WiW 134 - Ein kosmisches Wunder
Moderator: Turion
WiW 134 - Ein kosmisches Wunder
Laut HJB Anfang September
RD Leser ab Heft 18 ..., nach Frust durch Heft 98 bis 2004 in anderen Universen verloren gegangen.
Todesmal von Andreas Gruber
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- Berni Ziegler
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Re: WiW 134 - Ein kosmisches Wunder
jetzt wird es kosmisch, langsam nimmt das Ausmaße an wie in einer etwas älteren Serie die auch vom selben Denker mit entwickelt wurde, bitte nicht auch noch die Mysterious der Mysterious der Mysterious einführen oder so (also die Worgun erst, deren Mysterious waren die Balduren, falls die auch noch Mysterious haben sollten, steige ich nicht mehr durch, sonst höre ich auf eure Bücher zu lesen 

Re: WiW 134 - Ein kosmisches Wunder
Keine Sorge, Berni. Auf der letzten Autorenkonferenz waren wir uns alle einig, das Thema Balduren abschließen zu wollen, was wir im großen Finale um Iondru und das Planetenraumschiff dann ja auch gemacht haben. Dieses Thema wird also in absehbarer Zeit nicht mehr behandelt.
Für den aktuellen Handlungsstrang haben wir uns seinerzeit etwas Neues ausgedacht. :)
Davon abgesehen: Aus unserer kleinen Menschenperspektive mag ein "kosmisches Wunder" gigantisch wirken, aber vor dem Hintergrund einer ganzen Galaxis könnte es sich auch um ein vergleichsweise winziges lokales Ereignis handeln. Es muss also nicht automatisch ein Gott hinter einem Wunder stecken, nur weil man dieses nicht sofort erklären kann. Ren Dhark und seine Experten haben da jedenfalls ihre Zweifel und stellen entsprechende Nachforschungen an.
Für den aktuellen Handlungsstrang haben wir uns seinerzeit etwas Neues ausgedacht. :)
Davon abgesehen: Aus unserer kleinen Menschenperspektive mag ein "kosmisches Wunder" gigantisch wirken, aber vor dem Hintergrund einer ganzen Galaxis könnte es sich auch um ein vergleichsweise winziges lokales Ereignis handeln. Es muss also nicht automatisch ein Gott hinter einem Wunder stecken, nur weil man dieses nicht sofort erklären kann. Ren Dhark und seine Experten haben da jedenfalls ihre Zweifel und stellen entsprechende Nachforschungen an.
- Berni Ziegler
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Re: WiW 134 - Ein kosmisches Wunder
PS: als Schwabe dürfte ich eure Bücher ja eigentlich eh nicht kaufen sondern müsste sie mir bei Bekannten ausleihen, lesen und dann nicht mehr zurückbringen, aber leider kenne ich niemanden hier in der Nähe, der die Serie auch liest

nur so nebenbei, gibt es bei RD eigentlich auch so was wie ein "Erstkontakt-Prozedere"? ich meine, wenn ein Volk erstmals seinen Planeten verlässt und zu den Sternen fliegt mit Time-Antrieb oder Ionentriebwerken, würde RD dann mit denen einfach so aus Neugierde direkt Kontakt aufnehmen und damit möglicherweise direkten Einfluss auf die Entwicklung der Zivilisation nehmen? (sorry, aber ich bin auch Trekkie, wenn auch Fan von TOS und ENT, daher kommt mir so etwas auch durchaus in den Sinn) oder würde Ren gar aus Forscherdrang auf einem noch nicht von einem Weltraumfahrenden Volk bewohnten Planeten landen, weil er da etwas zu finden hofft? für mich fehlt in der Serie so etwas wie die Oberste Direktive für Erstkontakte, auch wenn das jetzt klar bei Star Trek kommt der Punkt, aber RD hat ja auch durchaus schon Erstkontakte mit anderen Völkern aufgenommen ohne eben auf diese besondere Rücksicht zu nehmen in meinen Augen (das Volk, auf das er zu Beginn des Bitwar-Zyklus gestoßen ist als er dem Peilstrahl gefolgt ist, der von dem Goldenen auf Babylon ausging z.B.)





nur so nebenbei, gibt es bei RD eigentlich auch so was wie ein "Erstkontakt-Prozedere"? ich meine, wenn ein Volk erstmals seinen Planeten verlässt und zu den Sternen fliegt mit Time-Antrieb oder Ionentriebwerken, würde RD dann mit denen einfach so aus Neugierde direkt Kontakt aufnehmen und damit möglicherweise direkten Einfluss auf die Entwicklung der Zivilisation nehmen? (sorry, aber ich bin auch Trekkie, wenn auch Fan von TOS und ENT, daher kommt mir so etwas auch durchaus in den Sinn) oder würde Ren gar aus Forscherdrang auf einem noch nicht von einem Weltraumfahrenden Volk bewohnten Planeten landen, weil er da etwas zu finden hofft? für mich fehlt in der Serie so etwas wie die Oberste Direktive für Erstkontakte, auch wenn das jetzt klar bei Star Trek kommt der Punkt, aber RD hat ja auch durchaus schon Erstkontakte mit anderen Völkern aufgenommen ohne eben auf diese besondere Rücksicht zu nehmen in meinen Augen (das Volk, auf das er zu Beginn des Bitwar-Zyklus gestoßen ist als er dem Peilstrahl gefolgt ist, der von dem Goldenen auf Babylon ausging z.B.)
Re: WiW 134 - Ein kosmisches Wunder
Als Mit-Trekkie habe ich mir diese Frage auch schon gestellt. :)nur so nebenbei, gibt es bei RD eigentlich auch so was wie ein "Erstkontakt-Prozedere"?
