleichen. Mit diesem langsamen Eigen-Übergang kann ich leben - die Verlage können es hoffentlich auch.
Den Deppen, die immer schon "das" und "daß" durcheinander gebracht haben und den Unterschied zwischen "das" und "dass" in der neuen Version ebenfalls nicht gebacken kriegen, ist allerdings durch die "entgegenkommende" neue Rechtschreibung auch nicht zu helfen (gewesen). Von daher halte ich die angebliche Vereinfachung, die durch die Reform verwirklicht worden sein soll, für Augenwischerei.
Eine schleichende Rechtschreibreform hat es durch den jährlich neu aktualisierten Duden schon seit langer Zeit gegeben. Die massive Bevormundung durch die Verordnung der neuen Regeln ists es wohl, die die meisten stört.
In meiner Heimat Schleswig-Holstein wurde übrigens ein erfolgreiches Volksbegehren gegen die Reform von der immer noch amtierenden Regierung rechtswidrig ignoriert. Mit Blicken gen Kiel und Berlin verweise ich auf Liliencrons Gedicht "Pidder Lüng".
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Uwe Helmut Grave hat geschrieben:Von einem Profischriftsteller erwartet man zu Recht, dass er beide Schreibarten beherrscht, anderenfalls hat er seinen Beruf verfehlt.
Im Großen und Ganzen stimmen wir ja (durchaus überraschenderweise ) überein - obiges Zitat kann ich hingegen nicht nachvollziehen.
Zuletzt geändert von Manfred Weinland am 17. Dez 2003, 16:32, insgesamt 1-mal geändert.
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