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von Schlomo Gross » 3. Aug 2008, 00:08
@Forest: Also ich bin ja kein Spezialist für Stringtheorien, und von den M-Theorien halt ich relativ wenig, da deren einzige Motivation die Lösung eines mathematischen Problems in den Stringtheorien zu sein scheint, zumindest hab ich sonst keinen zwingenden Grund erkannt…
Ich hab im vorigen Posting versucht, die Frage zu reduzieren darauf, ob es eine Wechselwirkungsmatrix für Vektorbosonen geben kann, die nonlokale Eigenschaften hat. Beispiel: Du erzeugst paarweise Elektronen, dann hat eines davon zwingend Spin up, das andere Spin down. Welches Elektron welchen Spin hat, erfährt man erst, wenn man misst. Und erst wenn man ein Elekton gemessen hat, steht auch der Spin des anderen fest. Demzufolge muss die Wechselwirkung, die bei der Entstehung des Elektronenpaars mitgewirkt hat (etwa die Starke Kernkraft, wenn das Elektronenpaar von einem Gammaquant in einem Kernfeld erzeugt wurde), eine nonlokale Eigenschaft besitzen dergestalt, dass die Wellenfunktion des Elektronenpaars bei ihrer Lösung (sprich: Konkretisierung eines Elektrons, z.B. durch Messung) die Eigenschaften des anderen Elektrons festlegt, unabhängig von dessen Ort. Es wird also keine Information mit Überlichtgeschwindigkeit ausgetauscht, sondern es ist eine Eigenschaft der Wellenfunktion des Elektronenpaars UND der Wechselwirkung, durch die es entstanden ist. Und ob man für eine generalisierte Higgstheorie, in der alle Wechselwirkungen b.z.w. Eigenschaften der Materie durch Vektorbosonen bestimmt werden, eine nonlokale Wechselwirkungsmatrix (also eine Beschreibung der Interaktion jedes Vektorbosons mit jedem anderen, auch in Kombinationen [meinetwegen zwei verschiedene Farbladungsbosonen mit einem Higgsboson]) finden kann, weis ich nicht. Existiert eine solche Matrix, dann kann man eine Qunatenloopgravitation als Eichtheorie für eine generalisierte Higgstheorie (und umgekehrt!) als Grundlage für die konstruktivistische Interpretation der Quantenmechanik verwenden. Damit liese sich dann sogar das Beobachterproblem beschreiben: Es wäre in diesem Fall nichts weiter als das hinzufügen einer Metrik. Solange man ein Teilchen nicht misst, gehorcht es lediglich der Wellenfunktion, die man erhält, wenn man seine Entstehung untersucht. Und die Funktion ist nicht lokal. Sobald man das Teilchen misst, also einer weiteren Wechselwirkung unterwirft, beendet man die ursprüngliche (nonlokale) Wellenfunktion, erzeugt aber eine neue Wellenfunktion, die sich zusammensetzt als Superposition der Wellenfunktion des Beobachters und der (geänderten) Wellenfunktion des untersuchten Teilchens. Und diese neue (gemeinsame) Wellenfunktion hat für beide, Beobachter und Teilchen dann tatsächlich eine lokale Eigenschaft. Für alle, die sich jetzt die Haar raufen: das ist nicht gängige Lehrmeinung, sondern meine eigene Interpretation von: Wieso kann eine Wellenfunktion zusammenbrechen und daraus etwas Konkretes werden... (Anmerkung: Sie bricht in diesem Modell eigentlich nie zusammen. Es entsteht lediglich durch die Wechselwirkung eine neue Wellenfunktion. Probier es einfach mal am Einfachspalt aus, da kann man es gerade noch rechnen, dann wird auch klar, wieso sich wenige Photonen hier wie Teilchen verhalten, viele jedoch wie Wellen...)
Schalom,
Schlomo