Im Unterschied zu Star Trek ist die Menschheit [Edit: in REN DHARK] keine Einheit und vor allem auch keine Utopie. Seit Entdeckung der POINT OF und später der Vereisung der Erde ist sie in viele Fraktionen zerfallen, die jeweils ihre eigenen Planeten besiedeln (vornehmlich Terra, Babylon, Eden sowie die Unabhängigen Siedlerwelten um Bel Air) und dort ihr eigenes Süppchen kochen. Die können sich ja schon bei terranischen Angelegenheiten schwer auf etwas einigen, daher wäre es verwunderlich, wenn sie beim Umgang mit anderen Sternenvölkern plötzlich alle an einem Strang zögen.
Ren Dhark hat sich schon vor vielen Jahren mit finanzieller Unterstützung von Terence Wallis von alldem abgenabelt, um nicht mehr für die Partikularinteressen irgendwelcher Fraktionen eingespannt zu werden oder sich etwas von Leuten vorschreiben lassen zu müssen, die von Raumfahrt keine Ahnung haben.
Seine Mannschaft und er dürften mit Abstand die meiste Erfahrung im Umgang mit Fremdvölkern haben von den Terranern. Im Gegensatz zu den Völkern in Star Trek treffen sie allerdings nicht fast ausschließlich auf welche, die stark menschenähnlich sind. Würden sie das tun, wäre es leicht, ein Äquivalent zu einer "Obersten Direktive" zu entwickeln, und dann hätte Ren Dhark das bestimmt längst getan. Seine Gefährten und er gehen daher mehr oder weniger intuitiv und auf Basis ihrer bisherigen Erfahrungen vor, was mal mehr, mal weniger gut funktioniert.
Natürlich nehmen sie auch Rücksicht, wenn sie beispielsweise ein Sternenvolk entdecken, das es aller Wahrscheinlichkeit noch nie mit Fremden aus dem Weltraum zu tun hatte. Das kontaktieren sie nicht einfach und zeigen sich auch nicht mit der POINT OF, außer es gibt einen dringenden Grund.
Was ich mir vorstellen könnte, ist, dass Ren Dhark vielleicht mal ein paar Empfehlungen und Tipps an irgendwelche Universitäten geschickt oder eine kleine "Anleitung" über die Point-of-Stiftung veröffentlicht hat. Ein ganzes Buch wird er wohl aus zeitlichen Gründen eher nicht geschrieben haben. Das ist aber nur meine persönliche Einschätzung. In den RD-Romanen habe ich bisher noch nichts dergleichen gelesen.
Zuletzt geändert von Nina am 19. Sep 2025, 14:01, insgesamt 1-mal geändert.
Re: WiW 134 - Ein kosmisches Wunder
hier das TiBi von HJB_Shop
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Re: WiW 134 - Ein kosmisches Wunder
aha, "in absehbarer Zeit", das bedeutet also nicht, dass wir sie nie mehr zu lesen bekommen werden, nur nicht die unmittelbar nächsten Bände, und nebenbei steht ja nirgends, dass es nicht noch weitere derartige "Über-Wesen" gibt, vielleicht das Gegenteil zu den Balduren? (so wie Kosmokraten und Chaotarchen in einer anderen SerieNina hat geschrieben: ↑6. Aug 2025, 12:40Keine Sorge, Berni. Auf der letzten Autorenkonferenz waren wir uns alle einig, das Thema Balduren abschließen zu wollen, was wir im großen Finale um Iondru und das Planetenraumschiff dann ja auch gemacht haben. Dieses Thema wird also in absehbarer Zeit nicht mehr behandelt.

Re: WiW 134 - Ein kosmisches Wunder
Na ja, ich bin kein Hellseher. Vielleicht werden die Balduren in 5 oder 10 Jahren noch einmal als größere Geschichte aufgegriffen. Wahrscheinlich ist, dass die Balduren ab und zu mal kurz erwähnt werden, denn es wäre ja komisch, erst zu behaupten, dass die wichtig seien, nur um sie dann komplett unter den Tisch fallen zu lassen.
Dass es noch andere unentdeckte Mächte im Universum gibt, ist aber meines Erachtens naheliegend. Ren Dhark und seine Gefährten brauchen schließlich würdige Gegner, wenn auch nicht die "Balduren 2.0".
Dass es noch andere unentdeckte Mächte im Universum gibt, ist aber meines Erachtens naheliegend. Ren Dhark und seine Gefährten brauchen schließlich würdige Gegner, wenn auch nicht die "Balduren 2.0".
Re: WiW 134 - Ein kosmisches Wunder
Nun, in Brand'scher Tradition wäre es schon. Kurt hat gerne mal eine Rasse oder auch Raumschiffe erwähnt, ohne je wieder darauf einzugehen. Als er die Nogk wieder rausschreiben wollte, da gab es allerdings Wiederstand.
Re: WiW 134 - Ein kosmisches Wunder
Ja, da hast du recht … Ben B. Black hat nicht ohne Grund wert darauf gelegt, dass wir möglichst mit den bereits vorhandenen Sternenvölkern arbeiten, anstatt jedes Mal ein neues Volk zu erfinden. Da gibt es ja noch soooo viele unabgeschlossene Geschichten und ungelöste Rätsel, die man ergründen könnte.
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Übrigens findet wahrscheinlich demnächst eine neue Autorenkonferenz statt. Falls ihr irgendwelche Wünsche habt, wäre jetzt der richtige Zeitpunkt, dem Verlag eure Wunschliste zu schicken. Versprechen kann ich in Bezug auf das Ergebnis natürlich nichts, aber zumindest könnten wir eure Wünsche besprechen und schauen, ob uns etwas Nettes einfällt. :)
Re: WiW 134 - Ein kosmisches Wunder
Hallo Nina, mit neuen Ideen kann ich leider nicht dienen, aber hier ist etwas aus meinem Archiv von „1997“, das gut zu deinem Thema Ideen passt.
