Hi Leute,
vor der "Haustür" tut sich was! (na ja optisch gesehen)
für weitere Info`s hab ich u. a. dies gefunden:
Link: http://www.astronomie.de/sonnensystem/v ... /index.htm
exakte Zeitangaben findet ihr hier:
Link: http://www.vt-2004.org/observations/timings/
Achtung: +2 Std. Zeitversatz beachten!
Gruß
J.C.B.
Venustransit 8. Juni 2004
Moderator: Turion
- John Charlie Brown
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Venustransit 8. Juni 2004
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Das Weltall ist ein Kreis, dessen Mittelpunkt überall, dessen Umfang nirgends ist. - Blaise Pascal (frz. Philosoph, Mathematiker u. Physiker) Bin grad beim Lesen von WiW 97!
- John Charlie Brown
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Auswertung des Ganzen
Hi SF-Fans!
nach der Anzahl der Aufrufe dieses Themas hier zu Urteilen seid ihr so "RD-verblendet", daß ihr das wirklich naheliegende Himmelsereignis in diesem Jahr wohl übersehen habt - wie?!
Nun, nichts desto trotz habe ich ein paar Schnappschüsse für euch von der Geschicht.
Zum historischen Hintergrund (oder warum ist (war) die genaue Beobachtung eines solchen Venustransits von immenser Wichtigkeit):
Kurz und knapp, ohne diese Beobachtung und der genauen Zeitmessung von Ein- und Austritt wüssten wir immer noch nicht die Entfernung anderer Sterne zu unserer Sonne.
Wie? Jetzt fragt ihr "Was hat denn eine Venusbeobachtung mit der Kenntnis um die Distanzen unserer Sonne zu anderen Sternen zu tun?"
Ja Leute könnt ich euch erklären! Aber andere können das viel besser!
Schaut mal hier und hier.
Bei dem zweiten Link könnt ihr unschwer erahnen (auch ohne eure mehr oder weniger gut erhaltenen Mathekenntnisse aus Klassenstufe hm .. 7 oder 8 ), daß das Wissen um die Entfernung zw. Erde und Sonne unabdingbarer Bestandteil der weiteren Berechnungen über die Trigonometrie ist.
Das mit der Dreiecksberechnung hat im übrigen schon der alte Hipparchos gewusst! Siehe Parallaxenbild unten!
Also, wenn ich den halben Winkel der halbjährlichen vermeintlichen Sternenabweichung am Nachthimmel gemessen habe und die an einem Venustransit errechnete Entfernung Erde <--> Sonne als eine Katedenlänge mir vorliegt, dann ist es doch ein "leichtes" mit tan a = 150 Mill. km/Entfernung zum Stern!
Dann noch schnell die Formel umgestellt zu: Entfernung zum Stern = 150 Mill. km/tan a und schon weiß man(N) und Frau auch wie weit die Sterne weg sind!!!
Ach ja klappt natürlich nur bei "nahen" Sternen, weil je weiter die weg sind um so kleiner ist der Winkel in der Parallaxe und bei einer bestimmten Entfernung kann halt auch das beste Fernrohr das nicht mehr auflösen bzw. die Meß- oder Rechenungenauigkeit des Ergebnisses ist zu hoch. Aber für alle weiter entfernten Sterne hat man ja dann noch die Methode über die Rotverschiebung vom Hubble oder die RR-Lyrae-Sterne <-- das sind streng Pulsationsveränderliche, von welchen man die Leuchtkraft kennt. Daraus wiederum kann man für andere Sterne ebenfalls die Entfernung zur Erde/Sonne ableiten. Siehe Cepheiden!
Detaillierter zu finden hier.
Ach ja noch eins: über diesen Winkel a ist auch die Entfernungseinheit Parsec definiert.
Aber nun gut Knut und Schluß für heute!
