Der Wächter hat geschrieben:So ein Pech, das Treffen in Wolfenbüttel stand für 2012 auf dem Programm...
Echt? Und mir hat wieder einmal kein Schwein Bescheid gesagt! Typisch, der Chef von Wolfenbüttel erfährt immer alles zuletzt.
In den vergangenen Wochen war ich in meiner Nachbarschaft auf Kurzreisen: Leipzig, Erfurt, Gotha. In letzterer Stadt traf ich übrigens mit dem Chef von Gotha zusammen, ein sympathischer Mann, den ihr in Oy möglicherweise auch noch kennenlernen werdet.
Da Jan nunmehr offen über das von mir in einem anderen Thread erwähnte E-Book-Projekt spricht, kann ich mir weitere Geheimniskrämerei sparen. Unter seinem Link findet ihr ein aktuelles "Der-dünne-Mann"-Foto von mir (wenn ihr auf „Team“ klickt). Und unter "Abgespeckt" (DIVERSES) liefere ich noch zwei Beweisfotos, quasi „Vorher-Nachher“-Bilder.
Von uns sechs RD-Machern kommen drei zum RD-Wochenende nach Oy, also 50%. Von den anderen 50% wohnen zwei Autoren hier im Norden, also wesentlich weiter weg als die meisten übrigen Teilnehmer. (Wahrscheinlich trauen Jan und ich uns nicht zum Treffen, weil wir wissen, wie der RD-Herausgeber in seinen Exposés mit Leuten aus Deutschlands Norden umspringt – siehe „Weg ins Weltall 40“, Seite 257.)
Die weite Entfernung und die damit verbundenen hohen Kosten sind der Hauptgrund für mein Nichterscheinen.
Hinzu kommt eine gesundheitliche Einschränkung aufgrund einer Herzinsuffizienz, die sich ab Februar 2012 verstärkt bemerkbar machte und Hauptanlass für mein monatelanges Abspecken war, dessen Ergebnis ich hier im Forum stolz verkündet habe. Hätte ich meine ursprünglichen hundert Kilo behalten, würde ich mir inzwischen die Radieschen von unten begucken. Mittlerweile bin ich auf 75 Kilo runter. Innerhalb des vergangenen Jahres sind schön langsam 25 Kilo in der Luft verpufft.
Ein mir persönlich bekannter, stets gut durchtrainierter Sportlehrer (!) hatte vor ein paar Jahren die gleichen schweren Herzprobleme, er kam im hiesigen Gymnasium nicht einmal mehr die Schultreppe hoch – heute radelt er wie ein Weltmeister durch die Gegend, was mich ebenfalls auf Besserung hoffen läßt, allerdings brauche ich sehr viel Geduld.
Obwohl sich mein Zustand innerhalb der vergangenen zwölf Monate merklich zum Positiven verändert hat, muss ich vor allem beim Essen weiter Maß halten. Alkohol trinke ich längst nicht mehr, Tee und Kaffee sind bis auf Weiteres komplett gestrichen; sogar koffeinfreien Kaffee darf ich höchstens einmal am Tag trinken. Im Klartext: Als „Ritter der traurigen Gestalt“ mit einem Glas Wasser in Oy zuschauen zu müssen, wie sich eine gut gelaunte Truppe die Bier- und -Whisky-Kante gibt, oder vor einem Teller mit gedünstetem Gemüse zu sitzen, während Ihr Euer Fünf-Gänge-Menü mampft, ist alles andere als verlockend – auch für Euch, ich wäre nur die langweilige „möhrchenknabbernde Spaßbremse“.
Und wenn mich dann auch noch so ein verschissener Herzanfall überkommt (passiert zum Glück selten, aber mitunter in den ungünstigsten Situationen, wie im November auf der Museumsinsel in Berlin), verbringe ich den gesamten Samstag vollgestopft mit blutverdünnenden Medikamenten auf dem Zimmer, na ja, wenigstens mit Aussicht auf die Berge. Totalinfarkte blieben mir dank meiner disziplinierten Lebensweise bisher erspart, und das soll auch so bleiben.
Sobald ich was Falsches esse, neige ich übrigens zum spontanen Kotzen... vielleicht sollte ich doch kommen, es ist nämlich immer eine tolle Show, wenn ich mit der Hand vorm Mund zum Klo renne und selbiges gerade besetzt ist. So etwas passiert glücklicherweise inzwischen auch nur noch selten. Zu den Speisen, die ich sehr gut vertrage, zählt übrigens dunkle Schokolade (ab 70% Kakaoanteil aufwärts), einen Süßigkeitenverzicht muss ich mir daher nur teilweise auferlegen.
Einen Smiley setze ich diesmal nicht, ich scherze nämlich ausnahmsweise nicht. Mein Nichterscheinen hängt nicht damit zusammen, dass ich „keinen Bock“ zum Kommen habe, sondern weil mir a.) Oy zu weit weg ist und mir b.) meine Gesundheit näher steht als das Wiedersehen mit Euch – aber wirklich nur ein winziges Bisschen näher, glaubt mir.
Weil ich bereits die RD-Konferenz im April 2012 absagen musste, blieb mir damals nichts anderes übrig, als meine RD-Mitstreiter (Verleger, Herausgeber, Autoren) über den konkreten Grund zu informieren. Da sie wissen, dass ich makabren Humor liebe, erkundigte man sich inzwischen nach meinem Beerdigungstermin, man müsse schließlich rechtzeitig schwarze Kleidung vorbestellen. Und Blacky wollte Ende letzten Jahres sogar wissen, wie viel er denn als mein Lexikograph-Nachfolger verdienen würde. Der ehrgeizige Bursche witterte wohl fälschlicherweise Friedhofsluft, weil es mir zu diesem Zeitpunkt nicht so gut ging, doch zu seinem Pech war es nur eine Grippe.
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(Na bitte, da war doch noch Platz für einen Smiley.)
Bitte keine Beileidspostkarten schicken. Totgesagte leben bekanntlich länger! Und beim nächsten Mal bin ich vielleicht wieder mit dabei. Mein ebenfalls herzkranker Vater wurde nämlich knapp 70 Jahre alt, ebenso mein Großvater väterlicherseits – somit gehe ich Euch allen noch circa zwölf Jahre auf die Nerven, denn ich bin kürzlich erst 58 geworden.
Freude am Lesen! U.H.G.
Hajo hatte Eier.