Wer hat sich nicht wenigstens einmal gefragt, wo die beiden Fremdrassen aus dem ersten Band der Ren Dhark-Serie abgeblieben sind? Hatte sie Kurt Brand einfach vergessen? Oder war es eine Option, die er sich für später aufheben wollte? Wir wissen es nicht! Beim Lesen des Romans fällt aber auf daß die Beschreibung des Ablaufs verschiedene Spekulationen offen läßt. So dachte ich zunächst, daß beide Rassen Angreifer wären. Erst bei näherer Betrachtung fiel mir auf daß nur eine Partei die Erde angriff, während sich die zweite Partei nur in Auseinandersetzung mit der ersten befand. Auch als die GALAXIS das System verließ, da äußerte Sam Dhark nur eine Vermutung. Wahrscheinlich wollte Kurt Brand den sich daraus ergebenden Effekt gar nicht erzielen, aber er regte mich dazu an, die nachfolgende Story zu schreiben.
So versuchte ich alle relevanten Stellen aus Band 1 "Sternendschungel Galaxis" in der Story unterzubringen. Den Schluß habe ich originalgetreu übernommen. Der letzte Satz ist sozusagen mein Kommentar.
Wer nun Buch 6 "Botschaft aus dem Gestern" gelesen hat, der weiß, daß sich Manfred Weinland anders entschieden hat.
BEGEGNUNGEN
Ulrich Husse mit Originalsätzen von Kurt Brand.
Nachdem es seit Tagen ruhig geblieben war, hatte sich auch Commander Takas Nervosität wieder gelegt. Aber allzu viel Hoffnung machte er sich nicht, dass es so bleiben könnte. Dagegen sprachen die Erfahrungen der letzten Monate, die er zu seinem Leidwesen hatte machen müssen.
An Bord herrschte nach wie vor Alarmzustand. Das 380 Meter lange, zylinderförmige Raumschiff stand bewegungslos im freien Raum.
Weißes, kaltes Licht durchflutete die Zentrale. Der absolut blendfreie Monitor zeigte sich jedoch unbeeindruckt davon. Mühelos absorbierte er jegliches Gegenlicht. Das System, in dem sie sich seit geraumer Zeit befanden, war als kontrastreiches, scharfes Bild auf dem Monitor zu sehen.
Der Mann an den Ortungen lehnte sich entspannt zurück.
Doch schon wenige Augenblicke später kam wieder Leben in seinen Körper.
Ein kleiner, unruhiger Punkt auf seinen Ortungsgeräten erweckte das Interesse des hochgewachsenen Mannes.
"Automatik... Koordinaten einblenden!"
Der Stimmsynthesizer erfasste die Worte, worauf die Bordelektronik noch im gleichen Moment reagierte und die notwendige Schaltung einleitete. Sofort zeigte sich ein Koordinatennetz auf dem Sichtgerät.
"Bereich Q-3 vergrößern!"
Der Punkt wurde noch unruhiger, schien sich vorwärts zu bewegen. Der Bereich Q-3 nahm nun die gesamte Bildwiedergabe in Anspruch und wurde automatisch in neue Bereiche unterteilt.
"Objekt in V-7 zeigen!"
Das Objekt schoss förmliche heran. Die plastische 3D-Wiedergabe der cirka vier Meter breiten und annähernd drei Meter hohen Bildprojektion war nahezu perfekt.
Saam hatte auch die übrigen Ortungsgeräte nicht einen Augenblick aus seinen Augen gelassen. Nur so konnte er sicher sein, dass ihm auch nicht die kleinste Veränderung verborgen blieb.
Ein weiterer Blick zur Seite folgte. Die Messwerte bestätigten seine Vermutung, dass das Raumschiff, das so greifbar vor ihm auf dem Monitor zu sehen war, nicht zum Verband des Gegners gehören konnte. Erst jetzt entschied der Ortungsspezialist, dass es an der Zeit war, seinem Vorgesetzten die gemachten Beobachtungen mitzuteilen.
"Erfasse Fremdraumer, Commander. Objekt kommt mit leicht ansteigender Geschwindigkeit näher."
"Ist ein Angriff zu erwarten?" fragte der Commander sorgenvoll.
"Unwahrscheinlich! Außerdem handelt es sich nicht um einen Raumer des gegnerischen Verbandes", ergänzte der Techniker seine Ausführungen.
Commander Taka wirkte wieder entspannter. Dann drehte er sich um und konzentrierte sich erneut auf seine eigenen Beobachtungen.
*
Viele Jahrhunderte waren seit den letzten kriegerischen Auseinandersetzungen vergangen, in denen zwei Sternenreiche versucht hatten, ihre Grenzen abzustecken. Aber im Laufe der Zeit bestand einfach kein Interesse mehr, diesen Konflikt mit aller Macht weiterzuführen.
Durch diese Pattsituation ergab sich schließlich eine erzwungene Koexistenz, ohne dass die beiden Parteien zu einer akzeptablen Lösung kamen.
Seitdem hatte es an Herausforderungen gemangelt, so dass ihre Technik, auf die Takas Volk früher so stolz war, schon seit Jahrhunderten stagnierte.
Doch eines Tages erreichen die schon vor langer Zeit erfassten magnetischen Stürme ein nie gekanntes Ausmaß.
Erst jetzt sahen sich die Verantwortlichen veranlasst, zu handeln. Sie sandten die ersten Expeditionsschiffe aus, um ein genaues Bild der Lage zu bekommen.
Und dann waren sie nach so langer Zeit wieder da.
Die Spindelraumer!
Aus heiterem Himmel und ohne Vorwarnung hatten sie einen kleinen Verband von Forschungsschiffen angegriffen.