Gruß euer astronomische J.C.B.
nach der Anzahl der Aufrufe dieses Themas hier zu Urteilen seid ihr so "RD-verblendet", daß ihr das wirklich naheliegende Himmelsereignis in diesem Jahr wohl übersehen habt - wie?!
Nun, nichts desto trotz habe ich ein paar Schnappschüsse für euch von der Geschicht.
Zum historischen Hintergrund (oder warum ist (war) die genaue Beobachtung eines solchen Venustransits von immenser Wichtigkeit):
Kurz und knapp, ohne diese Beobachtung und der genauen Zeitmessung von Ein- und Austritt wüssten wir immer noch nicht die Entfernung anderer Sterne zu unserer Sonne.
Wie? Jetzt fragt ihr "Was hat denn eine Venusbeobachtung mit der Kenntnis um die Distanzen unserer Sonne zu anderen Sternen zu tun?"
Ja Leute könnt ich euch erklären! Aber andere können das viel besser!
Schaut mal hier und hier.
Bei dem zweiten Link könnt ihr unschwer erahnen (auch ohne eure mehr oder weniger gut erhaltenen Mathekenntnisse aus Klassenstufe hm .. 7 oder 8 ), daß das Wissen um die Entfernung zw. Erde und Sonne unabdingbarer Bestandteil der weiteren Berechnungen über die Trigonometrie ist.
Das mit der Dreiecksberechnung hat im übrigen schon der alte Hipparchos gewusst! Siehe Parallaxenbild unten!
Also, wenn ich den halben Winkel der halbjährlichen vermeintlichen Sternenabweichung am Nachthimmel gemessen habe und die an einem Venustransit errechnete Entfernung Erde <--> Sonne als eine Katedenlänge mir vorliegt, dann ist es doch ein "leichtes" mit tan a = 150 Mill. km/Entfernung zum Stern!
Dann noch schnell die Formel umgestellt zu: Entfernung zum Stern = 150 Mill. km/tan a und schon weiß man(N) und Frau auch wie weit die Sterne weg sind!!!
Ach ja klappt natürlich nur bei "nahen" Sternen, weil je weiter die weg sind um so kleiner ist der Winkel in der Parallaxe und bei einer bestimmten Entfernung kann halt auch das beste Fernrohr das nicht mehr auflösen bzw. die Meß- oder Rechenungenauigkeit des Ergebnisses ist zu hoch. Aber für alle weiter entfernten Sterne hat man ja dann noch die Methode über die Rotverschiebung vom Hubble oder die RR-Lyrae-Sterne <-- das sind streng Pulsationsveränderliche, von welchen man die Leuchtkraft kennt. Daraus wiederum kann man für andere Sterne ebenfalls die Entfernung zur Erde/Sonne ableiten. Siehe Cepheiden!
Detaillierter zu finden hier.
Ach ja noch eins: über diesen Winkel a ist auch die Entfernungseinheit Parsec definiert.
Aber nun gut Knut und Schluß für heute!
Gruß euer astronomische J.C.B.
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Zuletzt geändert von John Charlie Brown am 7. Aug 2004, 13:17, insgesamt 3-mal geändert.
Das Weltall ist ein Kreis, dessen Mittelpunkt überall, dessen Umfang nirgends ist. - Blaise Pascal (frz. Philosoph, Mathematiker u. Physiker) Bin grad beim Lesen von WiW 97!
- almhirte
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Wenn man den winzigen Fleck sieht, den die Venus auf der Sonne verursacht kommt man sich gleich noch viel unbedeutender vor
Dieser riesige, gewaltig grosse Himmelskörper ist noch dazu eine eher 'kleine' Sonne.
Was sind wir doch für winzige, unbedeutende Wesen auf einem klitzekleinen unbedeutenden Planeten am Rande einer gewaltigen Galaxis.
---
Ich geh jetzt weinen ...


Dieser riesige, gewaltig grosse Himmelskörper ist noch dazu eine eher 'kleine' Sonne.
