Hier meine Reaktion:
Schalom,Hallo Herr XXXXXXXX!
Vielen Dank für die Info! Ich habe mich sofort mit Herrn YYYYYY und mit eBay in Verbindung gesetzt.
Als ich mir die eBay Seite mit dem „Meteoriten“ angesehen hab, bin ich fast abgebrochen vor Lachen. Da versucht tatsächlich einer, verwitterte Kieselsteine als Meteoriten zu verscherbeln und benutzt meine Anleitung, wie man echte von falschen Meteoriten unterscheiden kann als Beweis für die Echtheit seiner Steine. Ganz schön dreist! Punkt 11, welche Meteoriten sicher falsch sind, hat er natürlich weggelassen.
Ein paar der Steine könnten in feuchter, eisenhaltiger Umgebung verwitterte Kieselsteine sein, bei den anderen bin ich mir nicht sicher. Möglicherweise verwittertes Hämatit aus einer Abraumhalde. Lässt sich aber anhand der Fotos nicht sicher identifizieren. Jedenfalls ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keiner der Steine ein Meteorit.
Eine eMail an eBay ist raus, damit die den Wahnsinn aus dem Angebot entfernen. Nicht, dass noch irgend jemand kiloweise Kieselsteine kauft...
Texte von mir werden ja öfters mal abgekupfert, man glaubt kaum, was ich da schon alles in den sonderbarsten Publikationen gefunden habe. Aber das? Das toppt alles. Hab`s gerade in meine Sammlung der merkwürdigen Merkwürdigkeiten aufgenommen. Gegen solche Plagiate etwas zu unternehmen bringt aber nichts. Das kostet nur Zeit, und um die ist es wirklich schade.
Dazu fällt mir ein Erlebnis aus meiner Zeit im Institut für allgemeine und angewandte Geophysik in München ein. Das war im Winter `79. Ein Assistent meines Profs bat mich damals, „ein paar Bücher“ in der TU Bibliothek zurückzugeben, die er ausgeliehen, aber „ein wenig“ überzogen hatte. Er konnte sich dort leider nicht mehr sehen lassen, aber wenn ich denen meinen Ausweis zeige, kann ich ja beweisen, dass ich nicht er bin und werde daher keinen Ärger bekommen.
Also hab ich den Stapel erst einmal in den Gang vor das Labor geschleppt und dort aufgetürmt. Dann wollte ich mir einen Handwagen holen, wozu ich aber nicht kam, da mich einer der Profs in ein Gespräch verwickelte.
Prof, sieht sich den Stapel an „Könnte eine günstige Gelegenheit für findige Studenten sein...“
Ich: „Findige Studenten?“
Prof: „Wenn die irgend etwas finden, das sich zu Geld machen lässt...“
Also hab ich den Berg wieder ins Labor zurück geschleppt.
Ja, von der Sorte „findiger Student“ scheint unser spezieller eBay Händler auch zu sein...
mit den besten Grüßen,
B Göpfert
An eBay:
Hallo!
Ich habe gerade eine Warnung von einem eBay Kunden erhalten. Er hat festgestellt, dass der eBay Verkäufer „22wi.ng22“ Kieselsteine als Meteoriten verkauft.
Eines der Angebote finden Sie unter:
http://www.ebay.de/itm/METEORIT-CHONDRI ... 3a6d77ac64
Als „Beweis“ für die Echtheit seiner Steine druckt er im Angebot einen Artikel von mir ab, den ich vor Jahren bei MyHeimat veröffentlicht hatte. Der Link zum Artikel ist:
http://www.myheimat.de/muenchen/natur/e ... 12008.html
Der Verkäufer bietet insgesamt 22 Steine als Meteoriten an, von denen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kein einziger echt ist. Einige der Steine halte ich anhand der Fotos für in feuchter, eisenhaltiger Umgebung verwitterte Kieselsteine, andere für verwitterten Hämatit von einer Abraumhalde. Eine zuverlässige Expertise kann ich jedoch anhand von Fotos nicht erstellen. Da er alle 22 Steine mit einem Plagiat eines meiner Texte (ohne Quellenangabe) bewirbt, bitte ich Sie, die Angebote zu entfernen.
Mit freundlichen Grüßen,
B Göpfert
Schlomo, der eine Weile lang dachte, ihn würde nichts mehr wundern, der jetzt aber doch wieder damit anfängt...