Die Flotte versuchte Kontakt aufzunehmen, doch der Sender des Gegners blieb stumm. Bald fanden sie heraus, dass der so plötzlich und unerwartet aufgetauchte Verband ihre Funksprüche sehr wohl empfing, sie aber einfach ignorierte.
Sofort nach dem Eintreffen der ersten Meldungen hatte ihn der Hohe Rat mit einem Kampfverband losgeschickt, um zu retten, was noch zu retten war. Doch fehlende Kampferfahrung machte ihnen zu schaffen. Hier war der Gegner eindeutig im Vorteil. Technisch jedoch schienen beide Seiten immer noch gleichwertig zu sein. Diesem Umstand hatte er es zu verdanken, dass sich die Verluste seiner kleinen Flotte in Grenzen hielten und er immer noch am Leben war.
Auf gar keinen Fall aber sollte der Feind die Möglichkeit erhalten, ihre Heimatwelt anzugreifen. Hunderte von bewohnten Planeten mit ihren ahnungslosen Bewohnern standen auf dem Spiel. Deshalb hatte es der Hohe Rat auch nie gestattet, dass die Daten ihrer Hauptwelten an Bord von Raumschiffen gespeichert wurden. Nur die Koordinaten besonders gut geschützter Sternensysteme hatte man dem Bordcomputer anvertraut. Von diesen Stützpunkten aus wurden dann die ankommenden Raumer weitergeleitet.
Im Laufe des neu entfachten Kampfes waren die beiden kriegführenden Parteien in ein System am Rande der Galaxis, in einem entlegenen Seitenarm angesiedelt, gelangt. Zu ihrer großen Überraschung stießen sie dabei auf eine noch in den Anfängen einer raumfahrttechnischen Entwicklung stehenden Rasse.
Die Bewohner des dritten Planeten hatten schmerzlich erfahren müssen, dass sie den Angreifern hoffnungslos unterlegen waren, als die Spindelschiffe skrupellos einfach eine ganze Stadt vernichteten.
Die Spindelraumer hatten nicht Halt davor gemacht, einen bewohnten Planeten, von dem ihnen keinerlei Gefahr drohte, rücksichtslos anzugreifen.
Nur Commander Takas entschlossenem Eingreifen hatten es die Planetenbewohner verdankt, dass die Situation nicht eskalierte.
Für eine kurze Zeitspanne hatte es Takas Verband sogar geschafft, die Aggressoren aus dem System zu vertreiben.
Doch nun waren die Spindelraumer wieder auf den Ortungsgeräten aufgetaucht. Zwar hielten sie sich mit weiteren Aktionen zurück, doch vermochte niemand vorherzusagen, was sie als nächstes planten. Möglicherweise lauerten sie nur auf eine günstige Gelegenheit, um erneut zuzuschlagen.
Taka nutzte die Zeit, um nötige Reparaturen am Antrieb, die sich im Verlauf der ersten Auseinandersetzungen eingestellt hatten, durchführen zu lassen.
Die Antriebsaggregate, die das zylinderförmige Raumschiff ringwulstartig umspannten, liefen mit stark gedrosselter Leistung. Doch im Notfall hätte man den Antrieb umgehend wieder auf volle Leistung bringen können, wenn auch nur für eine begrenzte Zeit.
Vor ihm leuchtete ein Monitor auf und zeigte einen Teil des Maschinenraums. Kurze Zeit später trat der Chef der Antriebsmechaniker vor die Bilderfassung.
"Commander, Arbeiten erfolgreich abgeschlossen. Auch das Kontrollboard zeigt nur Grünwerte."
Erleichtert atmete Commander Taka auf. Sein Gesicht strahlte Zufriedenheit aus. Endlich war sein Schiff wieder voll einsatzfähig.
*
Ein Raumschiff kreuzte ihren Weg. Es kam vom dritten Planeten dieses Sonnensystems, aber es war größer als alle anderen Raumschiffe, die er vorher von den Fremden gesehen hatte.
Takas Gedanken kreisten um diesen Raumer. Was hatten die Insassen vor? Dem Gegner Paroli bieten? Wohl kaum! Dazu waren sie nicht in der Lage. Flucht? Mit nur einem Raumschiff? Das war unwahrscheinlich! "Fremdraumer hält Kurs auf den äußeren Planeten. Wahrscheinlichkeit, dass es das System verlassen will, liegt bei 98 Prozent. Kein Schutzschirm", meldete der Offizier.
"Gut, sonst noch etwas?"
"Ja, eine weitere Auswertung zeigt, dass sich mehr als 50.000 Lebewesen an Bord befinden."
"Über 50.000? In diesem Raumer?" dabei zeigte Taka auf das Objekt, das er jetzt auch auf seinem Monitor hatte.
Ungläubig starrte er auf den Bildschirm, der nun alle relevanten Daten in der rechten Hälfte mit einblendete. Also doch eine Flucht?
Auch sein Offizier Daaram konnte sich diesem Gedanken nicht entziehen. "Wenn ich bemerken darf, dann sieht das sehr nach einer Flucht aus. Aber warum fliegen sie dann so langsam?"
"Sie fliegen nur dann langsam, wenn Sie unseren Stand der Technik voraussetzen, Daaram", belehrte Taka seinen Offizier.
"Aber mit dieser Geschwindigkeit werden sie nicht weit kommen."
"Hm... Sie haben recht! Vielleicht.."
Abrupt wurden sie durch eine gerade eintreffende Meldung der Ortung in ihrem Gespräch über den fremden Raumer unterbrochen. "Commander, soeben verließen fünf Objekte das Raumschiff. Möglicherweise handelt es sich um Sonden. Keine Gefahr. Entfernung zu groß! Berührung mit den Objekten ist nicht zu erwarten."