Was sind wir doch für winzige, unbedeutende Wesen auf einem klitzekleinen unbedeutenden Planeten am Rande einer gewaltigen Galaxis.
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Ich geh jetzt weinen ...

Was ich diesbezüglich überlegt habe:
Wenn ein Planet mit der GLEICHEN Geschwindigkeit wie unsere Heimat um unsere Sonne rotiert und dieser sich dabei immer von unserer Erde abgewendet, also auf der anderen Seite der Sonne befindet, würden wir diesen mit unseren derzeitigen Mitteln überhaupt entdecken?
Gruß Tic
Wenn ein Planet mit der GLEICHEN Geschwindigkeit wie unsere Heimat um unsere Sonne rotiert und dieser sich dabei immer von unserer Erde abgewendet, also auf der anderen Seite der Sonne befindet, würden wir diesen mit unseren derzeitigen Mitteln überhaupt entdecken?
Gruß Tic
- John Charlie Brown
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Imaginärer zweiter Planet
Ja tic jetzt hab ich kapiert was Du auszudrücken versucht hast!
Gehe ich recht in der Annahme, daß Du eine "zweite Erde", welche uns genau gegenüber auf der gedachten Erdbahn um unsere Sonne umkreist, meinst?! Nun dann können wir diesen Planeten sagen wir mal "Erde 2" zu ihm wirklich nicht sehen.
Aber indirekt nachweißbar mit den heutigen Mitteln wäre er trotzdem! Wie? Nun, ganz einfach! Durch seinen Gravitationseinfluß. Gäbe es diese Erde 2 wirklich, dann hätten alle anderen Planeten sich im Sonnensystem nicht so entwickelt wie sie es tun bzw. taten. Wieso? Nun selbst ein so mickriger Planet wie unsere Erde hat einen gewissen Langzeiteinfluß auf alle anderen Planetenbahnen unseres Sonnensystems und umgekehrt. Nimmst Du also einen Planeten raus oder gibst einen zusätzlich hinein in dieses labile Gleichgewicht, so hat das massive Auswirkungen auf das ganze System. Da sind die alten Keplerschen Gesetzte viel zu simpel für!
Im übrigen wurden sowohl Neptun als auch Pluto wegen des Gravitationseinflusses der Planeten untereinander auch so vorhergesagt!
Siehe Pluto - Geschichte seiner Erforschung. Und auch Uranus.
Gehe ich recht in der Annahme, daß Du eine "zweite Erde", welche uns genau gegenüber auf der gedachten Erdbahn um unsere Sonne umkreist, meinst?! Nun dann können wir diesen Planeten sagen wir mal "Erde 2" zu ihm wirklich nicht sehen.
Aber indirekt nachweißbar mit den heutigen Mitteln wäre er trotzdem! Wie? Nun, ganz einfach! Durch seinen Gravitationseinfluß. Gäbe es diese Erde 2 wirklich, dann hätten alle anderen Planeten sich im Sonnensystem nicht so entwickelt wie sie es tun bzw. taten. Wieso? Nun selbst ein so mickriger Planet wie unsere Erde hat einen gewissen Langzeiteinfluß auf alle anderen Planetenbahnen unseres Sonnensystems und umgekehrt. Nimmst Du also einen Planeten raus oder gibst einen zusätzlich hinein in dieses labile Gleichgewicht, so hat das massive Auswirkungen auf das ganze System. Da sind die alten Keplerschen Gesetzte viel zu simpel für!
Im übrigen wurden sowohl Neptun als auch Pluto wegen des Gravitationseinflusses der Planeten untereinander auch so vorhergesagt!
Siehe Pluto - Geschichte seiner Erforschung. Und auch Uranus.
Das Weltall ist ein Kreis, dessen Mittelpunkt überall, dessen Umfang nirgends ist. - Blaise Pascal (frz. Philosoph, Mathematiker u. Physiker) Bin grad beim Lesen von WiW 97!