Aktuell - Der Kommentar

[Schlomo Gross]

@UHG: Mensch Uwe! Du hast ganz exakt genau das geschrieben, was ich selbst auch seit Jahren erlebe! Diese paar Zeilen waren mit extrem weitem Abstand das allerbeste was ich jemals von dir gelesn habe!!! Wenn ich eine Seele hätte würd ich sagen, du spricht mir gerade aus der selben.

Jetzt merk ich erst, wie ähnlich eigentlich das Schreiben von SF Büchern und von Software ist. Du bekommst ein Exposee, ich ein Pflichtenheft, an das wir uns beide sklavisch halten müssen. Und offenbar bekommen wir beide nach der Abgabe exakt die selben Kommentare....

Ich merk auch immer wieder, wie gigantisch der Unterschied in der Reaktion der Kunden ist auf Software, die ich nach einem Pflichtenheft schreibe, und auf Software, die ich selbst konzeptioniere. Die Leute, die Vorgaben machen, haben offensichtlich die abstruse Erwartung im Hinterkopf, dass sie ein Produkt bekommen, das exakt genau so aussieht, wie es aussehen würde, wenn sie es selbst geschrieben hätten (unabhängig davon, ob sie das überhaupt können oder nicht). Vor 10 oder 20 Jahren hat mich das manchmal wirklich fast zur Verzweiflung getrieben, bis ich endlich begriffen hab, was da eigentlich dahinter steckt: Die Auftraggeber würden ihr Zeug gerne selbst entwickeln, können das aber nicht (wegen keiner Zeit oder keinem Fachwissen oder wasauchimmer), haben aber eine vage Vorstellung, wie das Ergebnis aussehen könnte und sind dann total frustriert, wenn jemand eine ganz andere Lösung findet.

Ich könnt das Thema noch stundenlang vertiefen, bin aber nach der Hitzeschlacht an der Tastatur heute total erschlagen und werd jetzt dann wohl besser pennen gehen (hab ich seit ein paar Tagen eh nicht mehr so richtig geschafft).

Schalom,

Schlomo

[Uwe Helmut Grave]

Und wer nicht weiß, wovon überhaupt die Rede ist: www.ren-dhark.de anklicken. "Des Autoren schlimmster Feind". (Wie ich Hajo kenne, wird sein Gegenartikel nicht lange auf sich warten lassen.)
Übrigens: Demnächst erscheint auf der Website auch das nächste Autoreninterview. Diesmal mußte Alfred Bekker dran glauben. Mein Zielfernrohr ist jetzt auf Achim Mehnert ausgerichtet, der aber noch ein wenig herumzickt. (Ja, so sind sie halt, diese Erfolgsautoren-Diven.)

[Uwe Helmut Grave]

Zu Hajos „Ehrenrettung“ kann ich folgendes sagen: Es ist ganz sicher nicht leicht, so viele Exposés von einem solchen Ausmaß und einer solchen Qualität anzufertigen. Ich bearbeite gerade Exposé Nr. 151 – sprich: Er hat bis hierhin einhundertfünfzig (!) Abenteuer verfaßt. Üblicherweise verwandelt man sich bereits nach dem fünfzigsten Exposé in Klaus Kinski. Die Schwierigkeit ist außerdem, das richtige Exposé für den richtigen Autoren zu schreiben, schließlich haben wir alle unsere Stärken und Schwächen. Manchmal läßt er sich dabei einfach von wahren Gegebenheiten inspirieren: Kürzlich war ich London – und prompt spielt ein großer Teil meiner Story diesmal in England.
Eins muß ich jedoch bemängeln: Zwar kann man auf die Erwähnung von Folter hin und wieder nicht ganz verzichten (das wäre unrealistisch – schon die Experimente bei der Entwicklung der Nogk waren Folter), doch sollte man so etwas mehr am Rande erwähnen, und derlei Methoden dürfen nie von den Guten, sondern immer nur von den Schurken ausgehen... Dagegen hat Hajo in „Weg ins Weltall II“ verstoßen! Der Autor wird gezwungen, eine besonders grausame Folterszene genüßlich auszuwalzen. Nicht der Feind foltert die Terraner, sondern die Terraner den Feind! Hajo besteht auf einer gründlichen Ausarbeitung dieser Szene – er ist ein richtiges „Herzilein“.
( Mehr saget jetz aba net!)

[Hajo F. Breuer]

Der Autor wird gezwungen, eine besonders grausame Folterszene genüßlich auszuwalzen.

Unser Uwe ist ein echter Sozi - er kann sich Genuß befehlen lassen: »Genüßlich! Das ist ein Befehl!«

*Uwe hackenzusammenschlag, salutier und strammsteh* »Genüßlich, jawoll! Wie Herr Oberschriftleiter befehlen!«

Hajo, der stets nur freiwillig genießt

[Uwe Helmut Grave]

Na schön, er macht jetzt noch seine Späße - vermutlich ein Akt purer Verzweiflung, ein letztes Aufbäumen kurz vor dem Exitus. Doch wenn erst "Weg ins Weltall II" (AM ORT DER MACHT) erscheint, ist seine Karriere aufgrund dieser fiesen, grauslichen, durch keine Gemeinheit mehr zu übertreffenden qualvollen Herzilein-Szene am Ende.
Tut mir leid, Hajo, ich habe immer zu Dir gehalten - aber das geht jetzt wirklich zu weit! Bin schon gespannt, wer mein neuer Boß wird...
Übrigens: Ich bin nicht der Autor, der die betreffende Szene ausarbeiten muß, sondern ein von mir sehr geschätzter Kollege, der dies sicherlich verweigern wird.

[emmes]

..... Folter ...... ein richtiges „Herzilein“ .....
( Mehr saget jetz aba net!)

Neeeeiiiiiiiiiinnn,


Die Wildecker Herzbuben kommen

[Der Wächter]

Der Kommentar ist ja echt Klasse, großes Kino!

Nachdem letzte Woche ja Eiswelt Terra angekommen ist, bin ich schon sehr auf den Vergleich mit dem Exposé gespannt, schließlich hat man ja normalerweise nicht die Gelegenheit das Exposé und das fertige Buch zu besitzen.