Taka drehte sich schwerfällig zu seinem Offizier um. "Daaram, wir bleiben vorläufig auf Position. Warten Sie auf neue Instruktionen!" wies er seinen Offizier an.
Warum entschieden sich die Fremden ausgerechnet für diese Richtung? Wussten sie denn nicht, dass gerade in dieser Richtung ein magnetischer Sturm durch die Galaxis tobte? Oder hatten sie ohnehin eine Kursänderung nach Verlassen des Sonnensystems vor? Doch so sehr sich der Commander auch bemühte, er fand keine Antworten auf diese Fragen.
"Zwei Spindelraumer scheren aus ihrem Verband aus! Sie nähern sich mit ansteigender Geschwindigkeit dem fremden Raumschiff, meldete sich Daaram erneut zu Wort.
Plötzlich wurde das dunkle Weltall für einen Moment zum hellen Tag. Grelles Licht überflutete die Sichtschirme.
Geblendet riss Taka seinen rechten Arm hoch und hielt ihn schützend vor beide Augen. "Verdammt, Lichtbomben. Was soll das nun wieder?"
Dem Ortungstechniker war die Reaktionsschnelligkeit seines Kommandanten nicht vergönnt gewesen. Schmerzerfüllt schrie Saam auf; fluchte und jammerte, was ihm aber auch nicht weiterhalf.
Daaram schenkte dem Mann an den Ortungen einen mitleidsvollen Blick. Dann meinte er: "Wie oft habe ich Ihnen schon gesagt, dass Sie die automatische Blendsicherung nicht ausschalten sollen. Aber ihr Spezialisten meint ja immer, alles manuell steuern zu müssen. Ratsu, Sie übernehmen die Ortung bis Offizier Saam wieder fit ist!"
Der angesprochene Techniker, der wie die meisten seiner Rasse an die 2 Meter maß, hievte sich in den Sitz vor den Ortungen.
Commander Taka sprach aus, was auch die restliche Besatzung befürchtete. "Mit dieser Aktion hetzen die sich doch erst recht die Spindelraumer an den Hals."
Er konnte nicht wissen, dass Sam Dhark aus Angst um 50.000 Siedler sich zu dieser Maßnahme hatte überreden lassen.
"Daaram, benachrichtigen Sie die Schiffe STE/4 und TT/32. Sie sollen aufschließen - anschließend koordinierter Kurzsprung. Mal sehen, ob wir den Fremden helfen können."
Da war er wieder, dieser Effekt. Raumschiffe verließen schlagartig ihre Position, um wenig später an einem anderen Ort wieder aufzutauchen. Obwohl die Menschen der Erde inzwischen den Time-Effekt entwickelt hatten, standen sie diesem Phänomen völlig ratlos gegenüber. Es war schlicht unmöglich, den Time Effekt innerhalb eines Systems zu benutzen. Es hätte unweigerlich zur Katastrophe geführt. Außerdem hätte das Raumschiff automatisch eine Distanz bis zu 1,7 Lichtjahren zurückgelegt.
Doch die fremden Raumschiffe, die vor einer knappen Woche über das Sol-System hergefallen waren, konnten auch über kurze Distanzen innerhalb eines Sonnensystems springen. Niemand wusste, woher sie kamen und was sie hergeführt hatte.
Sie waren einfach dagewesen und führten ihren Kampf; von dem niemand wusste, wie lange er schon anhielt und aus welchem Grund er entstanden war
*
Die Spindelraumer erhöhten seit dem Aufblitzen der Lichtbomben ihre Geschwindigkeit! Noch zehn Minuten, und das Verderben schlug über der GALAXIS zusammen! Zehn kurze, schnell dahin rasende Minuten!
Da schrie ein Mann in der Zentrale gellend auf.
"Da... Da...!"
Er deutete auf seine Instrumentenwand, die er zu kontrollieren hatte.
Der Zweite war mit einem Panthersatz neben ihm und sah noch, wie die Zeiger wild hin-und herschlugen. Da rief jemand von der Ortung: "Radar hat drei weitere Schiffe erfasst. Sie sind aus dem Nichts gekommen!
An Bord der GALAXIS schrieb man den 21. Mai 2051.
In zwei Millionen Kilometern Entfernung spielte sich eine Schlacht zwischen den beiden Spindeln und den drei Zylinderschiffen ab. Gleißende Strahlbahnen, dünner als eine Kunstfaser, ließen ein leuchtendes Gitterwerk im dunklen Raum erscheinen.
Sam Dhark, der nicht wusste, was sich wirklich an Bord der fremden Schiffe abgespielt hatte, vermutete: "Uns zuliebe haben die drei Zylinderraumer die beiden anderen Schiffe nicht verfolgt und zum Kampf gestellt."
Er kannte Commander Taka nicht.
ENDE
Wer hat sich nicht wenigstens einmal gefragt, wo die beiden Fremdrassen aus dem ersten Band der Ren Dhark-Serie abgeblieben sind? Hatte sie Kurt Brand einfach vergessen? Oder war es eine Option, die er sich für später aufheben wollte? Wir wissen es nicht! Beim Lesen des Romans fällt aber auf daß die Beschreibung des Ablaufs verschiedene Spekulationen offen läßt. So dachte ich zunächst, daß beide Rassen Angreifer wären. Erst bei näherer Betrachtung fiel mir auf daß nur eine Partei die Erde angriff, während sich die zweite Partei nur in Auseinandersetzung mit der ersten befand. Auch als die GALAXIS das System verließ, da äußerte Sam Dhark nur eine Vermutung. Wahrscheinlich wollte Kurt Brand den sich daraus ergebenden Effekt gar nicht erzielen, aber er regte mich dazu an, die nachfolgende Story zu schreiben.
So versuchte ich alle relevanten Stellen aus Band 1 "Sternendschungel Galaxis" in der Story unterzubringen. Den Schluß habe ich originalgetreu übernommen. Der letzte Satz ist sozusagen mein Kommentar.
Wer nun Buch 6 "Botschaft aus dem Gestern" gelesen hat, der weiß, daß sich Manfred Weinland anders entschieden hat.
BEGEGNUNGEN
Ulrich Husse mit Originalsätzen von Kurt Brand.
Nachdem es seit Tagen ruhig geblieben war, hatte sich auch Commander Takas Nervosität wieder gelegt. Aber allzu viel Hoffnung machte er sich nicht, dass es so bleiben könnte. Dagegen sprachen die Erfahrungen der letzten Monate, die er zu seinem Leidwesen hatte machen müssen.
An Bord herrschte nach wie vor Alarmzustand. Das 380 Meter lange, zylinderförmige Raumschiff stand bewegungslos im freien Raum.
Weißes, kaltes Licht durchflutete die Zentrale. Der absolut blendfreie Monitor zeigte sich jedoch unbeeindruckt davon. Mühelos absorbierte er jegliches Gegenlicht. Das System, in dem sie sich seit geraumer Zeit befanden, war als kontrastreiches, scharfes Bild auf dem Monitor zu sehen.
Der Mann an den Ortungen lehnte sich entspannt zurück.
Doch schon wenige Augenblicke später kam wieder Leben in seinen Körper.
Ein kleiner, unruhiger Punkt auf seinen Ortungsgeräten erweckte das Interesse des hochgewachsenen Mannes.
"Automatik... Koordinaten einblenden!"
Der Stimmsynthesizer erfasste die Worte, worauf die Bordelektronik noch im gleichen Moment reagierte und die notwendige Schaltung einleitete. Sofort zeigte sich ein Koordinatennetz auf dem Sichtgerät.
"Bereich Q-3 vergrößern!"
Der Punkt wurde noch unruhiger, schien sich vorwärts zu bewegen. Der Bereich Q-3 nahm nun die gesamte Bildwiedergabe in Anspruch und wurde automatisch in neue Bereiche unterteilt.
"Objekt in V-7 zeigen!"
Das Objekt schoss förmliche heran. Die plastische 3D-Wiedergabe der cirka vier Meter breiten und annähernd drei Meter hohen Bildprojektion war nahezu perfekt.
Saam hatte auch die übrigen Ortungsgeräte nicht einen Augenblick aus seinen Augen gelassen. Nur so konnte er sicher sein, dass ihm auch nicht die kleinste Veränderung verborgen blieb.
Ein weiterer Blick zur Seite folgte. Die Messwerte bestätigten seine Vermutung, dass das Raumschiff, das so greifbar vor ihm auf dem Monitor zu sehen war, nicht zum Verband des Gegners gehören konnte. Erst jetzt entschied der Ortungsspezialist, dass es an der Zeit war, seinem Vorgesetzten die gemachten Beobachtungen mitzuteilen.
"Erfasse Fremdraumer, Commander. Objekt kommt mit leicht ansteigender Geschwindigkeit näher."
"Ist ein Angriff zu erwarten?" fragte der Commander sorgenvoll.
"Unwahrscheinlich! Außerdem handelt es sich nicht um einen Raumer des gegnerischen Verbandes", ergänzte der Techniker seine Ausführungen.
Commander Taka wirkte wieder entspannter. Dann drehte er sich um und konzentrierte sich erneut auf seine eigenen Beobachtungen.
*
Viele Jahrhunderte waren seit den letzten kriegerischen Auseinandersetzungen vergangen, in denen zwei Sternenreiche versucht hatten, ihre Grenzen abzustecken. Aber im Laufe der Zeit bestand einfach kein Interesse mehr, diesen Konflikt mit aller Macht weiterzuführen.
Durch diese Pattsituation ergab sich schließlich eine erzwungene Koexistenz, ohne dass die beiden Parteien zu einer akzeptablen Lösung kamen.
Seitdem hatte es an Herausforderungen gemangelt, so dass ihre Technik, auf die Takas Volk früher so stolz war, schon seit Jahrhunderten stagnierte.
Doch eines Tages erreichen die schon vor langer Zeit erfassten magnetischen Stürme ein nie gekanntes Ausmaß.
Erst jetzt sahen sich die Verantwortlichen veranlasst, zu handeln. Sie sandten die ersten Expeditionsschiffe aus, um ein genaues Bild der Lage zu bekommen.
Und dann waren sie nach so langer Zeit wieder da.
Die Spindelraumer!
Aus heiterem Himmel und ohne Vorwarnung hatten sie einen kleinen Verband von Forschungsschiffen angegriffen.
Die Flotte versuchte Kontakt aufzunehmen, doch der Sender des Gegners blieb stumm. Bald fanden sie heraus, dass der so plötzlich und unerwartet aufgetauchte Verband ihre Funksprüche sehr wohl empfing, sie aber einfach ignorierte.
Sofort nach dem Eintreffen der ersten Meldungen hatte ihn der Hohe Rat mit einem Kampfverband losgeschickt, um zu retten, was noch zu retten war. Doch fehlende Kampferfahrung machte ihnen zu schaffen. Hier war der Gegner eindeutig im Vorteil. Technisch jedoch schienen beide Seiten immer noch gleichwertig zu sein. Diesem Umstand hatte er es zu verdanken, dass sich die Verluste seiner kleinen Flotte in Grenzen hielten und er immer noch am Leben war.
Auf gar keinen Fall aber sollte der Feind die Möglichkeit erhalten, ihre Heimatwelt anzugreifen. Hunderte von bewohnten Planeten mit ihren ahnungslosen Bewohnern standen auf dem Spiel. Deshalb hatte es der Hohe Rat auch nie gestattet, dass die Daten ihrer Hauptwelten an Bord von Raumschiffen gespeichert wurden. Nur die Koordinaten besonders gut geschützter Sternensysteme hatte man dem Bordcomputer anvertraut. Von diesen Stützpunkten aus wurden dann die ankommenden Raumer weitergeleitet.
Im Laufe des neu entfachten Kampfes waren die beiden kriegführenden Parteien in ein System am Rande der Galaxis, in einem entlegenen Seitenarm angesiedelt, gelangt. Zu ihrer großen Überraschung stießen sie dabei auf eine noch in den Anfängen einer raumfahrttechnischen Entwicklung stehenden Rasse.
Die Bewohner des dritten Planeten hatten schmerzlich erfahren müssen, dass sie den Angreifern hoffnungslos unterlegen waren, als die Spindelschiffe skrupellos einfach eine ganze Stadt vernichteten.
Die Spindelraumer hatten nicht Halt davor gemacht, einen bewohnten Planeten, von dem ihnen keinerlei Gefahr drohte, rücksichtslos anzugreifen.
Nur Commander Takas entschlossenem Eingreifen hatten es die Planetenbewohner verdankt, dass die Situation nicht eskalierte.
Für eine kurze Zeitspanne hatte es Takas Verband sogar geschafft, die Aggressoren aus dem System zu vertreiben.
Doch nun waren die Spindelraumer wieder auf den Ortungsgeräten aufgetaucht. Zwar hielten sie sich mit weiteren Aktionen zurück, doch vermochte niemand vorherzusagen, was sie als nächstes planten. Möglicherweise lauerten sie nur auf eine günstige Gelegenheit, um erneut zuzuschlagen.
Taka nutzte die Zeit, um nötige Reparaturen am Antrieb, die sich im Verlauf der ersten Auseinandersetzungen eingestellt hatten, durchführen zu lassen.
Die Antriebsaggregate, die das zylinderförmige Raumschiff ringwulstartig umspannten, liefen mit stark gedrosselter Leistung. Doch im Notfall hätte man den Antrieb umgehend wieder auf volle Leistung bringen können, wenn auch nur für eine begrenzte Zeit.
Vor ihm leuchtete ein Monitor auf und zeigte einen Teil des Maschinenraums. Kurze Zeit später trat der Chef der Antriebsmechaniker vor die Bilderfassung.
"Commander, Arbeiten erfolgreich abgeschlossen. Auch das Kontrollboard zeigt nur Grünwerte."
Erleichtert atmete Commander Taka auf. Sein Gesicht strahlte Zufriedenheit aus. Endlich war sein Schiff wieder voll einsatzfähig.
*
Ein Raumschiff kreuzte ihren Weg. Es kam vom dritten Planeten dieses Sonnensystems, aber es war größer als alle anderen Raumschiffe, die er vorher von den Fremden gesehen hatte.
Takas Gedanken kreisten um diesen Raumer. Was hatten die Insassen vor? Dem Gegner Paroli bieten? Wohl kaum! Dazu waren sie nicht in der Lage. Flucht? Mit nur einem Raumschiff? Das war unwahrscheinlich! "Fremdraumer hält Kurs auf den äußeren Planeten. Wahrscheinlichkeit, dass es das System verlassen will, liegt bei 98 Prozent. Kein Schutzschirm", meldete der Offizier.
"Gut, sonst noch etwas?"
"Ja, eine weitere Auswertung zeigt, dass sich mehr als 50.000 Lebewesen an Bord befinden."
"Über 50.000? In diesem Raumer?" dabei zeigte Taka auf das Objekt, das er jetzt auch auf seinem Monitor hatte.
Ungläubig starrte er auf den Bildschirm, der nun alle relevanten Daten in der rechten Hälfte mit einblendete. Also doch eine Flucht?
Auch sein Offizier Daaram konnte sich diesem Gedanken nicht entziehen. "Wenn ich bemerken darf, dann sieht das sehr nach einer Flucht aus. Aber warum fliegen sie dann so langsam?"
"Sie fliegen nur dann langsam, wenn Sie unseren Stand der Technik voraussetzen, Daaram", belehrte Taka seinen Offizier.
"Aber mit dieser Geschwindigkeit werden sie nicht weit kommen."
"Hm... Sie haben recht! Vielleicht.."
Abrupt wurden sie durch eine gerade eintreffende Meldung der Ortung in ihrem Gespräch über den fremden Raumer unterbrochen. "Commander, soeben verließen fünf Objekte das Raumschiff. Möglicherweise handelt es sich um Sonden. Keine Gefahr. Entfernung zu groß! Berührung mit den Objekten ist nicht zu erwarten."
Taka drehte sich schwerfällig zu seinem Offizier um. "Daaram, wir bleiben vorläufig auf Position. Warten Sie auf neue Instruktionen!" wies er seinen Offizier an.
Warum entschieden sich die Fremden ausgerechnet für diese Richtung? Wussten sie denn nicht, dass gerade in dieser Richtung ein magnetischer Sturm durch die Galaxis tobte? Oder hatten sie ohnehin eine Kursänderung nach Verlassen des Sonnensystems vor? Doch so sehr sich der Commander auch bemühte, er fand keine Antworten auf diese Fragen.
"Zwei Spindelraumer scheren aus ihrem Verband aus! Sie nähern sich mit ansteigender Geschwindigkeit dem fremden Raumschiff, meldete sich Daaram erneut zu Wort.
Plötzlich wurde das dunkle Weltall für einen Moment zum hellen Tag. Grelles Licht überflutete die Sichtschirme.
Geblendet riss Taka seinen rechten Arm hoch und hielt ihn schützend vor beide Augen. "Verdammt, Lichtbomben. Was soll das nun wieder?"
Dem Ortungstechniker war die Reaktionsschnelligkeit seines Kommandanten nicht vergönnt gewesen. Schmerzerfüllt schrie Saam auf; fluchte und jammerte, was ihm aber auch nicht weiterhalf.
Daaram schenkte dem Mann an den Ortungen einen mitleidsvollen Blick. Dann meinte er: "Wie oft habe ich Ihnen schon gesagt, dass Sie die automatische Blendsicherung nicht ausschalten sollen. Aber ihr Spezialisten meint ja immer, alles manuell steuern zu müssen. Ratsu, Sie übernehmen die Ortung bis Offizier Saam wieder fit ist!"
Der angesprochene Techniker, der wie die meisten seiner Rasse an die 2 Meter maß, hievte sich in den Sitz vor den Ortungen.
Commander Taka sprach aus, was auch die restliche Besatzung befürchtete. "Mit dieser Aktion hetzen die sich doch erst recht die Spindelraumer an den Hals."
Er konnte nicht wissen, dass Sam Dhark aus Angst um 50.000 Siedler sich zu dieser Maßnahme hatte überreden lassen.
"Daaram, benachrichtigen Sie die Schiffe STE/4 und TT/32. Sie sollen aufschließen - anschließend koordinierter Kurzsprung. Mal sehen, ob wir den Fremden helfen können."
Da war er wieder, dieser Effekt. Raumschiffe verließen schlagartig ihre Position, um wenig später an einem anderen Ort wieder aufzutauchen. Obwohl die Menschen der Erde inzwischen den Time-Effekt entwickelt hatten, standen sie diesem Phänomen völlig ratlos gegenüber. Es war schlicht unmöglich, den Time Effekt innerhalb eines Systems zu benutzen. Es hätte unweigerlich zur Katastrophe geführt. Außerdem hätte das Raumschiff automatisch eine Distanz bis zu 1,7 Lichtjahren zurückgelegt.
Doch die fremden Raumschiffe, die vor einer knappen Woche über das Sol-System hergefallen waren, konnten auch über kurze Distanzen innerhalb eines Sonnensystems springen. Niemand wusste, woher sie kamen und was sie hergeführt hatte.
Sie waren einfach dagewesen und führten ihren Kampf; von dem niemand wusste, wie lange er schon anhielt und aus welchem Grund er entstanden war
*
Die Spindelraumer erhöhten seit dem Aufblitzen der Lichtbomben ihre Geschwindigkeit! Noch zehn Minuten, und das Verderben schlug über der GALAXIS zusammen! Zehn kurze, schnell dahin rasende Minuten!
Da schrie ein Mann in der Zentrale gellend auf.
"Da... Da...!"
Er deutete auf seine Instrumentenwand, die er zu kontrollieren hatte.
Der Zweite war mit einem Panthersatz neben ihm und sah noch, wie die Zeiger wild hin-und herschlugen. Da rief jemand von der Ortung: "Radar hat drei weitere Schiffe erfasst. Sie sind aus dem Nichts gekommen!
An Bord der GALAXIS schrieb man den 21. Mai 2051.
In zwei Millionen Kilometern Entfernung spielte sich eine Schlacht zwischen den beiden Spindeln und den drei Zylinderschiffen ab. Gleißende Strahlbahnen, dünner als eine Kunstfaser, ließen ein leuchtendes Gitterwerk im dunklen Raum erscheinen.
Sam Dhark, der nicht wusste, was sich wirklich an Bord der fremden Schiffe abgespielt hatte, vermutete: "Uns zuliebe haben die drei Zylinderraumer die beiden anderen Schiffe nicht verfolgt und zum Kampf gestellt."
Er kannte Commander Taka nicht.
ENDE
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Re: WiW 134 - Ein kosmisches Wunder
ähm, waren das mit den Spindelraumern und ihren Gegnern nicht die Verwandten der Grakos in der Quiet Zone im Zentrum der Galaxis? wenn ja wurde das doch in CZ 6-8 abgearbeitet, oder irre ich mich, ich kann auch komplett falsch liegen, also korrigiert mich bitte wenn dann, aber ein Teil der Schiffe die in CZ1 die Erde angegriffen haben waren auf jeden Fall die Grako-Verandten, da bin ich mir ziemlich sicher, mir fällt jetzt nur der Name von denen nicht ein. Andere Außerirdische Rassen kamen ja dann später auch noch vor im Col-System, die dann im Normalraum überlichtschnell fliegen konnten ohne Intervallfeld, wurden die nicht u.a. dann von der Schwarzen Garde wieder entdeckt, als sie auf ihre Heimatwelt zurückgekehrt sind?
Re: WiW 134 - Ein kosmisches Wunder
Alles richtig!!! Ich habe ja auch geschrieben, dass die Kurzgeschichte von 1997 ist und, dass Manfred Weinland es ab Buch 6 anders gemacht hat.Berni Ziegler hat geschrieben: ↑22. Sep 2025, 09:02ähm, waren das mit den Spindelraumern und ihren Gegnern nicht die Verwandten der Grakos in der Quiet Zone im Zentrum der Galaxis? wenn ja wurde das doch in CZ 6-8 abgearbeitet, oder irre ich mich, ich kann auch komplett falsch liegen, also korrigiert mich bitte wenn dann, aber ein Teil der Schiffe die in CZ1 die Erde angegriffen haben waren auf jeden Fall die Grako-Verandten, da bin ich mir ziemlich sicher, mir fällt jetzt nur der Name von denen nicht ein. Andere Außerirdische Rassen kamen ja dann später auch noch vor im Col-System, die dann im Normalraum überlichtschnell fliegen konnten ohne Intervallfeld, wurden die nicht u.a. dann von der Schwarzen Garde wieder entdeckt, als sie auf ihre Heimatwelt zurückgekehrt sind?